Fachbereichsleiter Annacker berichtet unter Hinweis auf die ohnehin regelmäßige Information im Rahmen der Treffen des Runden Tischs Ukraine, dass sich aktuell 629 geflüchtete Personen in Meerbusch aufhielten, davon ca. 600 Personen in privaten Haushalten. Im Übrigen seien die Menschen in den Übergangswohnheimen Heidbergdamm und Hülsenbuschweg untergebracht. Im Weiteren stehe zwischenzeitlich die ehemalige Kita Sonnengarten mit bester Unterbringungsqualität zur Verfügung, ab 01.06.2022 auch das ehemalige Hephata-Behindertenwohnheim in Osterath. Zudem stünden die Turnhalle Stettiner Straße mit bis zu 80 Betten und die Turnhalle Erwin-Heerich-Haus mit bis zu 40 Betten kurzfristig zur Aufnahme bereit, beide mit einer 24-Stunden-Betreuung.

Hinsichtlich der Kita-Bedarfsplanung befänden sich unter den Geflüchteten ca. 30 Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren; einige Kinder seien zur Vorbereitung auf die Einschulung bereits mit einem Kita-Platz versorgt.

 

Erster Beigeordneter Maatz ergänzt hinsichtlich der schulischen Versorgung, dass unter Beteiligung der Schulaufsicht für ca. 120 Kinder die Beschulung an Grund- oder weiterführender Schule zu koordinieren sei. Die Zuordnung erfolge zunächst nach Einschätzung der Kommune, die Beratung durch das Kommunale Integrationsamt könne oft erst im Nachgang erfolgen. Willkommens- oder Seiteneinsteigerklassen seien aktuell nicht geplant; die Kinder würden jahrgangsweise nach Einschätzung der Fähigkeiten integriert. Festzustellen sei, dass bei den ukrainischen Familien eine ausgeprägte Bildungsorientierung mit starkem Trend zum Gymnasium gegeben sei. Bezogen auf die MINT-Ausrichtung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) seien die Kinder im Schulstoff durchschnittlich 1 bis 2 Schuljahre weiter. Im Ausschuss für Schule und Sport am 08.06. werde die Evaluierung der Schulentwicklungsplanung Thema sein; lt. Arbeitskreis Schulentwicklung seien spätestens ab 2024 Interimslösungen erforderlich. Insgesamt fänden sich die Schülerinnen und Schüler gut ein, sie seien Gewinn und Herausforderung zugleich.

 

Erster Beigeordneter Maatz berichtet weiter, dass zur Sprachförderung bis zur Sommerpause 400 Plätze in Schulen, VHS und außerschulischen Angeboten zur Verfügung stünden. Es handele sich um gute Angebote, die in allen Stadtteilen auch gut angenommen würden.