Beschluss: zur Kenntnis genommen

Der Rat nimmt die Beschlusskontrolle zur Kenntnis.

 

Bericht der Verwaltung zur Coronavirus-Pandemie:

 

Lagebericht für die Bereiche Schule, Sport und Kultur

 

Die ab März 2020 um sich greifende Corona Pandemie hat die Aufgabenerledigung nachhaltig beeinflusst. In den Bereichen Schule, Sport und Kultur war erheblich mehr organisatorischer Verwaltungsaufwand als in einem ganz normalen Jahr zu leisten.

 

Schule

Nach dem ersten „Lockdown“ im März 2020 erfolgte nach den Osterferien ein bis zu den Sommerferien dauernder, rollierender Schulbetrieb mit erheblichen Hygieneauflagen. Masken, Spukschutz, Desinfektionsmittel, eine Änderung der Reinigungsintervalle waren zu organisieren. Zusätzliche Schulbusse wurden angemietet, so dass der Schülertransport mit mehr Platz für die Schüler/innen erfolgen konnte.

 

In Zeiten des „Lockdowns“ ruhte der Betrieb an den Schulen nicht völlig, vielmehr wurden Notgruppen für nicht in der Familie mögliche Betreuungen von Kindern der Klasse 1-6 organisiert.

 

Die Digitalisierung an Schulen kam einen enormen Schritt weiter. Neben Breitbandanschlüssen und WLAN für alle Schulen beschloss der Rat der Stadt Meerbusch im September 2020, dass schnellstmöglich alle Schüler/innen aller Schulformen mit einem mobilen Endgerät auszustatten sind. Entsprechende Bestellungen wurden unverzüglich nach diesem Ratsbeschluss von der Schulverwaltung vorgenommen, leider sind aufgrund weltweiter Lieferengpässe aber noch nicht alle Geräte ausgeliefert worden. Das Land NRW stellte Fördermittel für die Beschaffung von mobilen Endgeräten für Lehrkräfte und sozial Bedürftige zur Verfügung, so dass dieser Personenkreis im 4. Quartal 2020 ausgestattet werden konnte. Dies noch rechtzeitig vor dem zweiten „Lockdown“ im Dezember.

 

Für die Zeit der Schulschließungen wurde den Eltern die Gebühr für die nicht oder nur eingeschränkt stattfindenden Betreuungsmaßnahmen erstattet, so dass dies alleine zu einem Einnahmeverlust von rd. 150.000,00 € führte.

 

Weiterhin wird auf Grundlage der bereitstehenden Fördermittel ein zusätzlicher Schulbusverkehr zwischen den Rheingemeinden und Büderich angeboten.

 

Die Organisation des derzeit laufenden Wechselunterrichts an den Schulen obliegt den jeweiligen Schulleitungen. Diese stehen im regelmäßigen Austausch mit der städtischen Schulverwaltung. Der Unterricht erfolgt im tage- bzw. wochenweisen Wechsel.

 

Kultur

Die Veranstaltungsstätten Wasserturm und Teloy-Mühle waren aufgrund des zweimaligen „Lockdowns“ im Jahr 2020 fast immer geschlossen. Insbesondere in der Teloy-Mühle fanden auch in der Zeit zwischen den beiden „Lockdowns“ keine Veranstaltungen statt, da die Hygieneauflagen nur eine maximale Besucherzahl von 25 Personen zugelassen haben. Eine derart geringe Personenzahl war für fast jeden Veranstalter aber zu gering, um eine Veranstaltung durchzuführen. Aus diesem Grund fanden leider die sonst so beliebten Kunstaustellungen nicht statt.

 

Im Forum Wasserturm wurden zwischen den beiden „Lockdowns“ Veranstaltungen mit maximal 100 Personen durchgeführt, allerdings stellte sich die sonst so schöne Atmosphäre eines ausverkauften Hauses nicht ein.

 

Die Einnahmeverluste für die Teloy-Mühle waren marginal, da das Haus im Regelfall unentgeltlich den Meerbuscher Vereinen zur Verfügung gestellt wird. Für das Forum Wasserturm wurden im Rahmen der staatlichen November- und Dezemberhilfen der Ersatz von Einnahmeausfälle von rd. 19.000,00 € beantragt, hiervon wurde bisher ein Abschlag von 6.700,00 € gewährt. Im Regelfall decken die Eintrittseinnahmen die Künstlerhonorare. In diesem Jahr haben die meisten Künstler bei der Absage von Veranstaltungen auf das Honorar verzichtet und haben einer Verlegung der Veranstaltung zugestimmt. Einnahmeausfälle sind insbesondere dadurch entstanden, dass der Wasserturm nicht an Dritte vermietet werden konnte.

 

VHS

Leider musste sowohl das Frühjahrssemester als auch das Herbstsemester abgebrochen werden. Da im Regelfall die Dozentenhonorare durch die Kursentgelte finanziert werden, waren die Einnahmeausfälle nur marginal. 7.500,00 € wurden an Einnahmeausfällen aus einem Landesfonds „Billigkeitsleistungen nach § 53 Landeshaushaltsordnung NRW (LHO)“ erstattet.  Um den Kundinnen und Kunden auch im „Lockdown“ ein VHS Angebot zu ermöglichen, wurden durch die Verwaltung viele digitale Angebote entwickelt. Dozenten*innen und Kund*innen haben hier eine regelrechte Digitaloffensive miteinander erlebt, aber der Wunsch nach Präsenzveranstaltungen und einem persönlichen Miteinander ist weiterhin vorherrschend.

 

Zukünftig werden digitale Angebote sicherlich einen breiteren Platz als bisher im VHS Angebot einnehmen, aber das gemeinsame Lernen und Erleben im persönlichen Dialog miteinander wird weiterhin einen hohen Stellenwert haben.

 

Musikschule

Genau wie bei den VHS-Angeboten erfolgte in weiten Teilen des Jahres der Musikschulunterricht in digitaler Form. Da Musik ein Klangerlebnis ist, ist eine solche Unterrichtsform kein Ersatz für einen Präsenzunterricht. Lehrkräfte und Schüler*innen waren trotzdem sehr engagiert dabei, die Liebe zur Musik überwog. Die Lehrkräfte stellten die beiden „Lockdowns“ vor ganz erhebliche Herausforderungen und so wurde ausschließlich mit privatem Equipment der Unterricht in weiten Teilen fortgeführt. Angebote für die jüngsten Kund*innen bis zum 6. Lebensjahr konnten natürlich nicht digital erfolgen und mussten leider abgesagt werden.

 

Trotz eines eingeschränkten Unterrichtsangebots blieben die Schüler*innen weitestgehend, sodass es zu vergleichsweise niedrigen Einnahmeausfällen von rd. 20.000,00 € kam.

 

Bibliothek

Nach dem ersten „Lockdown“ im Frühjahr nahm die Bibliothek frühzeitig wieder einen Betrieb mit Zugangsbeschränkungen, Besucherregistrierung und Hygienekonzept auf. Dies band erheblich Personalkapazitäten, so dass an allen drei Standorten die Öffnungszeiten reduziert werden mussten. Die „Onleihe“ erfreute sich daher steigender Beliebtheit, Lesestunden für die jungen Kund*innen als online Veranstaltung wurden gerne besucht. Damit hat auch in der Stadtbibliothek die Digitalisierung einen großen Schub erfahren. Das im zweiten „Lockdown“ eingeführte Ausleihverfahren „click and collect“ erfreut die Besucher*innen sehr und das Abholen der Büchertaschen am Seitenfenster der Bibliothek in Büderich wird gerne von den Kund*innen angenommen.

 

Meerbad

Lange Schließungszeiten des Meerbads haben zu Einnahmeausfällen von rd. 150.000,00 € geführt. Anträge für November- und Dezemberhilfen wurden gestellt, ein Bewilligungsbescheid oder gar eine Abschlagszahlung liegen bis heute nicht vor. Zwischen den beiden „Lockdowns“ war zwar ein eingeschränkter Badbetrieb mit sehr hohen Hygienestandards möglich, dieser band aber auch erhebliche Personalkapazitäten, so dass die Öffnungszeiten reduziert werden mussten.

 

Zusammenfassung

Die Corona Pandemie bedeutete und bedeutet bis heute eine enorme Herausforderung für die Aufgabenerledigung. Will man in schlechten Zeiten am Ende doch etwas Gutes sehen, so ist dies sicherlich der enorme Fortschritt im Bereich der Digitalisierung in vielen Bereichen positiv hervorzuheben.

 

Im Jahr 2021 hält der zweite „Lockdown“ mindestens bis in den März hinein an, wie der weitere Verlauf sein wird und ab wann welche Öffnungen wieder möglich sind, ist derzeit nicht absehbar.

 

Lagebericht für den Fachbereich Sicherheit und Ordnung

Für den Fachbereich Sicherheit und Ordnung ergeben sich auch weiterhin zahlreiche Aufgaben im Zusammenhang der Prüfungen und Kontrollen zur Einhaltung der Vorgaben der Coronaschutzverordnung sowie zur Überwachung von Quarantäneanordnungen.

 

Aufgrund der sich ausbreitenden Mutationen erfolgt inzwischen eine tägliche Kontrolle der Einhaltung der Quarantäneanordnungen bei entsprechend betroffenen Personen durch das Ordnungsamt.

 

Zudem erfolgen weiterhin anlassbezogene Kontrollen zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen im gesamten Stadtgebiet.

 

Mit der erfolgten Öffnung bestimmter körpernaher Dienstleistungen erfolgen nunmehr zusätzlich Kontrollen in den entsprechenden Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet. Sofern im Rahmen der Bund-Länder-Beratungen am 03. März 2021 weitere Öffnungsschritte beschlossen werden, werden auch die hierbei betroffenen Einrichtungen zunehmend zu kontrollieren sein, sodass die Lage im Bereich des Fachbereiches Sicherheit und Ordnung weiterhin umfassend von Aufgaben rund um die Pandemie geprägt ist.