Frau Braun (Geschäftsführerin) und Frau Kroner (Leitung Fachbereich Frauen) vom Sozialdienst kath. Frauen (SkF) e.V. Neuss berichten ausführlich über die Arbeit des Frauenhauses in Neuss. Der Vortrag sowie der Jahresbericht 2017 ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Im Anschluss an den Vortrag bedankt sich Ratsfrau Niegeloh für die ausführliche Information und bittet um konkrete Zahlen für Meerbusch über die Anzahl der Betroffenen, die durchschnittliche Dauer des Aufenthaltes und die Höhe der Rückkehrquote.

Frau Kroner führt hierzu aus, dass die Herkunft der Frauen nicht erfasst werde, ebenso nicht die Aufenthaltsdauer. Grundsätzlich habe der Aufenthalt im Frauenhaus jedoch nur Übergangscharakter. Frau Braun erklärt erweiternd, dass die Aufstellung mit Frauenhäusern im Umfeld so gut sei, dass es im Grunde nie zu einer Abweisung von aufnahmewilligen Frauen käme. Abschließend ergänzt Frau Kroner, dass ca. 22% der Frauen zum Partner zurückkehrten.

 

Das Ausschussmitglied Herr Bertholdt bittet um Information, ob von Gewalt betroffene Männer sich auch melden können. Frau Kroner bejaht diese Frage, jedoch erfolge hier der Verweis an den Sozialdienst kath. Männer.

 

Beratendes Ausschussmitglied Herr Dr. Chaillié fragt explizit nach, ob es auch „Männerhäuser“ gäbe. Frau Kroner bejaht dies, allerdings seien ihr nur zwei bekannt – eins in Berlin und ein weiteres in Norddeutschland.

 

Die Ausschussvorsitzende möchte wissen, ob das Frauenhaus gefunden werden könne. Frau Braune verweist darauf, dass der Erstkontakt immer telefonisch erfolge und nur in diesem persönlichen Gespräch die Adresse des Frauenhauses herausgegeben würde. Mögliche Post für die Bewohnerinnen laufe über die Anschrift der Geschäftsstelle des SkF. Frau Kroner ergänzt, dass jede Frau eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichne, in der sie sich verpflichte, die Adresse des Frauenhauses nicht bekannt zu geben. Allerdings sei der Standort des Frauenhauses auch seit 31 Jahren der gleiche.

 

Die sachkundige Bürgerin Frau Driesel bittet um Information, ob die mit betroffenen Kinder nicht komplett aus ihrem sozialen Umfeld gerissen würden und wie diese damit umgingen. Frau Kroner führt in Beantwortung dieser Frage aus, dass ein Herausreißen aus dem Umfeld nur zum Tragen käme, wenn die Frau aus einer anderen Stadt zuziehe. Würde die Aufnahme vor Ort erfolgen, müssten die Kinder nicht unbedingt die Schule oder den Kindergarten wechseln. Es bestünde aber gleichzeitig auch eine sehr gute und enge Zusammenarbeit mit der angrenzenden Grundschule, die unkompliziert und kurzfristig betroffene Kinder aufnähme. Außerdem sei seit einem Jahr ein eigener Kinderbereich im Dachgeschoß vorhanden.

 

Abschließend bittet Ratsherr Eimer um die Zahl der aktuell im Frauenhaus lebenden Kinder. Frau Kroner gibt diese mit 18 Kindern an.

 

Im Anschluss tragen Frau Gronen (Geschäftsführerin, Dipl. Pädagogin) und Frau Habrich (Dipl. Sozialpädagogin) von der Frauenberatungsstelle FhF e.V. Neuss über das Angebot dieser Beratungseinrichtung vor. Der Vortrag ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Ratsherr Bertholdt bedankt sich für den Vortrag und drückt sein Bedauern darüber aus, dass ein solches Angebot in der heutigen Zeit überhaupt notwendig sei.