Herr Flachs, Mitarbeiter der städtischen TUIV-Abteilung, erläutert die Anwendung des Kita-Navigators am Beispiel eines konkreten Anmeldeverfahrens. Er schließt mit dem Hinweis auf die Vorstellung des angebotenen Updates in der Sitzung am 25.05.2022.

 

Im Anschluss werden Einzelfragen beantwortet.

 

Ratsherr Fliege vermisst neben der Vorstellung der positiven Aspekte des Anmeldeverfahrens auch die Darstellung möglicher Mängel, z.B. fehlende Barrierefreiheit, Handhabung für nicht deutschsprechende Eltern, Erkennen von Geschwisterkindern, Sinnhaftigkeit weit in der Zukunft liegender Anmeldezeiträume.

 

Fachbereichsleiter Annacker erläutert, dass das Anmeldeverfahren mit der Einführung des Kita-Navigators habe weitgehend objektiviert werden sollen, was für die städtischen Einrichtungen auch erreicht sei. Das Programm lasse kein Ranking zu; die Auswertung der Anmeldungen sei daher weiterhin Aufgabe der Kita-Leitungen. Alter des Kindes und Geschwisterkinder – die vom System erkannt würden - seien dabei wesentliche Faktoren, wozu auch mit den freien Trägern eine Verständigung erfolgt sei. Darüber hinaus obliege es den freien Trägern, die Platzvergabe nach individuellen Kriterien vorzunehmen. All dies könne der Kita-Navigator jedoch nicht abbilden, so dass der persönliche Kontakt weiterhin wichtig bleibe, auch wenn dieser keine Voraussetzung für die Aufnahme sei. Auf Hinweis von sachkundiger Bürgerin Böcker-Lehmhaus werde ein entsprechender Hinweis auf der Startseite ergänzt. 

 

Auf die Anregung von Ratsherrn Fliege, die Kriterien zur Platzvergabe für alle Einrichtungen zu veröffentlichen, um das Verfahren transparenter zu machen und bei Bedarf – z.B. für die Kita in Strümp – Priorisierungen vorzunehmen, betont Fachbereichsleiter Annacker, dass das Jugendamt gegenüber den freien Trägern nicht zur Vorgabe von Kriterien berechtigt sei. Gleichwohl richte sich der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ausschließlich gegen das Jugendamt; nachwachsende Jahrgänge würden daher überwiegend in städtischen Einrichtungen aufgenommen.

Die Probleme mit dem Kita-Navigator seien im Übrigen auch ein Ausdruck der Mangelverwaltung, da die Eltern aufgrund unzureichender Platzzahl ihr Kind vorsorglich in allen Kitas anmeldeten mit den bekannten Problemen.

 

Bezüglich der Anmeldung für künftige Kita-Jahre erläutert Fachbereichsleiter Annacker, dass jährlich nach Abschluss des Vergabeverfahrens zum 31.07. eine Bereinigung im System durch Löschung aller noch vorhandenen Vormerkungen erfolge. Relevante Anmeldungen müssten von den Eltern daher erneut aktiviert werden, die Datenbank sei aber von überholten Datensätzen bereinigt.

 

Fachbereichsleiter Annacker verweist nochmals auf die anstehende Neuvergabe in 2023 und die Vorstellung des angebotenen Updates in der Sitzung am 25.05.2022. Ein Ausblick auf zu erwartende Optimierungen sei aktuell nicht möglich.