Sitzung: 24.05.2022 Kulturausschuss
Frau
Hoffmann, Projektleiterin „Straßenfarbe Meerbusch“, beschreibt das Projekt zur
möglichen Gestaltung des Fußgängertunnels an der Bahnunterquerung Osterath
anhand einer Power-Point-Präsentation (Anm.
des Schriftführers: der Niederschrift beigefügt) und beantwortet Fragen aus
dem Ausschuss.
Ratsherr
Dammer befürwortet das Projekt und würde gerne erfahren, ob Schäden an den
Graffitis behoben werden können. Frau Hoffmann erklärt, dass die Graffitis mit
einer speziellen Schutzschicht versehen und grundsätzlich auch repariert werden
können. Es sei jedoch üblich, dass großflächige Bilder nicht übermalt werden,
da sich die Künstler untereinander respektieren.
Der
Sachkundige Bürger Schmoll bezeichnet die derzeitige Gestaltung des Tunnels als
nicht gelungen und hält eine optische Verbesserung für wünschenswert. Jedoch
befürchte er eine Fokussierung auf den Kommerz. Frau Hoffmann betont, dass ihre
Arbeit ehrenamtlich sei. Die bisher geschaffenen Kunstwerke in Meerbusch seien
durch die Künstler kostenlos erstellt worden. Lediglich der Kostenersatz für
die verwendeten Farben sei durch die Stadt getragen worden. Dass bei so großflächigen
Arbeiten wie diese am Fußgängertunnel, für die die Künstler enorm viel Zeit
aufwenden müssen, eine Entlohnung notwendig sei, halte sie für völlig legitim.
Der
ehrenamtliche Einsatz war dem Sachkundigen Bürger Schmoll nicht bekannt, er
bedankt sich dafür. Zudem würde er gerne erfahren, wer die Künstler aussuche.
Frau
Hoffmann erklärt, dass man bereits über eine große Auswahl an Künstlern
verfüge. Das Setting der Künstler solle natürlich nach Meerbusch passen und
werde dementsprechend eine Rolle spielen.
Ratsherr
Neuhausen erklärt, dass die SPD-Fraktion dieses Projekt sehr begrüße und stellt
die Frage über die Notwendigkeit einer dauerhaften Pflege der Kunstwerke und
hierzu notwendiger Verträge mit der Stadt. Frau Hoffmann betont, dass es sich hierbei
um Kunst zum Selbstzweck handele. Graffiti werde im Laufe der Zeit attraktiver
und bedarf keiner intensiven Pflege. Auch der Graffitischutz halte nur bedingt.
Jedoch sei es eindeutig, dass solche Auftragsarbeiten eine Flut von unschönen
Graffitis verhindere und dadurch am Ende kostengünstiger sei, als die ständige
Entfernung von ungewollten Graffitis.
Frau
Frey erläutert, dass die Verwaltung bereits gemeinsam mit Frau Hoffmann
Künstler für die Gestaltung des Fußgängertunnels gesucht habe. Hierzu war eine
Genehmigung der Bahn AG notwendig, die diese nur gegen Zahlung einer Gebühr von
1.500 € erteilt habe. Es sei notwendig, mit der Maßnahme zeitnah zu beginnen,
damit der Tunnel nicht schon durch Dritte verunstaltet werde. Die Mittel
hierfür seien im Haushalt 2022 im Bereich Stadtmarketing vorhanden. Für die
weitere Gestaltung der Unterführung und ggf. auch der Außenbereiche sei eine
Entscheidung des Ausschusses im Rahmen der Haushaltsberatung 2023 notwendig.
Ratsherr
Banse erklärt, aus seiner Sicht dürfe der Kunstbegriff nicht zu eng gefasst
sein, den Künstlern müsse ein entsprechender Freiraum gegeben werden. Diese
Meinung unterstützt die Sachkundige Bürgerin Huthmann. Ratsherr Radmacher
widerspricht deutlich, es könne nicht sein, dass man Bilder erlaube, auf denen
sexualisierte Motive dargestellt würden.
Frau
Hoffmann betont, dass sie bei der Auswahl der bisherigen Kunstwerke darauf
geachtet habe, dass jugendfreie Motive gewählt wurden, dies würde sie auch
zukünftig beachten. Dies sei schon maßgeblich bei der Auswahl der Künstler.
Über die Auswahl der Bilder im Bereich der Unterführung und ggf. der
Außenbereiche entscheide der Ausschuss.
Nach
weiterer Diskussion ist sich der Ausschuss darüber einig, das Projekt
unterstützen zu wollen und beauftragt die Verwaltung, eine entsprechende
Vorlage zu den Haushaltsberatungen 2023 vorzulegen.
Zum
Abschluss bittet Frau Hoffmann darum, ihr großflächige Wände oder Mauern im
Stadtgebiet zu benennen, die für eine Gestaltung zur Verfügung stehen könnten.
Bei einer sogenannten „Hall of Fame“ werden auf einer solchen Fläche
großformatige Bilder von mehreren Künstlern platziert. Die Ergebnisse seien
herausragend.