Sitzung: 25.02.2021 Rat
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Der Rat nimmt die
Beschlusskontrolle zur Kenntnis.
Bericht der
Verwaltung zur Coronavirus-Pandemie:
Lagebericht
für die Bereiche Schule, Sport und Kultur
Die
ab März 2020 um sich greifende Corona Pandemie hat die Aufgabenerledigung
nachhaltig beeinflusst. In den Bereichen Schule, Sport und Kultur war erheblich
mehr organisatorischer Verwaltungsaufwand als in einem ganz normalen Jahr zu
leisten.
Schule
Nach
dem ersten „Lockdown“ im März 2020 erfolgte nach den Osterferien ein bis zu den
Sommerferien dauernder, rollierender Schulbetrieb mit erheblichen
Hygieneauflagen. Masken, Spukschutz, Desinfektionsmittel, eine Änderung der
Reinigungsintervalle waren zu organisieren. Zusätzliche Schulbusse wurden
angemietet, so dass der Schülertransport mit mehr Platz für die Schüler/innen
erfolgen konnte.
In
Zeiten des „Lockdowns“ ruhte der Betrieb an den Schulen nicht völlig, vielmehr
wurden Notgruppen für nicht in der Familie mögliche Betreuungen von Kindern der
Klasse 1-6 organisiert.
Die
Digitalisierung an Schulen kam einen enormen Schritt weiter. Neben
Breitbandanschlüssen und WLAN für alle Schulen beschloss der Rat der Stadt Meerbusch
im September 2020, dass schnellstmöglich alle Schüler/innen aller Schulformen
mit einem mobilen Endgerät auszustatten sind. Entsprechende Bestellungen wurden
unverzüglich nach diesem Ratsbeschluss von der Schulverwaltung vorgenommen,
leider sind aufgrund weltweiter Lieferengpässe aber noch nicht alle Geräte
ausgeliefert worden. Das Land NRW stellte Fördermittel für die Beschaffung von
mobilen Endgeräten für Lehrkräfte und sozial Bedürftige zur Verfügung, so dass
dieser Personenkreis im 4. Quartal 2020 ausgestattet werden konnte. Dies noch
rechtzeitig vor dem zweiten „Lockdown“ im Dezember.
Für
die Zeit der Schulschließungen wurde den Eltern die Gebühr für die nicht oder
nur eingeschränkt stattfindenden Betreuungsmaßnahmen erstattet, so dass dies alleine
zu einem Einnahmeverlust von rd. 150.000,00 € führte.
Weiterhin
wird auf Grundlage der bereitstehenden Fördermittel ein zusätzlicher
Schulbusverkehr zwischen den Rheingemeinden und Büderich angeboten.
Die
Organisation des derzeit laufenden Wechselunterrichts an den Schulen obliegt
den jeweiligen Schulleitungen. Diese stehen im regelmäßigen Austausch mit der
städtischen Schulverwaltung. Der Unterricht erfolgt im tage- bzw. wochenweisen
Wechsel.
Kultur
Die
Veranstaltungsstätten Wasserturm und Teloy-Mühle waren aufgrund des zweimaligen
„Lockdowns“ im Jahr 2020 fast immer geschlossen. Insbesondere in der
Teloy-Mühle fanden auch in der Zeit zwischen den beiden „Lockdowns“ keine
Veranstaltungen statt, da die Hygieneauflagen nur eine maximale Besucherzahl
von 25 Personen zugelassen haben. Eine derart geringe Personenzahl war für fast
jeden Veranstalter aber zu gering, um eine Veranstaltung durchzuführen. Aus
diesem Grund fanden leider die sonst so beliebten Kunstaustellungen nicht
statt.
Im
Forum Wasserturm wurden zwischen den beiden „Lockdowns“ Veranstaltungen mit
maximal 100 Personen durchgeführt, allerdings stellte sich die sonst so schöne
Atmosphäre eines ausverkauften Hauses nicht ein.
Die
Einnahmeverluste für die Teloy-Mühle waren marginal, da das Haus im Regelfall
unentgeltlich den Meerbuscher Vereinen zur Verfügung gestellt wird. Für das
Forum Wasserturm wurden im Rahmen der staatlichen November- und Dezemberhilfen
der Ersatz von Einnahmeausfälle von rd. 19.000,00 € beantragt, hiervon wurde
bisher ein Abschlag von 6.700,00 € gewährt. Im Regelfall decken die
Eintrittseinnahmen die Künstlerhonorare. In diesem Jahr haben die meisten
Künstler bei der Absage von Veranstaltungen auf das Honorar verzichtet und
haben einer Verlegung der Veranstaltung zugestimmt. Einnahmeausfälle sind
insbesondere dadurch entstanden, dass der Wasserturm nicht an Dritte vermietet
werden konnte.
VHS
Leider
musste sowohl das Frühjahrssemester als auch das Herbstsemester abgebrochen
werden. Da im Regelfall die Dozentenhonorare durch die Kursentgelte finanziert
werden, waren die Einnahmeausfälle nur marginal. 7.500,00 € wurden an
Einnahmeausfällen aus einem Landesfonds „Billigkeitsleistungen nach § 53
Landeshaushaltsordnung NRW (LHO)“ erstattet.
Um den Kundinnen und Kunden auch im „Lockdown“ ein VHS Angebot zu
ermöglichen, wurden durch die Verwaltung viele digitale Angebote entwickelt.
Dozenten*innen und Kund*innen haben hier eine regelrechte Digitaloffensive
miteinander erlebt, aber der Wunsch nach Präsenzveranstaltungen und einem
persönlichen Miteinander ist weiterhin vorherrschend.
Zukünftig
werden digitale Angebote sicherlich einen breiteren Platz als bisher im VHS
Angebot einnehmen, aber das gemeinsame Lernen und Erleben im persönlichen
Dialog miteinander wird weiterhin einen hohen Stellenwert haben.
Musikschule
Genau
wie bei den VHS-Angeboten erfolgte in weiten Teilen des Jahres der
Musikschulunterricht in digitaler Form. Da Musik ein Klangerlebnis ist, ist
eine solche Unterrichtsform kein Ersatz für einen Präsenzunterricht. Lehrkräfte
und Schüler*innen waren trotzdem sehr engagiert dabei, die Liebe zur Musik
überwog. Die Lehrkräfte stellten die beiden „Lockdowns“ vor ganz erhebliche
Herausforderungen und so wurde ausschließlich mit privatem Equipment der
Unterricht in weiten Teilen fortgeführt. Angebote für die jüngsten Kund*innen
bis zum 6. Lebensjahr konnten natürlich nicht digital erfolgen und mussten
leider abgesagt werden.
Trotz
eines eingeschränkten Unterrichtsangebots blieben die Schüler*innen
weitestgehend, sodass es zu vergleichsweise niedrigen Einnahmeausfällen von rd.
20.000,00 € kam.
Bibliothek
Nach
dem ersten „Lockdown“ im Frühjahr nahm die Bibliothek frühzeitig wieder einen
Betrieb mit Zugangsbeschränkungen, Besucherregistrierung und Hygienekonzept
auf. Dies band erheblich Personalkapazitäten, so dass an allen drei Standorten
die Öffnungszeiten reduziert werden mussten. Die „Onleihe“ erfreute sich daher
steigender Beliebtheit, Lesestunden für die jungen Kund*innen als online
Veranstaltung wurden gerne besucht. Damit hat auch in der Stadtbibliothek die
Digitalisierung einen großen Schub erfahren. Das im zweiten „Lockdown“
eingeführte Ausleihverfahren „click and collect“ erfreut die Besucher*innen
sehr und das Abholen der Büchertaschen am Seitenfenster der Bibliothek in
Büderich wird gerne von den Kund*innen angenommen.
Meerbad
Lange
Schließungszeiten des Meerbads haben zu Einnahmeausfällen von rd. 150.000,00 €
geführt. Anträge für November- und Dezemberhilfen wurden gestellt, ein
Bewilligungsbescheid oder gar eine Abschlagszahlung liegen bis heute nicht vor.
Zwischen den beiden „Lockdowns“ war zwar ein eingeschränkter Badbetrieb mit
sehr hohen Hygienestandards möglich, dieser band aber auch erhebliche
Personalkapazitäten, so dass die Öffnungszeiten reduziert werden mussten.
Zusammenfassung
Die
Corona Pandemie bedeutete und bedeutet bis heute eine enorme Herausforderung
für die Aufgabenerledigung. Will man in schlechten Zeiten am Ende doch etwas
Gutes sehen, so ist dies sicherlich der enorme Fortschritt im Bereich der
Digitalisierung in vielen Bereichen positiv hervorzuheben.
Im
Jahr 2021 hält der zweite „Lockdown“ mindestens bis in den März hinein an, wie
der weitere Verlauf sein wird und ab wann welche Öffnungen wieder möglich sind,
ist derzeit nicht absehbar.
Lagebericht
für den Fachbereich Sicherheit und Ordnung
Für
den Fachbereich Sicherheit und Ordnung ergeben sich auch weiterhin zahlreiche
Aufgaben im Zusammenhang der Prüfungen und Kontrollen zur Einhaltung der
Vorgaben der Coronaschutzverordnung sowie zur Überwachung von
Quarantäneanordnungen.
Aufgrund
der sich ausbreitenden Mutationen erfolgt inzwischen eine tägliche Kontrolle
der Einhaltung der Quarantäneanordnungen bei entsprechend betroffenen Personen
durch das Ordnungsamt.
Zudem
erfolgen weiterhin anlassbezogene Kontrollen zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen
im gesamten Stadtgebiet.
Mit
der erfolgten Öffnung bestimmter körpernaher Dienstleistungen erfolgen nunmehr
zusätzlich Kontrollen in den entsprechenden Einrichtungen im gesamten
Stadtgebiet. Sofern im Rahmen der Bund-Länder-Beratungen am 03. März 2021
weitere Öffnungsschritte beschlossen werden, werden auch die hierbei
betroffenen Einrichtungen zunehmend zu kontrollieren sein, sodass die Lage im
Bereich des Fachbereiches Sicherheit und Ordnung weiterhin umfassend von
Aufgaben rund um die Pandemie geprägt ist.