Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt, mit einer Informationsvorlage den Ausschuss über die bisherigen Gutachten des LVR zur Denkmalwürdigkeit des alten Güterbahnhofs, der Silos und des Ensembles insgesamt an der Ladestraße zu informieren. Weiterhin soll die Verwaltung die Gutachten überprüfen und ihre Auffassung in der Vorlage darstellen.


Fachbereichsleiterin Isabel Briese weist darauf hin, dass die Erstellung einer solchen Vorlage bis zum nächsten Ausschuss nicht möglich sei.

Der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher erklärt, dass entsprechend des Gutachtens des LVR die Ladestraße nicht schutzwürdig sei. Darüber hinaus sei sie im Besitz der Stadt Meerbusch und diese habe nicht vor, die Liegenschaft zu verkaufen. Eine Eilbedürftigkeit, hier etwas unter Denkmalschutz stellen zu müssen, gebe es nicht.

Ratsfrau Kirsten Danes (FDP) erklärt, dass es einen Beschluss gebe, das Ensemble unter Schutz zu stellen und möchte wissen, warum das Ganze nicht in die Liste eingetragen wurde. Der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher möchte die Frage, was mit dem Ensemble passieren soll, geklärt wissen, bevor weitere Schritte unternommen werden. Unter anderem sei an dem Standort Güterbahnhof einmal der Bau eines Bürgerhauses angedacht gewesen.

Ratsherr Franz-Josef-Jürgens (CDU) bemerkt, Denkmalschutz sei kein Wunschkonzert. Wenn das Ensemble schutzwürdig sei, dann müsse der Eigentümer -auch die Stadt- entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Sachkundiger Bürger Dieter Schmoll (UWG) betont, dass das Ensemble einzigartig sei und so erhalten werden solle.

Sachkundige Bürgerin Gabi Pricken (CDU) betont, wenn man dort nicht investieren würde, würde die Stadt sich einiges an Erinnerungswert selber nehmen.

Professor Dr. Norbert Schöndeling zeigte sich über das Gutachten des LVR verwundert. Der Bahnhof sei bereits 1885 entstanden und war der viertgrößte Kartoffelversteigerungsort am Niederrhein, es wurde Kohle umgeschlagen sowie andere Güter. Ob diese wirtschaftsgeschichtlichen Aspekte dem LVR für das Gutachten bekannt gewesen seien, bezweifle er. 

Ratsherr Joachim Quaß (Bündnis 90/Grünen) erkundigt sich nach dem weiteren Fortgang in diesem Verfahren. Es gebe schließlich einen klaren politischen Auftrag. 

Der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher weist auf die Haushaltsberatungen 2021 hin, bei denen Gelder eingestellt wurden und diese nicht bewilligt wurden. Fachbereichsleiterin Isabel Briese ergänzt, zu einer Unterschutzstellung brauche es ein Gutachten, das die Schutzwürdigkeit herausstelle. Dies liege nicht vor. Die Verwaltung könne ein solches Gutachten nicht leisten.

Dass das Ensemble einen ortsprägenden Charakter habe sei unbestreitbar, so Ratsherr Georg Neuhausen (SPD). Deswegen schlage er vor, Herrn Prof. Dr. Schönling zu bitten, dieses Gutachten zu übernehmen. Ratsherr Torsten Schmitt (Bündnis 90/Grünen) schließt sich dem Vorschlag an. Prof. Dr. Norbert Schöndeling sagt zu, sich einer Überprüfung des LVR Gutachtens anzunehmen.

Ratsherr Franz-Josef Jürgens erinnert daran, dass er auch in diesem Fall gerne eine Informationsvorlage gehabt hätte.

Ratsherr Joachim Quaß (Bündnis 90/Grünen) findet es merkwürdig, dass Frau Briese die mangelnde Kapazität ein Gutachten zu erstellen betone, während der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher anscheinend Baumaßnahmen im Sinne habe. Anscheinend habe eine solche Maßnahme eine aufschiebende Wirkung der Prüfung.

Stephanie Roters (FB 4) ergänzt, dass in dem Gutachten dem Silo kein Denkmalwert beigemessen wurde, die Ladestraße unter Umständen schutzwürdig sei, aber da es eine Fülle ähnlicher Denkmäler gebe, keine Unterschutzstellung veranlasst wurde.


Abstimmungsergebnis:

Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.