Bürgermeister
Bommers erläutert die Informationsvorlage, die notwendig geworden sei aufgrund
der kontroversen Diskussion in der letzten Sitzung des Ausschusses im März.
Anschließend bittet
er Herrn Albersmeier sen., einer der durch den Eigentümer bestellten
Architekten, zum Stand der Planungen vorzutragen. Dieser erklärt, dass er sich
als Architekt mit seinem Büro auf Denkmalschutzprojekte spezialisiert und in
diesem Bereich bereits Auszeichnungen erhalte habe. Er halte das Projekt „Haus
Meer“ für eine Ansammlung von hochrangigen Objekten der verschiedenen Bereiche
des Denkmalschutzes (Bau-, Boden- und Gartendenkmal). Der Eigentümer habe ihn
beauftragt, eine differenzierte Analyse, ein Sicherungskonzept und eine
anschließende denkmalschutzkonforme Planung vorzunehmen, die auch eine Bebauung
vorsehe, zu deren konkreter Ausgestaltung man derzeit keine seriösen Angaben
machen könne. Derzeit sei es noch nicht möglich, ein Bebauungs- und
Nutzungskonzept vorzustellen, da man noch mit der Grundlagenermittlung durch
Sammlung von Informationen befasst sei. Hierzu habe man unter Einsatz einer
Drohne Bilder aufgenommen mit dem Ziel, einen detaillierten Geländeverlauf
darstellen zu können.
Zudem sei eine
Bodenradaruntersuchung geplant, die jedoch nicht zu 100 Prozent zuverlässig
sei. Erst nach Sammlung und Auswertung aller Informationen solle die
Planungsphase beginnen. Falls eine Bebauung auf den alten Fundamenten erfolgen
solle, müsse zusätzlich noch ein Bodenstatiker beauftragt werden. Unabdingbar
sei im Anschluss eine Wirtschaftlichkeitsanalyse, die aufzeigen müsse, ob das
Projekt überhaupt wirtschaftlich umsetzbar sei. Grundlage einer künftigen
Nutzung müsse aufbauend auf der Analyse ein vorhabenbezogener Bebauungsplan und
ein städtebaulicher Vertrag mit der Stadt sein.
Ratsherr Jürgens
begrüßt die Aktivität des Eigentümers und der Verwaltung und fragt, ob Herr
Albersmeier gemeinsam mit der Verwaltung an diesem Projekt arbeite. Herr
Albersmeier bestätigt dies.
Die Ratsherren
Dammer, Banse, Neuhausen als auch Ratsfrau Danes und die Sachkundige Bürgerin
Huthmann bemängeln, dass in der Vergangenheit keine ausreichenden Maßnahmen zum
Schutz und zum Erhalt durchgeführt wurden und zu lange nur darüber diskutiert
wurde. Der Eigentümer habe schließlich bewusst ein Denkmal erworben und müsse
sich entsprechend darum kümmern. Es müssen vor allem kurzfristige Lösungen zur
Sicherung der Gebäudereste gefunden werden, vor allem damit diese nicht im
nächsten Winter wieder ungeschützt der Witterung ausgesetzt seien.
Herr Albersmeier
betont, dass neben seinen bereits erwähnten Untersuchungen und Planungen
natürlich auch unter seiner Regie Sicherungsmaßnahmen geplant und durchgeführt
werden müssen. Aus seiner Sicht seien die jetzigen Sicherungen nicht
ausreichend und zum Teil nicht fachgerecht ausgeführt. Als Beispiel nennt er
die direkt auf das Mauerwerk aufgebrachte Folie. Diese müsse mit Abstand
angebracht werden, da sich ansonsten unter der Folie Feuchtigkeit bilde. Eine
Sicherung müsse aufgrund der Witterung bereits im Herbst erfolgen, dies müsse
er jedoch noch mit dem Eigentümer klären.
Der Ausschuss ist
sich einig, dass insbesondere die Parkflächen besondere Bedeutung hätten, da
sie auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müssten. Auf die Frage,
ob Herr Albersmeier dies in Zukunft als realistisch betrachte, antwortet er,
dass in einem städtebaulichen Vertrag so etwas geregelt werden könne.
Herr Albersmeier
begrüßt eine mögliche Unterstützung des Fördervereins, da er auf umfangreiche
Informationen angewiesen sei. Er stünde derzeit mit den informierten
Beteiligten aus der Verwaltung, den verschiedenen Stellen des LVR, dem
Ministerium und dem Eigentümer in Kontakt, könne sich aber gut vorstellen,
diesen Kreis noch zu erweitern, um möglichst viele Informationen zusammentragen
zu können.
Bürgermeister
Bommers erklärt, dass er in naher Zukunft ein Gespräch mit dem Förderverein
haben werde, dort werde er eine mögliche Beteiligung ansprechen. Zunächst
jedoch sei der Eigentümer gefragt.