Sitzung: 19.02.2019 Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt
Vorlage: BM/0292/2019
Bürgermeisterin
Mielke-Westerlage weist zunächst auf den Antrag der UWG-Fraktion vom 15.02.2019
hin. Des Weiteren führt sie aus, im Kontext einer Bürgeranregung von
Bürgerinnen und Bürgern aus Lank-Ost, mit der sich der Bau- und Umweltausschuss
mehrfach beschäftigt habe, habe der Rat am 4. Juli 2018 beschlossen, durch die
Verwaltung eine rechtliche Prüfung zu beauftragen, ob Rechtsschutzmöglichkeiten
für die Stadt bestünden, auf das am Flughafen Düsseldorf von einigen
Fluggesellschaften praktizierte Startverfahren Einfluss zu nehmen. Hintergrund
sei die Umstellung des Abflugverfahrens einiger Fluggesellschaften, unter anderem
von Lufthansa und Eurowings, die die Cut-Back-Höhe mit Einfahren der Klappen
auf 1.000 ft (340 m) reduziert hätten,
bis zum Sommer 2014 seien es 1.500 ft (510 m) gewesen.
Im
Nov. 2017 habe sie erneut in der FLK beantragt, eine Eintragung in das Luftfahrthandbuch
mit empfehlendem Charakter vorzunehmen, beim Start das Verfahren NADP
1anzuwenden, wobei die Maschinen bis zur Höhe von 3.000 ft steigen sollen und
die Cut-Back-Höhe bei 1.500 ft erfolgt. Zur Vorbereitung der Entscheidung in
der FLK hätte der Flughafen eine vergleichende Auswertung des Verfahrens NADP 1
(Steigflugverfahren) auf NAPD 2 (Flachstartverfahren) erstellt. Dabei seien die
unterschiedlichen Verfahren hinsichtlich ihrer Lärmwirkung bei gleichem
Fluggerät, gleicher Beladung, gleichen Witterungsbedingungen und gleicher
Destination ausgewertet.
Im
Ergebnis habe sich für Büderich ein Unterschied von bis zu 4,4 dBA, für Lank
von max. 1,2 dBA ergeben. Dabei sei zu berücksichtigen, dass der
Dauerschallpegel im Ortsteil Büderich aufgrund der räumlichen Nähe zum
Flughafen um mehr als 10 dBA höher liegt als in Lank. Von der Gesamtzahl der
Abflüge entfallen rd. 72% auf Büderich, 26% auf Lank. Lärmunterschiede würden
auch aufgrund der Auswertung der Überflughöhen, die die Verwaltung selbst über
15 Wochen ausgewertet habe, deutlich. Am Ortseingang von Büderich seien je nach
Woche zw. 67 – 83% der Starts unterhalb von 3.000 ft, in Lank 0 – 10%
registriert worden.
Aufgrund
der Ergebnisse der Auswertung des Flughafens sei die Fluglärmkommission dem Antrag
der Stadt Meerbusch am 26.11.2018 gefolgt, über die Umsetzung solle durch die
DFS in der Sitzung der FLK im März informiert werden. Entsprechend dem
Ratsbeschluss von Juli habe die Verwaltung Herrn RA Sommer, Berlin mit der jur.
Prüfung beauftragt. Herr Sommer sei ein bundesweit anerkannter Fachanwalt
insbesondere im Bereich des Luftverkehrsrechtes und habe in verschiedenen
Verfahren die „Bürger gegen Fluglärm“,“ Bundesvereinigung gegen Fluglärm“, den
„BUND“, „NABU“ aber auch die Stadt Meerbusch und die Stadt Ratingen vertreten.
Das Gutachten von Oktober, welches die Bürgermeisterin erst am Sitzungstag des
HFWA erreicht habe, sei auf hiesige Bitte hin von Herrn Sommer argumentativ
nochmals unterfüttert worden. Dass dies zu einem anderen Prüfergebnis führe,
sei seinerzeit bereits ausgeschlossen worden. Die Erfolgsaussichten von
Rechtsmitteln seien von Herrn RA Sommer unter dem Aspekt der Zulässigkeit und
der Begründetheit geprüft worden. Danach seien Erfolgsaussichten für die Stadt
Meerbusch in einem Klageverfahren nicht gegeben.
Ratsherr
Weyen führt zum Antrag der UWG-Fraktion aus, wobei er zu einigen im Antrag vom
15.02.2019 genannten Punkten Stellung nimmt. Im Anschluss daran äußern Ratsherr
Damblon sowie Ratsfrau Niederdellmann-Siemes und Ratsherr Peters ihr
Unverständnis für den Antrag. Das Anliegen sei juristisch von einem Fachanwalt
geprüft worden, das Ergebnis müsse man nun hinnehmen. Es könne, so Ratsfrau
Niederdellmann-Siemes, auch nicht angehen, dass ein Fachanwalt aufgefordert
würde, sein Rechtsgutachten im Sinne einer Fraktion zu überarbeiten.
Sodann
lässt Frau Bürgermeisterin Mielke-Westerlage über den Antrag abstimmen
Abstimmungsergebnis:
|
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
|
8 |
|
SPD |
|
3 |
|
FDP |
|
2 |
|
Bündnis 90 / Die
Grünen |
2 |
|
|
UWG |
1 |
|
|
Die Linke/Piraten |
1 |
|
|
Bürgermeisterin |
|
1 |
|
Gesamt |
1 |
15 |
2 |