Beschluss:

 

 

 

 


Die Büdericher Flüchtlingshilfe und der Verein Meerbusch hilft e.V. stellen dem Ausschuss ihre Arbeit vor.

 

Frau Slawski-Haun führt für die Büdericher Flüchtlingshilfe aus, dass sie die Bereiche Sprachförderung, Integration ins Arbeitsleben, Ausstattung mit Fahrrädern, die Montags-Sprechstunde sowie Patenschaften mit ca. 45 Ehrenamtlern bedienen würde. Zielgruppe seien alle Flüchtlinge, unabhängig von ihrem Status und ihrer Bleibeperspektive. Auch unabhängig davon, ob sie in städtischen Einrichtungen untergebracht seien oder in eigenen, angemieteten Wohnungen.

Frau Slawski-Haun konstatiert, dass es immer mehr zu Betreuende gäbe und auch die Komplexität der Betreuung zunähme. Dies erfordere immer wieder eine zeitliche, räumliche und individuelle Anpassung des Angebotes.

In der Sprachförderung würden sowohl Erwachsene aus den Integrationskursen als auch Kinder aus der Grundschule betreut, die ansonsten, aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse, ihren jeweiligen Bildungsangeboten nicht folgen könnten.

Bei den Patenschaften handele es sich um individuelle Einzelfallbetreuungen, bei denen der Betreute bei Gängen zum Amt, bei der Wohnungssuche, bei Umzügen oder der Inanspruchnahme von Handwerkerleistungen begleitet und unterstützt würde. Aktuell bestünden 22 Patenschaften mit ca. 50 betreuten Flüchtlingen. Ihnen soll mit diesen Patenschaften Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden. Dies dauere aber oftmals länger als erwartet.

Die gesamte Finanzierung laufe über Spenden, Zuschüsse aus den Landesprogrammen und die Unterstützung durch die Rotarier. Einmal im Monat bestehe ein „Jour Fix“, zu dem sich die beteiligten Ehrenamtler zum Erfahrungsaustausch träfen.

Frau Slawski-Haun betont die gute Zusammenarbeit auf der Arbeitsebene mit der Stadtverwaltung, wünsche sich aber mehr Kommunikation und Zusammenarbeit mit der Politik und der Verwaltungsführung. Ebenso wünsche sie sich Unterstützung bei Kontakten zum Jobcenter und zur GWH. Sie hält die Einführung eines Runden Tisches unter Beteiligung von Vertretern des Jobcenters, der GWH, der Politik und der Verwaltung für wünschenswert. Außerdem fehle es an einem geeigneten Raum, der als dauerhafte Anlauf- und Begegnungsstelle für die Flüchtlinge genutzt werden könne.

 

Der Vorsitzende Herr Focken bedankt sich für den Vortrag, ausdrücklich auch für das großartige Engagement der Ehrenamtler.

 

Im Anschluss trägt Frau Uhl für den Meerbusch hilft e.V. vor. Die Präsentation ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

Auch hier bedankt sich der Ausschussvorsitzende für den Vortrag, ebenso ausdrücklich für das großartige Engagement der Ehrenamtler, welches nicht hoch genug geschätzt werden könne. Im Anschluss bittet er um Fragen aus dem Ausschuss zu den Vorträgen.

 

Herr Dr. Chaillié bittet um Information, wann der wöchentliche Begegnungsabend im JuCa stattfände. Frau Uhl teilt in Beantwortung dieser Frage mit, dass er immer dienstags von 19 bis 22 Uhr stattfinde.

 

Ausschussmitglied Herr Fliege bedankt sich ausdrücklich für die gute Arbeit und das große Engagement der Ehrenamtler. Er bittet Frau Uhl um Klärung, ob es nicht zu Arbeitsüberschneidungen mit der Wohnungsnothilfe käme, wenn sich sowohl Meerbusch hilft als auch die Wohnungsnothilfe mit der Vermittlung der Flüchtlinge in Wohnraum befassen würden. Frau Uhl weist sehr deutlich darauf hin, dass eine enge Abstimmung mit der Wohnungsnothilfe erfolge, damit genau dies nicht passiere. Man sei deswegen in ständigem Kontakt.

 

Ratsfrau Niegeloh drückt sodann ihre Hochachtung und den besonderen Dank für beide Organisationen aus. Sie bittet um Information, wie viele Ehrenamtler jeweils tätig seien, wie sich das Ehrenamt-Forum in die Hilfeleistung einbringe und warum die Kirchen keine geeigneten Räumlichkeiten für die Flüchtlingshilfe Büderich anbieten würden.

Frau Slawski-Haun gibt ca. 45 Ehrenamtler für die Flüchtlingshilfe Büderich an und Frau Uhl für den Verein Meerbusch hilft e.V. ca. 400 Ehrenamtler.

Das beratende Mitglied Herr Pfarrer Pahlke verweist darauf, dass das Ehrenamt-Forum seitens der Stadt seit Mitte 2016 nicht mehr bezuschusst und nur noch 8 Stunden wöchentlich seitens der Diakonie gestellt würde. Was unter diesen Voraussetzungen leistbar wäre, würde angeboten.

Bezüglich der Räumlichkeiten führt Herr Pfarrer Pahlke aus, dass Frau Slawski-Haun ein kostenloses Büro in der Christuskirche unterhalte. Grundsätzlich hätten jedoch auch die Kirchengemeinden eigene Begegnungsangebote in ihren Programmen. Hier müsse man ggf. ins Gespräch kommen.

 

Ratsherr Wartchow lobt ausdrücklich die tolle Arbeit der ehrenamtlich Tätigen und unterstreicht das große Engagement auch an den Wochenenden. Er schlage die AWO-Begegnungsstätte als mögliche Räumlichkeit vor. Dies wird von Frau Slawski-Haun rigoros abgelehnt, da sie eine Altentagesstätte nicht für einen geeigneten und ansprechenden Rahmen für eine Begegnungsstätte für junge Flüchtlinge ansähe. Dieser Rahmen sei für die Zielgruppe nicht attraktiv genug.

 

Des Weiteren bittet Ratsherr Wartchow um eine Angabe zur Verteilung der von Meerbusch hilft e.V. Betreuten in Deutsche und Menschen mit Migrationshintergrund.

Herr Thorand gibt die Verteilung der Betreuten mit ca. 35-40 % Deutschen und 60-65 % mit Migrationshintergrund an.

 

Ratsmitglied Frau Pricken betont den riesigen Zeitaufwand, den die Ehrenamtler von Meerbusch hilft e.V. erbringen und lobt den unglaublich beeindruckenden Einsatz.

 

Ausschussmitglied Herr Fliege möchte wissen, warum es zu keiner Erhöhung der Mittel für die Wohnungsnothilfe bei der entsprechenden Beratung im Ausschuss gekommen sei. Hierzu verweist Erster Beigeordneter Maatz auf die Beratungsvorlage aus Februar 2017 und den entsprechenden Beschluss dieses Ausschusses, auf eine Aufstockung der Mittel zu verzichten.

 

Die Ratsmitglieder Berthold und Becker bedanken sich ebenfalls ausdrücklich bei den Ehrenamtlern und loben das unermüdliche Engagement. Herr Becker betont, dass sie staatliche Aufgaben übernähmen und man sich der Gefahr des Ausbrennens der Helfer immer bewusst sein solle.

 

Ausschussmitglied Frau Abbing möchte wissen, inwieweit die Verwaltung bei den Problemen mit der GWH hilfreich sein könne.

Erster Beigeordneter Maatz stellt klar, dass ein Austausch mit den Ehrenamtlern erfolge und wann immer es die Situation erfordere, reagiere die Verwaltung und regele Dinge.

Ratsherr Berthold äußert die Bemerkung, dass die Verwaltung auch negative Erfahrungen mit der GWH gemacht habe. Zudem stellt er zur Diskussion, ob es nicht sinnvoll sei, ein eigenes Integrationskonzept aufzustellen.

Der Vorsitzende Herr Focken weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass ein Integrationskonzept für Meerbusch von diesem Ausschuss mehrheitlich abgelehnt worden sei und ein Anschluss an das Integrationskonzept des Rhein-Kreises Neuss beschlossen worden sei.

 

Beratendes Mitglied Herr Heppner möchte wissen, was passiert, wenn die nächsten Wohnungen aus der sozialen Bindung herausfallen. Herr Maatz stellt klar, dass der Rat der Stadt Meerbusch durchaus auf das Problem der mangelnden Sozialwohnungen reagiert habe, indem aktuell eine rege Bautätigkeit in diesem Bereich zu verzeichnen sei. Der bestehende Mangel sei nicht auf die Arbeit der Sozialverwaltung zurückzuführen. Hier stehe Meerbusch interkommunal in der Qualität der Arbeit durchaus führend da.

In Bezug auf das Thema Integrationskonzept stellt der Erste Beigeordnete klar, dass die Haushaltsberatungen nicht der geeignete Rahmen für dieses komplexe Thema sei. Man könne es gerne zu einem anderen Zeitpunkt erneut aufgreifen.

Der Ausschussvorsitzende Herr Focken unterstützt diese Haltung.

 

 

 


Abstimmungsergebnis: