Der
Erste Beigeordnete Herr Maatz erläutert die Vorlage und verweist darauf, dass
das Thema bereits im Integrationsrat besprochen wurde sowie auf den unter TOP
8.1 anstehenden Antrag von Bündnis 90/Die Grünen. Er äußert deutlich seinen
Unmut über die unterschwellig im Antrag genannten Unterstellungen in Richtung
„unterlassener Hilfeleistung“. Solche Zustände schließe er für Meerbusch
kategorisch aus und verbitte sich diese.
Der
sachkundige Bürger Herr Möhr erläutert, dass sich der Antrag keinesfalls gegen
die Verwaltung und ihre Arbeit richte, sondern es vielmehr um die
Selbstbestimmung der Betroffenen gehe. Es sollten nur Wege verkürzt werden und
keine Leistungsausweitung erfolgen. Er erläutert, dass die Pro-Kopf-Pauschale
nur einmalig anfalle und danach nur eine Abrechnung der tatsächlichen Kosten
erfolge. Gegebenenfalls solle man über die Einführung eine Testphase
nachdenken.
Ratsfrau
Pricken zeigt sich nach den in der Informationsvorlage gemachten Ausführungen
der Verwaltung verwundert, dass Bündnis 90/Die Grünen ihren Antrag
aufrechterhalten wollten. Sie war davon ausgegangen, dass man nach den
Ausführungen der Verwaltung in der Vorlage den Antrag nur zurückziehen könne.
Die CDU werde den Antrag keinesfalls unterstützen.
Für
die SPD erklärt Ratsfrau Niederdellmann-Siemes, dass man sich eine
Unterstützung des Antrages vorstellen könne, wenn er auf eine 1-jährige
Testphase beschränkt werde.
Ratsherr
Bertholdt gibt zu bedenken, dass nur 22 Kommunen von fast 400 in NRW die
Gesundheitskarte eingeführt hätten. Dafür gäbe es bestimmt Gründe. Er sähe
keinen Unterschied und auch keine Stigmatisierung darin, ob die Betroffenen mit
Karte oder Krankenschein zum Arzt gingen. Des Weiteren stehe der Aufwand für
eine 1-jährige Testphase in keiner Relation.
Ratsherr
Becker unterstützt den Antrag, ist jedoch gegen eine 1-jährige Testphase.
Der
sachkundige Bürger Herr Möhr betont nochmal, dass es nur um einen vereinfachten
Zugang für die Asylbewerber gehe. Er befürworte eine Evaluierung nach einem
Jahr.
Der
Erste Beigeordnete Herr Maatz stellt klar, dass es sich bei der
Krankenversorgung nur um einen Mosaikstein des Sozialsystems handele und man
die ablehnende Haltung von 92% der Kommunen zur Gesundheitskarte für
Asylbewerber nicht ignorieren solle. Außerdem könne der Aufwand für eine solche
Umstellung nicht ohne zusätzlichen personellen Aufwand gestemmt werden.
Ratsfrau
Dr. Schomberg empfindet die bestehende Reglung als würdelos für die Betroffenen
und betont, dass der Antrag aus diesem Grund gestellt worden sei.
Ratsherr
Bertholdt kann diese Argumentation nicht nachvollziehen.
In
der Folge wird unter TOP 8.1 über den Antrag abgestimmt.