Herr Bagusat, Geschäftsführer des Caritasverbandes Krefeld, führt einleitend aus, dass der Verband sowohl für Krefeld als auch für Meerbusch zuständig sei. Die Erfahrungen des Caritasverbandes mit 6 stationären Einrichtungen in Krefeld - mit insgesamt ca. 530 Plätzen - und ambulanten Angeboten, wie beispielsweise die Pflegestation in Meerbusch, hätten gezeigt, dass zwischen ambulanten und stationären Angeboten weitere Tätigkeitsfelder erforderlich seien.

 

Menschen mit Demenz beispielsweise benötigten in erster Linie Begleitung im Alltagsleben statt pflegerische Hilfen. Diese Begleitung sei jedoch besonders bei Betroffenen mit Weglauftendenz und Tag- und Nachtumkehrung schwer mit einem familiären Alltagsleben zu vereinbaren, hier seien die Angehörigen stark belastet. Für diese Zielgruppe plane der Caritasverband Krefeld deshalb aktuell ein Angebot in Meerbusch Osterath. 

 

Im ehemaligen Pfarrhaus auf der Hochstraße sollen, nach Erweiterung durch einen Anbau, zwei Wohngruppen für 20 Menschen mit Demenz entstehen. Im Gegensatz zu stationären Einrichtungen böte dieses Angebot mehr Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten des Tagesablaufs für die Bewohner/-innen und ihre Angehörigen. Dies sei ein großer Vorzug der Einrichtung, so Herr Bagusat. Für die Überprüfung der Sicherheit der Einrichtung sei die Heimaufsicht des Rhein-Kreises Neuss zuständig.

 

Die Wohngemeinschaften erhielten eine 24-Stunden Betreuung durch Personen, die durch den Caritasverband angestellt würden. Die Finanzierung der betreuenden Personen erfolge über Mittel aus der Pflegekasse und Eigenmittel. Darüber hinaus müssten Kosten für die Miete von den Bewohnern geleistet werden. Die Höhe der Miete solle sich in sozialhilferechtlicher Relevanz bewegen.

 

Die Konzeption der Wohngruppe sähe vor, so Herr Bagusat weiter, dass Bewohner auch bei Feststellung einer Pflegebedürftigkeit weiterhin in der Wohngemeinschaft leben könnten. In diesen Fällen würden dann erforderliche Pflegeleistungen durch ambulante Pflegedienste übernommen. Die Grenze des Machbaren wäre allerdings bei Schwerstpflegefällen erreicht. Aktuell ginge man von einer Realisierung des Angebotes in 4 Jahren aus (weitere Informationen zum Projekt siehe Anhang I).

 

Herr Hepner erkundigt sich nach den Möglichkeiten der Kurzzeitpflege in den Wohngruppen. Herr Bagusat verneint dies. Zum einen stünden die Mieter der Wohngruppen bereits zu Beginn fest und zum anderen sei ein regelmäßiger Wechsel für die Gemeinschaft der dort Lebenden nicht förderlich. Für Menschen mit Demenz seien der Wunsch nach Gemeinschaft und das Leben in einem gewohnten Umfeld in der Regel sehr bedeutend. Allerdings sei man momentan in der Überlegung, ob die Errichtung von 2 zusätzlichen Wohnungen im Dachgeschoss des Altbaus eine sinnvolle Ergänzung des Angebotes sein könnte, so Herr Bagusat. Dort hätten dann beispielsweise Partner die Möglichkeit der räumlichen Nähe zu ihren erkrankten Angehörigen. 

 

Herr Annacker erklärt, dass die bautechnischen Probleme im Zusammenhang mit der Verlegung des Zugangs zum Park nun behoben seien und man sich verwaltungsseitig sehr über das Projekt freue.

 

Herr Bagusat berichtet über ein weiteres Projekt, das im ehemaligen Pfarrhaus in Strümp realisiert werden solle. Geplant sei hier die Einrichtung einer Tagespflege mit ca. 14 – 16 Plätzen. Derzeit gäbe es jedoch noch Klärungsbedarf innerhalb der Pfarrei über die zukünftige Nutzung des Hauses.

 

Herr Mock erklärt, dass aktuell in der Kirchengemeinde nach alternativen Räumlichkeiten gesucht werde, um das Gemeindeleben aufrechterhalten zu können. Auch der Umbau der Kirche würde erwogen, allerdings seien die kirchenrechtlichen Grundlagen äußerst kompliziert. Problematisch an der Situation sei, dass man die Gemeindemitglieder nicht rechtzeitig über die Umnutzung ihrer Räume in Kenntnis gesetzt habe.