Beschluss:
Der
Sozialausschuss beauftragt die Verwaltung auf Basis der am 20.04.2021
beschlossenen heutigen Variante A, ein Umsetzungskonzept zur Vorlage und
Beschlussfassung im Rat vorzulegen.
Der
Fachbereichsleiter SIm Herr Härtel stellt die Vorlage anhand der Matrix vor.
Ratsfrau
Niegeloh bittet zum einen um Erläuterung, wie sich die einzelnen Positionen
beim Zeitbedarf zusammensetzten und zum anderen, was sie sich unter dem Begriff
„maßgeschneidert“ bezüglich des Raumangebotes vorzustellen habe.
Herr
Härtel führt hierzu aus, dass die einzelnen Zahlen die benötigte Zeit für die
jeweiligen vorgenannten Punkte widerspiegelten. Bezüglich des Raumangebotes
bedeute „maßgeschneidert“, dass bei einem Neubau genau auf die Bedarfslage
Rücksicht genommen werden könne. Dies sei bei bestehenden Bauten durch die
vorgegebenen Grundrisse kaum bis gar nicht möglich.
Die
sachkundige Bürgerin Frau Pricken bemängelt, dass nur bei den Varianten A und B
Fördermittel abgerufen werden könnten.
Hier
wird sie jedoch von Herrn Härtel korrigiert. Er betont, dass für alle Varianten
Fördermittel beantragt werden könnten.
Des
Weiteren möchte Frau Pricken wissen, ob auch ein Angebot für große Familien
geschaffen werden könne und an wen die Mieten bei den Varianten C1 und C2
gezahlt würden.
Der
Fachbereichsleiter SIm erklärt, dass im Rahmen eines Neubaus alles möglich sei,
auch eine variable und flexible Gestaltung der Räumlichkeiten, die immer wieder
an die sich verändernden Bedarfe angepasst werden könne.
Der
Erste Beigeordnete Herr Maatz führt im Anschluss aus, dass die Mieten bei
Variante C1 und C2 an den externen Dienstleister gezahlt werden würden.
Zudem
weist er deutlich darauf hin, dass die bisherige Beschlussfassung vom
20.04.2021 eine Umquartierung der Bewohner der Strümper Straße im Bestand
vorsehe. Dies sei aber wegen deutlich gestiegener Belegungszahlen nicht
möglich, worauf auch schon mehrfach hingewiesen worden sei. Aus diesem Grund
habe der Bürgermeister Herr Bommers Gespräche mit einer Wohnungsbaugesellschaft
aufgenommen, um Alternativen für eine Zwischenunterbringung der Bewohner zu
finden. Im Rahmen dieser Gespräche sei dann das Angebot zum Neubau durch die
Wohnungsbaugesellschaft entstanden.
Dies
entspräche auch den dringenden Wünschen der Verwaltung nach mehr
Unterbringungskapazitäten und einer freieren Raumgestaltung. Schon jetzt würden
wohnungslose Personen auf andere Unterkünfte der Stadt umverteilt werden, weil
die Kapazitäten der Strümper Straße komplett ausgeschöpft seien. Zudem sei im
jetzigen Bestand der Strümper Straße die Unterbringung einer geeigneten
sozialpädagogischen Betreuung für die Bewohner nicht realisierbar, weil es an
entsprechenden Räumlichkeiten fehle. Aus den vorgenannten Gründen favorisiere
die Verwaltung Variante C1.
Der
Ausschussvorsitzende Herr Focken spricht sich für die Umsetzung der Variante A
aus, da genau diese so im Beschluss vom 20.04.2021 getroffen worden sei. Er
kritisiert, dass bis jetzt so wenig passiert sei.
Der
Erste Beigeordnete entgegnet hierzu, dass es zwar Aufgabe der Verwaltung sei,
die Beschlüsse vorzubereiten und dann umzusetzen; dies beinhalte jedoch auch,
eine veränderte Sachlage zu berücksichtigen und die Umsetzung diesbezüglich
anzupassen. Dies sei jetzt der Fall. Das Projekt sei ohne wirklich fachliche
Grundlagen gestartet und jetzt dürfe man sich deutlich besseren und zielführenderen
Varianten nicht verschließen. Die dürften sehr wohl angebracht und in der
Gegenüberstellung mit eingebracht werden.
Ratsfrau
Housden zeigt sich erstaunt über die neue Ausarbeitung und sieht keine Vorteile
in den anderen Vorschlägen. Sie befürworte die Umsetzung des Beschlusses vom
20.04.2021.
Herr
Maatz betont nochmals sehr deutlich, dass es Aufgabe der Verwaltung sei, auf
geänderte Bedingungen hinzuweisen. In Variante A sei keinerlei
Versorgungsreserve enthalten, vielmehr sei die Unterkunft Strümper Straße jetzt
schon überbelegt. Die Verwaltung strebe eine sanierte oder neugebaute
Einrichtung mit einer Betreuung der Bewohner an. Dies sei mit Variante A nicht
realisierbar. Zudem sei sie in Bezug auf die Unterbringungskapazitäten keinesfalls
auskömmlich.
Ratsfrau
Niegeloh weist darauf hin, dass die Diskussion um eine Sanierung des Obdaches
seit 2012 immer wieder Thema gewesen sei, bis man schlussendlich 2021 den
Beschluss zur Sanierung gefasst habe. Ihrer Meinung nach sei schon zu viel Zeit
verschwendet worden und es solle jetzt nicht noch weiter gewartet werden.
Variante A solle jetzt schnellstmöglich umgesetzt werden.
Ratsherr
Bertholdt kann die Richtung der Diskussion nicht nachvollziehen. Es sei doch
nur sinnvoll die Maßnahme auch bedarfsgerecht umzusetzen. Der Ausschuss dürfe
sich neuen Möglichkeiten und geänderten Gegebenheiten nicht verschließen.
Außerdem sei es ja auch vom Rat gewünscht, dass es zu jedem Beschlussvorschlag
eine Alternative geben solle. Dies habe die Verwaltung mit dieser Vorlage
konkret umgesetzt. Er sähe darin kein Problem.
Ratsherr
Peters befürwortet eine Umsetzung des bestehenden Beschlusses. Es solle jetzt
nicht länger gewartet werden und nicht weiter alles zerredet werden. Wenn
zusätzliche Unterkünfte gebraucht würden, müssten diese ggf. an anderer Stelle
errichtet werden.
Die
sachkundige Bürgerin Pricken merkt an, dass sie sich, wäre sie Ratsmitglied,
seitens der Verwaltung „veräppelt“ fühlen würde. Der Beschluss vom 20.04.2021
solle jetzt endlich umgesetzt werden.
Der
Erste Beigeordnete weist erneut darauf hin, dass jetzt schon mehr wohnungslose
Personen unterzubringen seien, als Plätze auf der Strümper Straße vorhanden
seien. Es habe eine deutliche Zunahme der Versorgungsfälle gegeben, die man
nicht unberücksichtigt lassen könne. Außerdem solle es doch auch das Ziel sein,
mit den vorhandenen finanziellen Mitteln das bestmögliche Ziel zu erreichen.
Ratsherr
Hasebrink unterstützt den Ansatz, dass nur eine bedarfsgerechte Versorgung
sinnvoll sei und bittet, wie auch der Ausschussvorsitzende, um eine
Einschätzung, wie lange die Erstellung einer aussagekräftigen Beschlussvorlage
voraussichtlich dauern werde.
Herr
Maatz gibt die Frage an Herrn Härtel weiter, betont zuvor aber noch, dass es
nicht zielführend sei, aktuell weiter Gelder in eine Planung zu investieren,
die ggf. nicht weitergeführt werde.
Herr
Härtel könne keine genaue Zeitangabe machen, da diese von verschiedenen Faktoren
abhänge. Zudem sei die Personalknappheit in seinem Bereich und Erfüllung der
diversen gesetzlichen Aufgaben den Ausschussmitgliedern hinlänglich bekannt.
Ratsherr
Peters verweist darauf, dass bereits Mittel im laufenden Haushalt bereitstünden
und diese jetzt auch genutzt werden sollten, um Variante A zeitnah umzusetzen.
Er stellt den Antrag den oben genannten Beschluss zur Abstimmung zu stellen.
Zur
Beratung der Fraktionen wird die Sitzung von 18.30 bis 18.40 Uhr unterbrochen.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung erfolgt die Abstimmung.
Abstimmungsergebnis:
|
|
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
7 |
1 |
5 |
1 |
SPD |
2 |
2 |
|
|
FDP |
2 |
|
2 |
|
Bündnis
90/Die Grünen |
4 |
4 |
|
|
UWG/Freie
Wähler |
1 |
1 |
|
|
Die
Fraktion |
1 |
1 |
|
|
Gesamt: |
17 |
9 |
7 |
1 |
Damit
ist der Beschluss mehrheitlich angenommen.