Sitzung: 17.10.2017 Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss und Ausschuss für Planung und Liegenschaften
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 16, Enthaltungen: 2
Vorlage: BM/0690/2017
Beschluss:
Der
Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss sowie der Ausschuss für
Planung und Liegenschaften empfehlen dem Rat die Durchführung einer
Einwohnerversammlung nach § 23 GO NW i.V.m. § 6 der Hauptsatzung der Stadt
Meerbusch und die Benennung der Fraktionsvorsitzenden als vom Rat bestimmte
Ansprechpartner für die Erörterung.
Frau
Bürgermeisterin Mielke-Westerlage eröffnet die Sitzung und begrüßt zunächst als
Gäste die Herren Rainer Kalscheuer und Stefan Voraita sowie Frau Maria Hartmann
als Vertreter der DSK – Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft
mbH in Bonn. Als Vertreter der Firma PricewaterhouseCoopers werde Herr Dr.
Christoph Anger in Kürze erwartet.
Sie verweist auf
die Beschlusslage des Rates vom 30.06.2017, wonach der Rat sich für ein
interkommunales Gewerbegebiet ausgesprochen und die Verwaltung beauftragt habe,
weitergehende Prüfungen durchzuführen. Aus diesem Grunde werde heute ein Vertreter
der Firma PricewaterhouseCoopers zu möglichen Organisations- und Rechtsformen
vortragen.
Zudem habe die
Verwaltung mit verschiedenen Kommunen, die schon interkommunale Gewerbegebiete
realisiert haben, Gespräch geführt und dabei die gesammelten Erfahrungen
abgefragt. Daneben sei mit NRWInvest und NRWUrban gesprochen worden. Als
Ausfluss dieser Gespräche habe die Verwaltung dann die Deutsche Stadt- und
Grundstücksentwicklungsgesellschaft gebeten, die Vermarktungschancen des
geplanten interkommunalen Gewerbegebietes zu prüfen und dabei eine Einordnung
der Region vorzunehmen, die das vorhandene Clusternetzwerk, regionale Stärken
und mögliche Konkurrenzstandorte näher betrachten und mitberücksichtigen und
die Wirtschaftlichkeit eines gemeinsamen bzw. ein kleineren eigenen
Gewerbegebietes untersuchen solle.
Sodann erteilt sie
Herrn Rainer Kalscheuer das Wort. Der Vortrag der Deutschen Stadt- und
Grundstücksentwicklungsgesellschaft ist als Anlage dieser Niederschrift
angefügt.
Nachfolgend
beantwortet Herr Dr. Kalscheuer Fragen aus den Reihen der Fraktionen zum
Vortrag und gibt weitergehende Erläuterungen zum Gewerbesteueraufkommen, zum
ÖPNV-Anbindung, zu möglichen Clusterbildungen oder Schwerpunktsetzungen.
Einvernehmlich besteht die Auffassung, keine Logistikunternehmen oder große
produzierende Gewerbegebiete anzusiedeln. Bürgermeisterin Mielke-Westerlage
erklärt zudem, dass die ÖPNV-Anbindung natürlich im weiteren Prozess, wie auch
viele andere Fragestellungen, noch genauer zu untersuchen seien.
Im Anschluss hieran
stellt Dr. Christoph Anger, PricewaterhouseCoopers, Varianten zu
unterschiedlichen Rechtsformen zur Steuerung eines gemeinsamen interkommunalen
Gewerbegebietes vor. Der Vortrag liegt als Anlage dieser Niederschrift bei.
Die anschließenden
Fragestellungen der Vertreter der Fraktionen betreffen überwiegend die
Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile zwischen einer Zweckverbands- bzw.
GmbH-Lösung, die Möglichkeiten der Politik auf Einflussnahme auf die Struktur-
und Ansiedlungspolitik, die Einbringung und Bewertung von Anteilen in den
Verband oder die Gesellschaft, sowie die Möglichkeiten zur Vermeidung
unerwünschter Ansiedlungen. Dr. Anger nimmt zu diesem Fragenkomplex ausführlich
Stellung und verweist darauf, dass viele Detail Fragen in Verträgen und Vereinbarungen
vorab zu regeln seien und eine Meerbuscher Einflussnahme nur über eine zu
vereinbarende Einstimmigkeit der Beschlüsse zu regeln sei.
Im Anschluss an
diese Diskussion erläutert Bürgermeisterin Mielke-Westerlage den
Beschlussvorschlag der Verwaltung, der empfehle, gem. § 23 GO NW i.V.m. 6 der
Hauptsatzung der Stadt zur Gesamtproblematik eine Einwohnerversammlung
durchzuführen, bei der neben der Verwaltung auch die Fraktionsvorsitzenden der
im Rat vertretenen Fraktionen als Ansprechpartner der Bürgerinnen und Bürger
bereitstehen.
Ratsherr Rettig
(FDP) beantragt eine Vertagung des Beschlusses. Zunächst müsse die Verwaltung
ein Gesamtkonzept vorstellen, über das dann mit dem Bürger zu sprechen sei. Dem
widersprechen Vertreter der übrigen Fraktionen, da die Einwendungen, Vorschläge
und Ideen der Bürgerinnen und Bürger in die Beratungen und Überlegungen und
somit auch in das Gesamtkonzept Einfluss finden müssten. Zudem wird u.a. auch
wegen der anstehenden Haushaltsberatungen ein Termin im I. Quartal 2018
mehrheitlich favorisiert.
Abstimmungsergebnis:
Haupt-,
Finanz- und |
Ja |
Nein |
Enthaltung |
CDU |
8 |
|
|
SPD |
3 |
|
|
Bündnis
90 / Die Grünen |
2 |
|
|
FDP |
|
|
2 |
UWG |
1 |
|
|
Die
Linke und Piraten |
1 |
|
|
Bürgermeisterin |
1 |
|
|
Gesamt |
16 |
|
2 |
Ausschuss für
Planung |
Ja |
Nein |
Enthaltung |
CDU |
8 |
|
|
SPD |
3 |
|
|
Bündnis
90 / Die Grünen |
2 |
|
|
FDP |
|
|
2 |
UWG |
1 |
|
|
Die
Linke und Piraten |
1 |
|
|
Gesamt |
15 |
|
2 |
Vertagungsantrag
des Ratsherrn Rettig (FDP)
Haupt-,
Finanz- und |
Ja |
Nein |
Enthaltung |
CDU |
|
8 |
|
SPD |
|
3 |
|
Bündnis
90 / Die Grünen |
|
2 |
|
FDP |
2 |
|
|
UWG |
|
1 |
|
Die
Linke und Piraten |
|
1 |
|
Bürgermeisterin |
|
1 |
|
Gesamt |
2 |
16 |
|
Ausschuss für
Planung |
Ja |
Nein |
Enthaltung |
CDU |
|
8 |
|
SPD |
|
3 |
|
Bündnis
90 / Die Grünen |
|
2 |
|
FDP |
2 |
|
|
UWG |
|
1 |
|
Die
Linke und Piraten |
|
1 |
|
Gesamt |
2 |
15 |
|
Damit
ist der Antrag abgelehnt.