Sitzung: 30.11.2017 Sozialausschuss
Beschluss:
Die
Büdericher Flüchtlingshilfe und der Verein Meerbusch hilft e.V. stellen dem
Ausschuss ihre Arbeit vor.
Frau
Slawski-Haun führt für die Büdericher Flüchtlingshilfe aus, dass sie die
Bereiche Sprachförderung, Integration ins Arbeitsleben, Ausstattung mit
Fahrrädern, die Montags-Sprechstunde sowie Patenschaften mit ca. 45
Ehrenamtlern bedienen würde. Zielgruppe seien alle Flüchtlinge, unabhängig von
ihrem Status und ihrer Bleibeperspektive. Auch unabhängig davon, ob sie in
städtischen Einrichtungen untergebracht seien oder in eigenen, angemieteten
Wohnungen.
Frau
Slawski-Haun konstatiert, dass es immer mehr zu Betreuende gäbe und auch die
Komplexität der Betreuung zunähme. Dies erfordere immer wieder eine zeitliche,
räumliche und individuelle Anpassung des Angebotes.
In
der Sprachförderung würden sowohl Erwachsene aus den Integrationskursen als
auch Kinder aus der Grundschule betreut, die ansonsten, aufgrund der fehlenden
Sprachkenntnisse, ihren jeweiligen Bildungsangeboten nicht folgen könnten.
Bei
den Patenschaften handele es sich um individuelle Einzelfallbetreuungen, bei
denen der Betreute bei Gängen zum Amt, bei der Wohnungssuche, bei Umzügen oder
der Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen begleitet und unterstützt würde.
Aktuell bestünden 22 Patenschaften mit ca. 50 betreuten Flüchtlingen. Ihnen
soll mit diesen Patenschaften Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden. Dies dauere
aber oftmals länger als erwartet.
Die
gesamte Finanzierung laufe über Spenden, Zuschüsse aus den Landesprogrammen und
die Unterstützung durch die Rotarier. Einmal im Monat bestehe ein „Jour Fix“,
zu dem sich die beteiligten Ehrenamtler zum Erfahrungsaustausch träfen.
Frau
Slawski-Haun betont die gute Zusammenarbeit auf der Arbeitsebene mit der
Stadtverwaltung, wünsche sich aber mehr Kommunikation und Zusammenarbeit mit
der Politik und der Verwaltungsführung. Ebenso wünsche sie sich Unterstützung
bei Kontakten zum Jobcenter und zur GWH. Sie hält die Einführung eines Runden
Tisches unter Beteiligung von Vertretern des Jobcenters, der GWH, der Politik
und der Verwaltung für wünschenswert. Außerdem fehle es an einem geeigneten
Raum, der als dauerhafte Anlauf- und Begegnungsstelle für die Flüchtlinge
genutzt werden könne.
Der
Vorsitzende Herr Focken bedankt sich für den Vortrag, ausdrücklich auch für das
großartige Engagement der Ehrenamtler.
Im
Anschluss trägt Frau Uhl für den Meerbusch hilft e.V. vor. Die Präsentation ist
dem Protokoll als Anlage beigefügt.
Auch
hier bedankt sich der Ausschussvorsitzende für den Vortrag, ebenso ausdrücklich
für das großartige Engagement der Ehrenamtler, welches nicht hoch genug
geschätzt werden könne. Im Anschluss bittet er um Fragen aus dem Ausschuss zu
den Vorträgen.
Herr
Dr. Chaillié bittet um Information, wann der wöchentliche Begegnungsabend im
JuCa stattfände. Frau Uhl teilt in Beantwortung dieser Frage mit, dass er immer
dienstags von 19 bis 22 Uhr stattfinde.
Ausschussmitglied
Herr Fliege bedankt sich ausdrücklich für die gute Arbeit und das große
Engagement der Ehrenamtler. Er bittet Frau Uhl um Klärung, ob es nicht zu
Arbeitsüberschneidungen mit der Wohnungsnothilfe käme, wenn sich sowohl
Meerbusch hilft als auch die Wohnungsnothilfe mit der Vermittlung der
Flüchtlinge in Wohnraum befassen würden. Frau Uhl weist sehr deutlich darauf
hin, dass eine enge Abstimmung mit der Wohnungsnothilfe erfolge, damit genau
dies nicht passiere. Man sei deswegen in ständigem Kontakt.
Ratsfrau
Niegeloh drückt sodann ihre Hochachtung und den besonderen Dank für beide
Organisationen aus. Sie bittet um Information, wie viele Ehrenamtler jeweils
tätig seien, wie sich das Ehrenamt-Forum in die Hilfeleistung einbringe und
warum die Kirchen keine geeigneten Räumlichkeiten für die Flüchtlingshilfe
Büderich anbieten würden.
Frau
Slawski-Haun gibt ca. 45 Ehrenamtler für die Flüchtlingshilfe Büderich an und
Frau Uhl für den Verein Meerbusch hilft e.V. ca. 400 Ehrenamtler.
Das
beratende Mitglied Herr Pfarrer Pahlke verweist darauf, dass das Ehrenamt-Forum
seitens der Stadt seit Mitte 2016 nicht mehr bezuschusst und nur noch 8 Stunden
wöchentlich seitens der Diakonie gestellt würde. Was unter diesen
Voraussetzungen leistbar wäre, würde angeboten.
Bezüglich
der Räumlichkeiten führt Herr Pfarrer Pahlke aus, dass Frau Slawski-Haun ein
kostenloses Büro in der Christuskirche unterhalte. Grundsätzlich hätten jedoch
auch die Kirchengemeinden eigene Begegnungsangebote in ihren Programmen. Hier
müsse man ggf. ins Gespräch kommen.
Ratsherr
Wartchow lobt ausdrücklich die tolle Arbeit der ehrenamtlich Tätigen und
unterstreicht das große Engagement auch an den Wochenenden. Er schlage die
AWO-Begegnungsstätte als mögliche Räumlichkeit vor. Dies wird von Frau
Slawski-Haun rigoros abgelehnt, da sie eine Altentagesstätte nicht für einen
geeigneten und ansprechenden Rahmen für eine Begegnungsstätte für junge
Flüchtlinge ansähe. Dieser Rahmen sei für die Zielgruppe nicht attraktiv genug.
Des
Weiteren bittet Ratsherr Wartchow um eine Angabe zur Verteilung der von
Meerbusch hilft e.V. Betreuten in Deutsche und Menschen mit
Migrationshintergrund.
Herr
Thorand gibt die Verteilung der Betreuten mit ca. 35-40 % Deutschen und 60-65 %
mit Migrationshintergrund an.
Ratsmitglied
Frau Pricken betont den riesigen Zeitaufwand, den die Ehrenamtler von Meerbusch
hilft e.V. erbringen und lobt den unglaublich beeindruckenden Einsatz.
Ausschussmitglied
Herr Fliege möchte wissen, warum es zu keiner Erhöhung der Mittel für die Wohnungsnothilfe
bei der entsprechenden Beratung im Ausschuss gekommen sei. Hierzu verweist
Erster Beigeordneter Maatz auf die Beratungsvorlage aus Februar 2017 und den
entsprechenden Beschluss dieses Ausschusses, auf eine Aufstockung der Mittel zu
verzichten.
Die
Ratsmitglieder Berthold und Becker bedanken sich ebenfalls ausdrücklich bei den
Ehrenamtlern und loben das unermüdliche Engagement. Herr Becker betont, dass
sie staatliche Aufgaben übernähmen und man sich der Gefahr des Ausbrennens der
Helfer immer bewusst sein solle.
Ausschussmitglied
Frau Abbing möchte wissen, inwieweit die Verwaltung bei den Problemen mit der
GWH hilfreich sein könne.
Erster
Beigeordneter Maatz stellt klar, dass ein Austausch mit den Ehrenamtlern
erfolge und wann immer es die Situation erfordere, reagiere die Verwaltung und
regele Dinge.
Ratsherr
Berthold äußert die Bemerkung, dass die Verwaltung auch negative Erfahrungen
mit der GWH gemacht habe. Zudem stellt er zur Diskussion, ob es nicht sinnvoll
sei, ein eigenes Integrationskonzept aufzustellen.
Der
Vorsitzende Herr Focken weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass ein
Integrationskonzept für Meerbusch von diesem Ausschuss mehrheitlich abgelehnt
worden sei und ein Anschluss an das Integrationskonzept des Rhein-Kreises Neuss
beschlossen worden sei.
Beratendes
Mitglied Herr Heppner möchte wissen, was passiert, wenn die nächsten Wohnungen
aus der sozialen Bindung herausfallen. Herr Maatz stellt klar, dass der Rat der
Stadt Meerbusch durchaus auf das Problem der mangelnden Sozialwohnungen
reagiert habe, indem aktuell eine rege Bautätigkeit in diesem Bereich zu
verzeichnen sei. Der bestehende Mangel sei nicht auf die Arbeit der
Sozialverwaltung zurückzuführen. Hier stehe Meerbusch interkommunal in der
Qualität der Arbeit durchaus führend da.
In
Bezug auf das Thema Integrationskonzept stellt der Erste Beigeordnete klar,
dass die Haushaltsberatungen nicht der geeignete Rahmen für dieses komplexe
Thema sei. Man könne es gerne zu einem anderen Zeitpunkt erneut aufgreifen.
Der
Ausschussvorsitzende Herr Focken unterstützt diese Haltung.
Abstimmungsergebnis: