Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Beschluss:

 

Der Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt die Verwaltung zu beauftragen, die öffentlich-rechtliche Vereinbarung der Stadt Meerbusch mit dem Rhein-Kreis Neuss über die Betreuung des Archivgutes der Stadt durch den Kreis abzuschließen.

 


An der Beratung zum TOP nimmt Herr Dr. Stephen Schröder, Leiter des Kreisarchives des Rhein-Kreis Neuss teil.

 

Frau Bürgermeisterin Mielke-Westerlage führt zu den Inhalten der Vorlage aus. Diese bauten auf dem Beschluss der letzten Sitzung zur Errichtung eines Archivtraktes am Erwin-Heerich-Haus und dem damit verbundenen Verbleib des Archives auf Meerbuscher Stadtgebiet auf.

 

Sie weist beispielhaft für eine interkommunale Kooperation auf das neue Archiv des Kreises Viersen hin, in dem die Archive aller Städte und Gemeinden sowie des Kreises, mit Ausnahme der Stadt Willich, untergebracht würden. Eine flexiblere und bessere personelle Ausstattung und Einsetzbarkeit, die damit einhergehenden Möglichkeiten der Spezialisierung sowie die Nutzung von Synergieeffekten hinsichtlich der Nutzung teurer Archivtechnik und der umfänglichen Gestaltung der Digitalisierung seien auch hier die Hauptgründe für eine interkommunale Zusammenarbeit im Archivwesen. Weiterhin weist sie darauf hin, dass die in der letzten Sitzung des Ausschusses diskutierten Themen im Zuge der Erarbeitung der vorliegenden Kooperationsvereinbarung berücksichtigt würden. So könne die Einbettung des  Kirchenarchives St. Stephanus bei einem Betrieb durch den Rhein-Kreis Neuss ebenso sichergestellt werden, wie die Verfahrenshoheit und das Eigentum der Stadt am Archivgut.

 

Ratsherr Rettig führt aus, dass gegenüber der Beratung in der letzten Sitzung keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Synergieeffekte erkennbar seien. Der Kostenvergleich sei unangemessen, da weite Teile des Archives über die angeführten Kosten hinaus über die Kreisumlage finanziert würden. Ebenso zweifelt er an, dass das Vorhalten teurer Archivtechnik notwendig sei.

 

Weiterhin führt er aus, dass bei einer Recherche über das landesweite Portal „Archive.NRW“ Findbücher gefunden und genutzt werden könnten. Eine Zusammenlegung der Archive würde daher keinen Mehrwert hinsichtlich der Quantität des auffindbaren Archivgutes zur Folge haben.

 

Herr Dr. Schröder erörtert, dass Synergieeffekte deutlich erkennbar seien. Durch das Vorhalten weiteren Personals im Kreisarchiv könnten mögliche personelle Ausfälle am Standort Meerbusch gegenüber eines städtischen Betriebes abgefedert werden. Ebenso könnten alle notwenigen technischen Anlagen und Geräte kreisweit genutzt und bei Notwendigkeit auch am Standort Meerbusch eingesetzt werden. Hinsichtlich der Findbücher und Zugriffsmöglichkeiten führt er aus, dass eine Zusammenlegung der Archivgüter die Möglichkeit eröffne, über alle Archive im Rhein-Kreis Neuss Informationen zu vorliegenden Archivalien zu erhalten, dies würde entgegen der über das Landesportal verfügbaren Inhalte hinaus auch für analoges Archivgut gelten, das nicht digital zugänglich gemacht werden könne.

 

Ratsherr Damblon führt aus, dass die Vorteile eines Archivverbundes personell, wie technisch offensichtlich wären. Die Bedenken aus der Beratung der letzten Sitzung seien durch die vorliegende Kooperationsvereinbarung ausgeräumt.

 

Ratsfrau Niederdellman-Siemes erläutert, dass bei einem Betrieb des Archives durch den Kreis lediglich Pflichtaufgaben wahrgenommen würden. Das Gedächtnis der Stadt solle, auch aus emotionalen Gesichtspunkten, im Rahmen eines eigenständigen Archives erhalten bleiben.

 

Ratsherr Peters, Ratsherr Becker und Ratsfrau Glasmacher erläutern, dass sie dem Beschlussvorschlag nicht folgen werden.

 

Sodann wird über den Beschlussvorschlag abgestimmt.

  


Abstimmungsergebnis:

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU                                     

8

 

SPD                                     

 

2

1

FDP                                     

2

 

Bündnis 90 / Die Grünen     

2

 

UWG                                   

1

 

Die Linke/Piraten                

1

 

Bürgermeisterin                  

1

 

Gesamt                               

9

8

1