Herr Klein erklärt, dass die Mauritiusschule in Meerbusch-Büderich, Dorfstraße 18, mit ihrem historischen Altbau ursprünglich aus dem Jahre 1908 stamme. Ein erster Erweiterungsbau sei 1912 errichtet worden, 1958 sei ein weiterer Anbau in Form eines WC-Gebäudes erstellt worden. In den letzten Jahren seien an der Mauritiusschule zunehmend Schäden aufgrund der inzwischen deutlichen Alterung der einzelnen Bauteile festgestellt worden. Diese Schäden seien mit normalen Mitteln der Bauinstandhaltung nicht mehr bzw. nur unwirtschaftlich zu beheben. Aufgrund der nach wie vor hohen Schülerzahlen in Büderich sei der Erhalt des historischen Schulgebäudes unumgänglich. Vor diesem Hintergrund habe die Verwaltung über das Architekturbüro Thelen Architekten GbR Düsseldorf, eine Voruntersuchung zur Ermittlung des Sanierungsbedarfs für das Schulgebäude Mauritiusschule erarbeiten lassen. Das Ergebnis dieser Vorentwurfsplanung liege nun vor.

 

Im Kern sei festzustellen, dass das Gebäude aufgrund seines Alters erhebliche bauliche und konstruktive Mängel aufweise. Diese Mängel umfassten im Prinzip sämtliche Ausbaugewerke; so z.B. die Fenster- und Türanlagen, die Dacheindeckung, den Fassadenputz, die Bodenbeläge und die gesamten haustechnischen Gewerke. Allein diese Baumaßnahmen kämen einer Generalsanierung des Gebäudes gleich. Des Weiteren sei die Entfluchtungssituation der Schule nicht mehr zeitgemäß. So fordere die heute gültige Schulbaurichtlinie für jeden Klassenraum einen baulichen zweiten Rettungsweg. Durch die Lage des Schulgebäudes innerhalb der Lärmschutzzone des Flughafens Düsseldorf komme auch dem Schallschutz der Klassenräume eine wichtige Bedeutung bei. In einem Vorgespräch mit der Schulleitung seien darüber hinaus auch räumliche Mängel am Schulgebäude festgestellt worden. So seien insbesondere der Verwaltungsbereich und das Lehrerzimmer viel zu klein und nicht mehr sachgerecht untergebracht. Es fehlen ein Multifunktionsraum, sowie Räume für Lehrmittel und Differenzierungsbereiche, die den Klassen zugeordnet sind.

 

Im Rahmen der Voruntersuchung sei daher versucht worden, nicht nur die sanierungstechnischen Notwendigkeiten abzubilden und zu erfassen, sondern auch die räumlich funktionalen Defizite zu lösen.

 

Einen wesentlichen und funktionalen notwendigen Eingriff stelle der Ausbau des Dachgeschosses dar.

 

Die Vorplanung beinhalte auch eine erste Kosteneinschätzung der notwendigen Maßnahmen. Hier sei derzeit von einem Kostenrahmen von rd. 4,97 Mio. Euro (brutto) auszugehen. Dieser Kostenrahmen müsse jedoch in den weiteren Planungsstufen detailliert und fortgeschrieben werden. Hinzu kämen notwendige Kosten für die Unterbringung der Schüler während der 1 ½-jährigen Bauzeit in einer Raumcontaineranlage.

 

Zur Fassadensanierung der Maria-Montessori Gesamtschule berichtet Herr Klein, dass diese Ende der 1960er Jahre errichtet und in den 1990er Jahren umfassend erweitert worden sei. Der 3-geschossige Altbaukörper einschl. des erdgeschossigen Verwaltungs- und Aulabereiches verfüge aus der Bauzeit über eine Fassade aus Waschbetonfertigteilen. Diese Betonfertigteile weisen zunehmend Schäden auf. Ursache der Schäden sei hauptsächlich eine zu geringe Betonüberdeckung der Bewehrungsstähle. In Verbindung mit einem jahrzehntelangen Witterungseintrag durch Feuchtigkeit und Frost führe dies zu Abplatzungen insbesondere der äußeren Betonoberfläche. Weiterhin seien Ausbrüche an den Kanten und Rissbildungen bei einzelnen Fassadenelementen festzustellen.

 

Ende 2017 sei das Architekturbüro Heuer Faust Architekten, Aachen, die über ein umfassendes Know-How in der Sanierung von Schulgebäuden aus den 60er und 70er Jahren verfügen, mit der Erarbeitung einer Studie zur Fassadensanierung der Maria-Montessori-Gesamtschule beauftragt worden. Diese Studie liege inzwischen in Form eines Gutachtens vor.

 

In Anbetracht der Tatsache, dass die damals montierte Fassade bei Weitem nicht heutigen Anforderungen genüge, empfehlen die Architekten keine Instandsetzung der alten Waschbetonfassade vorzunehmen, sondern diese komplett zu erneuern. Die Erneuerung stelle jedoch einen erheblichen Eingriff in das Bauwerk dar, sei entsprechend planungsintensiv, schwierig in der Baudurchführung und kostenintensiv.

 

Vorläufig wurden im Rahmen dieser Studie folgende Kosten ermittelt:

 

a)    Fassadensanierung (Bauwerkskosten und Baunebenkosten)                       6.034.000 Euro

b)    Umstrukturierung (Bauwerkskosten und Baunebenkosten)             1.100.000 Euro

Gesamtkosten (Bauwerkskosten und Baunebenkosten)                  7.134.000 Euro

 

Es handele sich hierbei um eine vorläufige Kostenschätzung mit Kostenstand Mitte 2018. Im Haushaltsplanentwurf se diese Maßnahme bereits mit einem Kostenvolumen von 7,3 Mio. Euro dargestellt.