Beschluss: zur Kenntnis genommen

Fachbereichsleiter Annacker erläutert eingangs, dass die Qualitätsentwicklung zu den Pflichtaufgaben des Jugendamtes gehöre, die in allen Leistungsbereichen erfolge und über die bereits in der Vergangenheit punktuell berichtet worden sei. Entscheidend für die Qualität seien die strukturellen und Informationsprozesse, die permanent stattfänden. Als Momentaufnahme solle dem Ausschuss daher das Rahmenkonzept für die Qualitätsentwicklung und als ein wichtiger Baustein das ASD-Einarbeitungskonzept vorgestellt werden. Eine gelingende und zügige Einarbeitung sei von immenser Bedeutung, da auch die MitarbeiterInnen ohne berufliche Erfahrung unmittelbar im Kinderschutz tätig sein müssten. Es sei ein wichtiges Ziel der Einarbeitung, den neuen Mitarbeiter/die neue Mitarbeiterin möglichst schnell umfänglich auch im Kinderschutz einsetzen zu können. Zudem erfolge im Kinderschutzfall die Bearbeitung grundsätzlich durch 2 KollegInnen, so dass schon aufgrund dieser personalintensiven Leistung jeder Mitarbeiter/jede Mitarbeiterin schnellstmöglich mit voller Arbeitskraft einsetzbar sein müsse. 

 

Ratsherr Jörgens gibt zu bedenken, dass auch bei vorhandenen Qualitätssicherungsmaßnahmen Probleme auftreten könnten. Er bittet daher um Auskunft, ob zur Messbarkeit der gewonnen Qualität präsentable Kennzahlen oder Messgrößen vorhanden seien.

 

Fachbereichsleiter Annacker erläutert, dass grundsätzlich in allen Arbeitsbereichen für die laufende Arbeit Kennzahlen verwendet würden, teilweise auch im Haushalt dargestellt. Es sei jedoch festzustellen, dass die Sprünge über die Vergleichsjahre relativ gering seien. In Meerbusch liege der Schwerpunkt daher bei der Prozessorientierung. So habe die GPA festgestellt, dass Meerbusch im Verhältnis zu Vergleichskommunen weniger Fälle habe mit zwar höheren Kosten, dabei aber mit geringerer Laufzeit - insgesamt also ein gutes Ergebnis. Der Aussagewert von Kennzahlen liege in der Art der Darstellung, die auch stets zu hinterfragen sei, so dass im Jugendamt neben den vorhandenen und für die laufende Arbeit gepflegten Kennzahlen großer Wert auf die Prozessqualität gelegt werde.

 

Ratsherr Neuhausen dankt für die seines Erachtens ausgezeichnete Vorlage, die in Art und Umfang keine Selbstverständlichkeit sei. Das Rahmenkonzept unter Einbeziehung aller Abteilungen sei sehr gut beschrieben und gelungen, auch das Einarbeitungskonzept für den ASD halte er für sehr gut und notwendig. Dabei stelle sich die Frage, ob Neueinsteiger im ASD nach dem Wegfall des früheren Anerkennungsjahres die Möglichkeit eines Berufseinsteigerjahres erhalten könnten, was gleichzeitig auch der Nachwuchsakquise dienen könne. Im Weiteren stelle sich die Frage, ob eine Evaluation der Arbeit des Jugendamtes durch ein Fremdinstitut angedacht sei, um festzustellen, ob sich das Jugendamt auf dem richtigen Weg befinde. Selbstevaluation gestalte sich erfahrungsgemäß immer schwierig.

 

Fachbereichsleiter Annacker erläutert, dass nach dem Wegfall des Anerkennungsjahres durchaus die Möglichkeit sog. Trainee-Stellen bestehe. Allerdings zeige die Erfahrung, dass ausgebildete Sozialarbeiter auf Trainee-Stellen sehr schnell in reguläre Arbeitsverhältnisse wechselten und damit hier nicht mehr zur Verfügung stünden. Die bei der Stadt vorhandenen Trainee-Stellen würden daher zur Zeit in den Kindertageseinrichtungen angeboten. Für den ASD sei es sinnvoller und angedacht, künftig Praktikumsstellen für Studenten im 5. Semester anzubieten, die bereits kurz vor dem Abschluss stünden.

 

Fachbereichsleiter Annacker berichtet weiter, dass Frau Peters als Abteilungsleiterin des ASD derzeit an einer Fort- und Weiterbildung zur Qualitätsentwicklung teilnehme und das Thema intensiv bearbeite.

 

Frau Peters ergänzt, dass das vorgelegte Einarbeitungskonzept bereits mehrfach angewendet worden sei. Ihr gehe es dabei nicht nur um eine gute Ausbildung der neuen Kräfte sondern ebenso um den Erhalt des vorhandenen Personals und gute Einbindung im Team, um so z.B. auch auf anstehende Generationswechsel vorbereitet zu sein.

 

Eine von Ratsherrn Eimer angeregte Zertifizierung hält Fachbereichsleiter Annacker für nicht zielführend. Es sei wichtig, dass in Meerbusch im Verhältnis auch zu anderen Jugendämtern gute Arbeit geleistet werde. Auf verschiedenen Arbeitsebenen von Bereichsleitung bis Sachbearbeitung fänden regelmäßige Treffen zwecks Austausch und Weiterentwicklung statt.

 

Vorsitzende Schoppe dankt abschließend für die geleistete Arbeit.