Sitzung: 29.03.2022 Kulturausschuss
Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt, mit einer Informationsvorlage den Ausschuss über die bisherigen Gutachten des LVR zur Denkmalwürdigkeit des alten Güterbahnhofs, der Silos und des Ensembles insgesamt an der Ladestraße zu informieren. Weiterhin soll die Verwaltung die Gutachten überprüfen und ihre Auffassung in der Vorlage darstellen.
Fachbereichsleiterin Isabel Briese
weist darauf hin, dass die Erstellung einer solchen Vorlage bis zum nächsten
Ausschuss nicht möglich sei.
Der Technische Beigeordnete Michael
Assenmacher erklärt, dass entsprechend des Gutachtens des LVR die Ladestraße
nicht schutzwürdig sei. Darüber hinaus sei sie im Besitz der Stadt Meerbusch
und diese habe nicht vor, die Liegenschaft zu verkaufen. Eine Eilbedürftigkeit,
hier etwas unter Denkmalschutz stellen zu müssen, gebe es nicht.
Ratsfrau Kirsten Danes (FDP) erklärt,
dass es einen Beschluss gebe, das Ensemble unter Schutz zu stellen und möchte
wissen, warum das Ganze nicht in die Liste eingetragen wurde. Der Technische
Beigeordnete Michael Assenmacher möchte die Frage, was mit dem Ensemble
passieren soll, geklärt wissen, bevor weitere Schritte unternommen werden.
Unter anderem sei an dem Standort Güterbahnhof einmal der Bau eines
Bürgerhauses angedacht gewesen.
Ratsherr Franz-Josef-Jürgens (CDU)
bemerkt, Denkmalschutz sei kein Wunschkonzert. Wenn das Ensemble schutzwürdig
sei, dann müsse der Eigentümer -auch die Stadt- entsprechende Maßnahmen
ergreifen.
Sachkundiger Bürger Dieter Schmoll
(UWG) betont, dass das Ensemble einzigartig sei und so erhalten werden solle.
Sachkundige Bürgerin Gabi Pricken (CDU)
betont, wenn man dort nicht investieren würde, würde die Stadt sich einiges an
Erinnerungswert selber nehmen.
Professor Dr. Norbert Schöndeling
zeigte sich über das Gutachten des LVR verwundert. Der Bahnhof sei bereits 1885
entstanden und war der viertgrößte Kartoffelversteigerungsort am Niederrhein,
es wurde Kohle umgeschlagen sowie andere Güter. Ob diese
wirtschaftsgeschichtlichen Aspekte dem LVR für das Gutachten bekannt gewesen
seien, bezweifle er.
Ratsherr Joachim Quaß (Bündnis
90/Grünen) erkundigt sich nach dem weiteren Fortgang in diesem Verfahren. Es
gebe schließlich einen klaren politischen Auftrag.
Der Technische Beigeordnete Michael
Assenmacher weist auf die Haushaltsberatungen 2021 hin, bei denen Gelder
eingestellt wurden und diese nicht bewilligt wurden. Fachbereichsleiterin
Isabel Briese ergänzt, zu einer Unterschutzstellung brauche es ein Gutachten,
das die Schutzwürdigkeit herausstelle. Dies liege nicht vor. Die Verwaltung
könne ein solches Gutachten nicht leisten.
Dass das Ensemble einen ortsprägenden
Charakter habe sei unbestreitbar, so Ratsherr Georg Neuhausen (SPD). Deswegen
schlage er vor, Herrn Prof. Dr. Schönling zu bitten, dieses Gutachten zu
übernehmen. Ratsherr Torsten Schmitt (Bündnis 90/Grünen) schließt sich dem
Vorschlag an. Prof. Dr. Norbert Schöndeling sagt zu, sich einer Überprüfung des
LVR Gutachtens anzunehmen.
Ratsherr Franz-Josef Jürgens erinnert
daran, dass er auch in diesem Fall gerne eine Informationsvorlage gehabt hätte.
Ratsherr Joachim Quaß (Bündnis
90/Grünen) findet es merkwürdig, dass Frau Briese die mangelnde Kapazität ein
Gutachten zu erstellen betone, während der Technische Beigeordnete Michael
Assenmacher anscheinend Baumaßnahmen im Sinne habe. Anscheinend habe eine
solche Maßnahme eine aufschiebende Wirkung der Prüfung.
Stephanie Roters (FB 4) ergänzt, dass in dem Gutachten dem Silo kein Denkmalwert beigemessen wurde, die Ladestraße unter Umständen schutzwürdig sei, aber da es eine Fülle ähnlicher Denkmäler gebe, keine Unterschutzstellung veranlasst wurde.
Abstimmungsergebnis:
Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.