Beschluss: mehrere Beschlüsse

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Planung und Liegenschaften sowie der Ausschuss für Schule und Sport empfehlen dem Rat der Stadt Meerbusch die Durchführung eines nichtoffenen, einphasigen Realisierungswettbewerbs nach RPW 2013 (Richtlinie für Planungswettbewerbe) auf Grundlage des in der Anlage beigefügten Entwurfs der Auslobung.

 

 


Herr Härtel führt in das Verfahren und die Beschlussvorlage ein und begrüßt dazu Frau Nina Gronebaum von der ISR GmbH.

 

Ratsherr Gabernig fragt, ob die „Planstraße“ öffentlich ist.

 

Herr Härtel bestätigt dies.

 

Ratsherr Peters fragt nach dem Verkehrsgutachten, auf das sich bezogen wird und wie die Schule verkehrstechnisch angebunden wird.

 

Herr Härtel erläutert, dass die Anbindung über die Ruth-Niehaus-Straße, die auf die Böhlerstraße führt, erfolgt und das Verkehrsgutachten wird der Politik zeitnah zur Verfügung gestellt wird.

 

Frau Piegeler erläutert, dass die Stadt Meerbusch nach Jahrzehnten endlich wieder eine Schule baut und sich die Verwaltung viele Gedanken dazu gemacht hat. Es wurde zu diesem Zweck Fachliteratur zu Rate gezogen und die Regenbogenschule in Düsseldorf besichtigt. Als Ergebnis dessen hat sich die Verwaltung entschieden, eine „Clusterschule“ bauen zu wollen. Im Regelfall werden sog. „Flurschulen“ gebaut, bei denen nahezu gleiche Klassenräume (ca. 65 qm) an einen Flur angeschlossen sind. Eine „Clusterschule“ hat den Vorteil, dass unterschiedlich große Räume um eine freie Fläche herumgruppiert werden, die innerhalb des Hauses zoniert werden können. Es sollen große Räume mit multifunktionaler Nutzung entstehen, so dass dort die Schüler*innen und Lehrer*innen den gesamten Tag „eine Heimat“ finden können und sowohl der Unterricht, als auch die Betreuung in diesen Räumen stattfinden kann. Dadurch werden „Wanderungsbewegungen“ und strikte Trennungen unterbunden. Auch die Verwaltungstrakte sollen geändert werden, damit die Schulverwaltung, Lehrkräfte und pädagogische Kräfte Platz und Raum zur Begegnung haben.

Es ist eine Mensa geplant, damit dem gemeinsamen Mittagessen ein höherer Stellenwert eingeräumt werden kann und durch die zentrale Lage im Schulgebäude diese zu einem Raum der Begegnung wird. Die Mensa soll ebenfalls multifunktional genutzt werden können, z.B. für Vereins- oder Nachbarschaftstreffen.

Aufgrund der Größe der Schule ist eine Zweifeld-Sporthalle geplant. Auch diese soll mit einem Foyer und Stehtischen multifunktional nutzbar und ebenfalls ein Ort der Begegnung sein. So dass sie nach dem Schulunterricht auch durch Vereine genutzt werden kann.

Das Schulgelände soll sehr naturnah gestaltet werden, so dass Kinder, die den ganzen Tag vor Ort sein müssen, eine abwechslungsreiche Landschaft mit unterschiedlichen Spielflächen vorfinden können.

Das ganze Raumplanungskonzept ist mit der Schulleiterin der Gebrüder-Grimm-Schule Frau Pieper abgesprochen, die auch heute anwesend ist und soll nun von Architekt*innen mit Leben gefüllt werden, so dass sich die späteren Nutzer*innen auch in ihren neuen Räumlichkeiten wohlfühlen.

 

Das Gremium dankt für die ausführliche Darlegung des Konzeptes.

 

Ratsfrau Kohn erklärt, dass die SPD-Fraktion dieser neuen zukunftsweisenden Schulform aufgeschlossen gegenübersteht, jedoch mit dem Standort hadert. Dennoch scheint die Mensa mit 200qm ziemlich gering bemessen zu sein. Außerdem würde es sich doch anbieten, auch das Foyer multifunktional zu öffnen, um z.B. kleine Ausstellungen zu zeigen, sich auch dort begegnen zu können, aber auch kleine Rückzugsorte gestalten zu können, damit die Schule auch nach außen hin ihre Offenheit darstellt. Des Weiteren stellt sich die Frage, warum im digitalen Zeitalter noch zwei Archivräume á 30 qm benötigt werden.

 

Herr Härtel erläutert dazu, dass sich die Verwaltung auch in anderen Kommunen umgeschaut hat. Bezüglich der Mensagröße hat sich die Vorgehensweise, „mehrschichtig“ zu essen, sehr bewährt. Die Kinder können so in ihren Gruppen essen, was auch u.a. der Lernentwicklung zuträgt. Außerdem wäre die Essenausgabe an alle Schüler*innen gleichzeitig logistisch nicht leistbar. Bezüglich der Öffnung des Foyers ist genau dieser Wettbewerb das richtige Mittel, um solche Ideen mit einem Mehrwert zu entwickeln. Zu bedenken sei jedoch, keine Versammlungsstätte zu entwickeln, da diese anderen gesetzlichen Regularien unterliegen würde.

 

Frau Piegeler erläutert zur Frage nach den Archivräumen, dass nach aktueller Gesetzgebung Schulzeugnisse dreißig Jahre analog aufbewahrt werden müssen. Da der Schulbau keine nennenswerten Kellerräume haben wird, kann dort auch Zubehör für Feste, Basare o.ä. eingelagert werden. Das bisherige Raumkonzept stellt einen groben Rahmen dar, in dem sich die Architekt*innen bewegen, der aber bei Bedarf noch Anpassungsmöglichkeiten gibt.

 

Ratsherr Dammer erklärt, dass es einen erdrückenden Handlungsbedarf und einen hohen Zeitdruck gibt. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen unterstützen dieses Konzept, sind aber ebenfalls mit dem Standort nicht zufrieden. Die Themen „Außenbereich“ und „Nachhaltigkeit“ klingen vielversprechend. Dennoch stellt sich die Frage, ob 70 Stellplätzen überdimensioniert seien.

 

Herr Härtel erläutert, dass geschaut wurde, welche Kombination der Nutzung das Gebäude später haben wird, sonst wäre die Zahl noch größer. Es wird am Vormittag die Schulnutzung und am Nachmittag und Abend die Vereinsnutzung der Sporthalle sein.

 

Ratsherr Kräling möchte mit der CDU-Fraktion ebenfalls zustimmen, fragt jedoch, warum der Begriff „Clusterschule“ verwendet wird. Der Begriff sei mit einer Ganztagsschule gleichzusetzen, wobei die Eltern doch die Wahl haben sollten, wie lange ihr Kind beschult werden soll. Ratsherr Kräling bittet um Streichung des Wortes „Cluster“ auf den Seiten 6 und 36 des Auslobungstextes.

 

Ratsherr Peters erklärt, dass die Fraktion GRÜN-alternativ Meerbusch den Begriff „Clusterschule“ anders deutet, da in heutiger Zeit ein Schulkonzept als Ganztagsschule funktionieren muss. Des Weiteren steht auf der Seite 3 der Beschlussvorlage die Formulierung „Zielvorgabe für die angestrebte Qualität der Schule im Hinblick auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist die Zertifizierung in „Silber“ gemäß Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)“. Diese Formulierung sei sehr sinnvoll und wird von der Fraktion voll unterstützt. Im Auslobungstext steht dies jedoch nur noch als ein Beurteilungskriterium und nicht mehr als verbindliche Zielvorgabe. Ratsherr Peters bittet auf Aufnahme dieser Zielvorgabe in den Auslobungstext.

 

Beratendes Mitglied Dietz bedankt sich für die Planung der Zweifach-Turnhalle mit Tribüne und erläutert, dass die benötigten Stellplätze weniger durch den Schulbetrieb, sondern durch den Trainingsbetrieb und insbesondere durch den Wettkampfbetrieb benötigt werden. Der Meerbuscher HV möchte dort Handball spielen und so kommen auch Besucher von außerhalb, die ihre Autos abstellen müssen.

 

Ratsfrau Niederdellmann-Siemes weist daraufhin, dass unter Punkt 2 des Teils C des Auslobungstextes ganz deutlich geschrieben steht, dass die Schule als Ganztagsschule konzipiert werden soll. Dies sind genau die Anforderungen, die ein Schulbau in der heutigen Zeit und zukünftig erbringen muss. Die Schule stellt nicht nur ein Lern- sondern auch einen Lebensraum dar. Deshalb möchte die SPD-Fraktion diesem Entwurf zustimmen.

 

Ratsfrau Kohn fragt nach, was genau Ratsherrn Kräling an dem Begriff „Clusterschule“ stört.

 

Ratsherr Kräling erklärt, dass die Wahlmöglichkeit bestehen sollte, dass Kinder die Ganztagsschule nutzen können, aber auch nach dem Unterricht nach Hause gehen können und nicht alle Kinder den ganzen Tag bleiben müssen.

 

Frau Piegeler erläutert, dass in NRW der sog. „gebundene Ganztag“ nicht vorgesehen sei. Die Grundschule in NRW ist eine klassische Halbtagsschule. Das Angebot der neuen Schule, Unterricht bis 14:00 Uhr, oder als „Offener Ganztag“ bis 16:30 Uhr ist fakultativ, d.h. jede neukonzipierte Schule muss alle Möglichkeiten offenhalten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei einer 4-zügigen Schule, 3 Züge im organisierten Ganztag geführt werden können, aber nur wenn die Eltern ihre Kinder aktiv dafür anmelden. Die Kinder des vierten Zuges hätten die Möglichkeit, nach dem Unterricht nach Hause zu gehen oder die VGS bis 14:00 Uhr zu nutzen, d.h. es wird eine Grundschule mit verschiedenen Betreuungsangeboten sein. Das geplante Raumkonzept ermöglicht alle Unterrichts- und Betreuungsformen und ist somit sehr flexibel.

 

Ratsherr Harms wiederholt die Bitte des Ratsherrn Kräling, den Begriff „Clusterschule“ zu streichen.

 

Ratsherr Peters sieht keine Notwendigkeit den Begriff zu ändern, da kein Wiederspruch besteht und bittet noch einmal, den Begriff „Silberstandard“ als Zielvorgabe für den Auslobungstext aufzunehmen.

 

Herr Härtel erklärt, dass der „Silberstandard“ nach BNB Grundlage der Aufgabenstellung ist und auch im Auslobungstext formuliert ist, wird aber die genaue Formulierung noch einmal prüfen und ggf. anpassen.

 

Ratsherr Becker berichtet, soeben den Begriff „Cluster“ recherchiert zu haben und der Begriff nirgendwo mit Ganztag verbunden wird.

 

Ratsfrau Kanders beantragt bei der Fachpreisjury Landschaftsarchitekt Stefan Lenzen (Nr. 5) durch Landschaftsarchitektin Rebekka Junge (Nr. 4) auszutauschen.

 

Frau Gronebaum erläutert dazu, dass die Preisrichter suksessive angefragt werden. Frau Junge ist bereits als Teilnehmerin des gesetzten Teams eingesetzt. Die Stellvertretung hat jetzt Landschaftsarchitektin Isabella de Medici.

 

Ratsherr Peters schlägt vor, Herr Lenzen durch eine Frau zu ersetzen, um im Preisgericht ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen zu erreichen.

 

Frau Gronebaum erläutert, dass Architekt Klaus Legner abgesagt hat und somit Frau Dr. Alexandra Hildebrand zum Thema Nachhaltigkeit nachgerückt ist.

 

Herr Härtel ergänzt dazu, dass die Zusammenstellung eines Preisgerichts in der Praxis nicht so einfach sei und entsprechende Fachpreisrichter nicht so einfach zu buchen seien. Deshalb sei eine „Idealbesetzung“ kaum möglich, zeigt sich jedoch verständnisvoll gegenüber dem Besetzungsvorschlag.

 

Frau Gronebaum findet die jetzige Situation unglücklich, da Herr Lenzen das Areal bisher schon begleitet und bereits zugesagt hat.

 

Vorsitzender Damblon schlägt vor, über den beantragten Personentausch abzustimmen.

 

Ratsherr Kräling zieht nach kurzer Beratung der CDU-Fraktion seinen Antrag zurück und beantragt auf Seite 36 des Auslobungstextes im Teil C – Aufgaben, 2. Pädagogisches Konzept: den ersten Satz in: „Die Schule ist als offene Ganztagsschule konzeptioniert […]“ zu ändern, damit deutlich wird, dass mehrere Schulformen möglich sind.

 

Ratsherr Peters bittet auf Grund der Neugründung der Fraktion GRÜN-alternativ Meerbusch um Ergänzung eines beratenden Mitgliedes seiner Fraktion für die Sachpreisjury.

 

Das Gremium stimmt dem zu.

 

Vorsitzender Damblon entlässt die Ausschussmitglieder des ASS um 18:11 Uhr

 

 

Anmerkung der Schriftführung:

 

             Zur Rückfrage Ratsherr Jürgen Peters zum Punkt „Silber-Zertifizierung gemäß BNB“:
Die Überprüfung der Verwaltung ergab: Auch in der Auslobungsunterlage ist die Anforderung „Silber-Zertifizierung gemäß BNB“ an die Planung auf Seite 6 (Abschnitt „Anlass und Ziel des Verfahrens“), auf Seite 9 (Abschnitt „Beurteilungskriterien“) und auf Seite 39 (Abschnitt „ Nachhaltigkeit“) bereits enthalten. Es bedarf hier daher keiner Ergänzung.

             Zur Anfrage Ratsherr Jürgen Peters zur Teilnahme eine Vertreters der Fraktion „GRÜN alternativ Meerbusch“ als Berater an der Sitzung des Preisgerichts:
In der Auslobungsunterlage wurde auf Seite 14 unter Abschnitt „Vorprüfung und Beratung (ohne Stimmrecht)“ als Teilnehmer ergänzt: „N.N. – GRÜN-alternativ Meerbusch-Fraktion“.

 

             Zum Änderungswunsch der CDU zu „Offene“ Ganztagsschule:
In der Auslobungsunterlage wurde im Abschnitt „Pädagogisches Konzept“ auf Seite 36 die Formulierung in „Offene Ganztagsschule“ ergänzt.

             Zur Anfrage Herr Jürgen Peters zu den Unterlagen der Verkehrsplanung:
Anbei die Unterlage „Verkehrstechnische Untersuchung 1. Fortschreibung Bebauungsplan 322 Meerbusch-Büderich, Areal Böhler II, Stand 08.09.2022“ sowie der ergänzende Hinweis der Verwaltung „Hinweis der Verwaltung zur Verkehrsplanung Areal Böhler II“. (Anlagen 1 und 2)

 

 

 


Abstimmungsergebnis (APL):

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU        ( 7 )

7

 

FDP           ( 2 )

2

 

Bündnis 90 / Die Grünen       (2)

2

 

GRÜN-alternativ Meerbusch    (2)

2

 

 

SPD          ( 2 )

2

UWG / Freie Wähler       ( 1 )

1

 

Die Fraktion   (1)

1

 

Gesamt:     ( 17 )

17

0

0

 

Einstimmig beschlossen

 

 

Abstimmungsergebnis (ASS):

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU        ( 7 )

7

 

FDP           ( 2 )

2

 

Bündnis 90 / Die Grünen       ( 4 )

4

 

SPD          ( 2 )

2

UWG / Freie Wähler       ( 1 )

1

 

Die Fraktion   (1)

1

 

Gesamt:     ( 17 )

17

0

0

 

Einstimmig beschlossen

 

 

1) Antrag der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und GRÜN-alternativ Meerbusch in der Preisgerichtsjury Stephan Lenzen (Nr. 5) möglichst durch eine Landschaftsarchitektin N.N. ersetzt wird.

 

 

Abstimmungsergebnis (APL)

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU        ( 7 )

7

 

FDP           ( 2 )

2

 

Bündnis 90 / Die Grünen       (2)

2

 

GRÜN-alternativ Meerbusch    (2)

2

 

 

SPD          ( 2 )

2

UWG / Freie Wähler       ( 1 )

1

 

Die Fraktion   (1)

1

 

Gesamt:     ( 17 )

5

12

0

 

Mehrheitlich abgelehnt

 

 

Abstimmungsergebnis (ASS):

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU        ( 7 )

7

 

FDP           ( 2 )

2

 

Bündnis 90 / Die Grünen       ( 4 )

4

 

SPD          ( 2 )

2

UWG / Freie Wähler       ( 1 )

1

 

Die Fraktion   (1)

1

 

Gesamt:     ( 17 )

5

12

0

 

Mehrheitlich abgelehnt

 

 

 

2) Antrag der CDU-Fraktion den Auslobungstext auf Seite 36 des im Teil C – Aufgaben, 2. Pädagogisches Konzept: den ersten Satz in: „Die Schule ist als offene Ganztagsschule konzeptioniert […]“ zu ändern.

 

Abstimmungsergebnis (APL)

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU        ( 7 )

7

 

FDP           ( 2 )

2

 

Bündnis 90 / Die Grünen       (2)

2

 

GRÜN-alternativ Meerbusch    (2)

2

 

 

SPD          ( 2 )

2

UWG / Freie Wähler       ( 1 )

1

 

Die Fraktion   (1)

1

 

Gesamt:     ( 17 )

17

0

0

 

Einstimmig beschlossen

 

 

Abstimmungsergebnis (ASS):

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU        ( 7 )

7

 

FDP           ( 2 )

2

 

Bündnis 90 / Die Grünen       ( 4 )

3

1

SPD          ( 2 )

2

UWG / Freie Wähler       ( 1 )

1

 

Die Fraktion   (1)

1

 

Gesamt:     ( 17 )

16

0

1

 

Mehrheitlich beschlossen