Sitzung: 14.06.2017 Ausschuss für Klima, Umwelt, Bau
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: FB5/0603/2017
Beschluss:
Der
Bau- und Umweltausschuss beschließt, der Stadtwerke Service Meerbusch Willich
GmbH & Co. KG kostenfrei öffentliche Parkplatzflächen zur Errichtung
von öffentlichen E-Ladestationen (zunächst für die Dauer von sechs Jahren) für
die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltung wird beauftragt, die
wbm aufzufordern und prüfen zu lassen, ob die Ladestationen mit verschiedenen
Typen von Ladesteckern errichtet werden können.
Ratsfrau
Niegeloh stellt die Frage, warum keine Schnellladesäulen und keine
Fahrradladestationen vorgesehen seien.
Sachkundiger
Bürger Weigand erklärt, dass Schnellladestationen üblicherweise an
Autobahnabfahrten installiert würden. Sie seien sehr viel teurer.
Fahrradladestationen würden erfahrungsgemäß kaum genutzt, da die Verweildauer
meistens zu kurz sei und eine Ladung nicht nötig sei, da überwiegend kurze
Strecken zurückgelegt würden. Eine Kombination mache demnach an den
vorgesehenen Standorten kaum Sinn.
Technischer
Beigeordneter Assenmacher berichtet, dass der Rhein-Kreis Neuss bereits über
eine große Flotte elektrobetriebener Fahrzeuge verfüge. Da regelmäßig
Mitarbeiter des Rhein-Kreises im technischen Rathaus zu Besprechungen und
Terminen seien, könne die Ladesäule während dessen genutzt werden. Auch
Mitarbeiter der Verwaltung oder Bürger, die im Technischen Rathaus zu tun
haben, hätten die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge zu laden.
Ratsherr
Becker merkt an, dass die Ladestationen oft nur mit einem Typ Ladesteckern
versehen seien, es jedoch unterschiedliche gebe. In Düsseldorf sei das
beispielsweise der Fall. Er fordert die Verwaltung auf, bei den Stadtwerken
Service Meerbusch Willich darauf hinzuwirken, Ladestationen mit mindestens 2
Ladestecker-Typen zu installieren. Darüber hinaus gebe es auch andere
Alternativen. In Leipzig gebe es Strom für Laternenparker. Dazu müssten
Laternen zu Ladestationen umgerüstet werden, wodurch ein flächendeckendes Netz
von Ladestationen im Stadtgebiet entstehen könne. Generell sollten auch
Alternativen zu Ladesäulen in Betracht gezogen werden. Ferner gehe er davon
aus, dass das Konzept der Stadtwerke Service Meerbusch Willich zur Installation
von Elektroladesäulen nicht das von der Verwaltung geforderte
Elektromobilitätskonzept ersetze.
Sachkundiger
Bürger Schmoll begrüßt den Vorstoß der Stadtwerke Service Meerbusch Willich und
hält eine größere Anzahl von Elektroladesäulen für wünschenswert. Er regt an,
durch eine entsprechend zu ändernde Stellplatzsatzung, Privatleute mehr in die
Verantwortung zu ziehen. So könne beispielsweise festgelegt werden, dass 10%
neu einzurichtender Stellplätze mit einer Möglichkeit Elektrofahrzeuge zu
laden, ausgestattet sein müssen. Daraus entstehende Ablösebeträge könnten
zweckgebunden für den Ausbau des Netzes von Ladestationen verwendet werden.
Ratsfrau
Neukirchen befürwortet ebenfalls das Vorhaben der Stadtwerke Service Meerbusch
Willich. Sie ist der Meinung, dass sich die zuerst geplanten und auch die für
später vorgesehenen Stationen nicht in zentralen, sondern eher in Randlagen
befänden. Außerdem ist sie der Meinung, dass durch das 6-jähige alleinige
Sondernutzungsrecht der Stadtwerke Service Meerbusch Willich, keine Möglichkeit
bestehe, anderen Anbietern die Möglichkeit zu geben, Elektroladestationen zu
installieren. Auch Ratsherr Gabernig fordert eine Prüfung, ob das alleinige
Nutzungsrecht und damit der Ausschluss anderer Bieter rechtlich zulässig sei.
Technischer
Beigeordneter Assenmacher gibt zu Bedenken, dass die Stadtwerke Service
Meerbusch Willich Konzessionsinhaber für das Stromnetz seien. Üblicherweise
seien es die Konzessionsinhaber, die Elektroladesäulen installieren, da andere
Betreiber Konzessionsabgabe zahlen müssten. Aufgrund dessen sei dieses
Wirtschaftsfeld für andere Betreiber weitgehend uninteressant. Weiterhin sei
die Frequentierung von Ladesäulen derzeit noch gering, da in Meerbusch noch
nicht viele Elektrofahrzeuge (ca. 30 – 35) genutzt würden. Demzufolge sei eine
Ausschreibung voraussichtlich nicht erfolgreich.
Ratsherr
Banse erinnert daran, dass der Bau- und Umweltausschuss in der Vergangenheit
den Antrag eines Bürgers, im öffentlichen Raum eine Ladestation zu errichten,
abgelehnt habe. Auch Ratsherr Becker ist der Meinung, dass nicht nur die
Stadtwerke Service Meerbusch Willich die Erlaubnis bekommen sollten,
Ladestationen zu errichten, sondern auch Bürger diese Möglichkeit haben
sollten.
Ratsherr
Berthold sieht in den Stadtwerken Service Meerbusch Willich einen kompetenten
Partner und vertritt die Meinung, dass diesem Thema Anschub geleistet werden
solle und dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zugestimmt werden solle.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig