Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Schule und Sport beauftragt die Verwaltung gemeinsam mit den Schulleitungen und der KRZN das bestehende IT-Konzept für die Meerbuscher Schulen zu überprüfen und fortzuschreiben. Gleichzeitig sollen die Schulen unterstützt werden, eigene Konzepte für die Nutzung von IT im Unterricht fortzuschreiben bzw. zu erstellen, sodass eine Förderung der Kosten möglich wird und die Politik entsprechende Beschlüsse fassen kann.

 

 


Vorsitzende Ratsfrau Kox und der sachkundige Bürger Dammer erläutern den Antrag. Im Anschluss daran berichtet StVD Krügel über den Status quo und die Zukunft des IT-Konzeptes.

 

Das bereits im Jahr 2000 entwickelte IT-Konzept müsse auf die folgenden Entwicklungen angepasst werden:

 

1.       Maß der Vernetzung

2.       Vernetzte Kommunikation

3.       Mobilität der Nutzung (WLAN)

4.       Rasante Zunahme des zu übertragenden Datenvolumens (Breitbandschlüsse)

5.       Substitution traditioneller Medien und Speicherformen:

 

Grundsätze des Konzeptes „Schulen online“ seien immer noch zutreffend von dem administrierten Netz, der angemessenen Standardisierung und dem remote Support bis zum Support an Ort und Stelle durch einen Administrator. Es gelte nach wie vor das Ziel, die Lehrkräfte möglichst von den Dingen der Netz- und Geräteadministration zu entlasten und eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten.

 

Zukunft

Für die Zukunft müssen die Schulen ihre schulischen, also pädagogischen Medienkonzepte fortschreiben. Das gelte in Bezug auf die kommenden Entwicklungen als auch den Content.

 

Der Schulträger müsse sich drauf einstellen, dass die drahtgebundenen schülergenutzten Endgeräte (PC, Laptop) zunehmend ersetzt würden von drahtlosen Endgeräten in Schülerhand (Tablet, Smartphone) und dass die Präsentation mittels Tafel, OHP und Projektoren durch Smartboards, Bildschirme, Beamer, Dokumentenkameras etc. abgelöst würden.

 

Schule und Schulträger werden sich darauf einstellen müssen, dass Kommunikation in der Schule weiter digitalisiert sein werde, Daten stärker digitalisiert gespeichert und abgerufen würden.

 

Status quo

Es gebe intern gut vernetzte Schulgebäude und ein System, das den Entwicklungen folgen könne.

 

Bedarf

An erster Stelle stünden die Breitbandanschlüsse der Schulen. In NRW hätten 82 % aller Schulen eine geringere Bandbreite als 50 Mbit/sec. In Meerbusch habe nur eine weiterführende Schule eine Bandbreite von 50 Mbit/sec, alle anderen lediglich 1.600 kbit/sec. Diese Daten lägen der Schulverwaltung vor, aber nicht die Angaben, ob es höherwertigere Anschlussmöglichkeiten gebe und deren Kosten. Dies werde durch die MICUS-Studie erwartet, von deren Veröffentlichung vor diesem Schulausschuss er bis Anfang dieser Woche ausging. Bereits im Januar 2017 sei die Erstellung abgeschlossen und ihre Veröffentlichung für spätestens März angekündigt worden. Heute habe er erfahren, dass die Studie Ende dieser oder Anfang nächster Woche zur Verfügung gestellt werde. Sobald diese Studie zugänglich sein werde, könne die Schulverwaltung mit deren Auswertung beginnen und wie in der Informationsvorlage beschrieben, Vorschläge erarbeiten.

 

Ein weiterer Meilenstein sei die Freigabe von Logineo NRW. Logineo sei einer von zwei Bausteinen im „Lernen im System“ (LIS), welcher von den kommunalen IT-Verbänden entwickelt wurde und durch das MSW landesweit an allen Schulen zur Einführung freigegeben werden solle. Diese Freigabe sei vor 1 ½ Jahren als kurzfristig bevorstehend gegenüber der Schulverwaltungsamtsleiterkonferenz angekündigt worden. Der letzte Informationsstand sei, dass die Beteiligungen innerhalb des MSW abgeschlossen seien, aber eine Freigabeentscheidung noch nicht verfügt sei. Dies bedeutete auch, dass immer noch die Logineo-Accounts der Lehrer von der Stadt, und nicht wie versprochen vom Land NRW, bezahlt würden.

 

Notwendig seien Lernmittel in digitaler Form. Es gebe derzeit überhaupt nur zwei digitale Schulbücher – quasi als Prototyp in der Erprobung. Der Städte- und Gemeindebund werde versuchen, hier die Entwicklung im Kontakt mit den Schulbuchverlagen als Anbieter anzuschieben.

 

Ratsherr Quaß bemängelt die aus seiner Sicht zu geringe Dynamik in diesem Thema. Es könne nicht sein, dass die Schüler inzwischen eine höhere Bandbreite mit ihren Handys vorhalten, als die Schule für den Unterricht nutzen könne. Auch müsse man sich im Klaren darüber sein, dass die Lösung nicht bei 100 Mbit/sec liegen könne, sondern man müsse jetzt das Maximum möglich machen. StVD Krügel beschreibt das Hauptproblem, welches die fehlenden Glasfaserleitungen zu den Schulen seien. Durch die genannte Studie werde man erfahren, welche Leitungen wo liegen und wie man sie nutzen könne.

 

Der sachkundige Bürger Dammer bittet die Verwaltung um die Beantwortung folgender Fragen:

 

  1. Durchschnitt der Übertragungsraten je Arbeitsplatz

 

Antwort: Die Daten sind nicht vorhanden. Sie werden aber jetzt aufgrund der Anfrage durch das KRZN erhoben. Dies wird jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen.

 

  1. Gibt es ein regelmäßiges Feedback durch die Schulen?

 

Antwort: Auf der operativen Ebene treffen sich quartalsweise die Administratoren der weiterführenden Schulen, die Schulverwaltung und anlassbezogen das KRZN. Auf der strategischen Ebene wird das Thema IT bei Schulleiterbesprechungen mit dem Schulträger behandelt.

 

  1. Welche Filterlösungen werden zurzeit benutzt?

 

Antwort: Es gibt einen vordefinierten Filter, der einen Zugriff auf jugendgefährdende, pornographische, radikale etc. Inhalte verhindert. Der Filter kann mehrstufig gelockert oder verschärft werden. Dies kann sowohl dauerhaft (Unterscheidung der Jahrgangsstufen) als auch temporär erfolgen. Diese Filtersetzung erfolgt durch den Lehrer mittels seines Accounts über den LIS-user-desk im Bereich Schulen online oder zentral durch den Administrator. Dadurch kann auch ein vorübergehender Zugriff auf sonst grundsätzlich gesperrte Inhalte erteilt werden.

 

  1. Welche Software wird zurzeit genutzt?

 

Antwort: Alle Schulen werden mit einem standardisierten Softwarepacket (Betriebssystem, Virenschutz, Libro Office – Schreibprogramm, Tabellenkalkulation, Präsentation - , Adobe Reader usw.) versorgt. Darüber hinaus kann jede Schule sich individuell mit pädagogischer Software ausstatten.

 

Über die eigentliche Software hinaus haben die Schulen die Möglichkeit, Logineo und Moodle (interaktive Lernplattform für Bildungseinrichtungen) zu nutzen.

Im Rahmen der Medienentwicklung in Verbindung mit der Schulentwicklungsplanung sind von den Schulen dazu entsprechende Angaben über den pädagogischen Einsatz im schuleigenen Medienkonzept zu machen.

Die sich derzeit in der Erprobung befindlichen digitalen Schulbücher Mbook Geschichte und Biologie werden in den Meerbuscher Schulen nicht eingesetzt.

 


Abstimmungsergebnis:

 

Die Abstimmung erfolgt einstimmig.