Sitzung: 09.05.2017 Ausschuss für Schule und Sport
Beschluss: einstimmig beschlossen
Beschluss:
Der Ausschuss für Schule und Sport beauftragt die Verwaltung gemeinsam mit den Schulleitungen und der KRZN das bestehende IT-Konzept für die Meerbuscher Schulen zu überprüfen und fortzuschreiben. Gleichzeitig sollen die Schulen unterstützt werden, eigene Konzepte für die Nutzung von IT im Unterricht fortzuschreiben bzw. zu erstellen, sodass eine Förderung der Kosten möglich wird und die Politik entsprechende Beschlüsse fassen kann.
Vorsitzende Ratsfrau Kox und der sachkundige Bürger Dammer erläutern den Antrag. Im Anschluss daran berichtet StVD Krügel über den Status quo und die Zukunft des IT-Konzeptes.
Das bereits im Jahr 2000 entwickelte IT-Konzept müsse auf die folgenden
Entwicklungen angepasst werden:
1. Maß der Vernetzung
2. Vernetzte Kommunikation
3. Mobilität der Nutzung (WLAN)
4. Rasante Zunahme des zu übertragenden
Datenvolumens (Breitbandschlüsse)
5. Substitution traditioneller Medien und
Speicherformen:
Grundsätze des Konzeptes „Schulen online“ seien immer noch zutreffend
von dem administrierten Netz, der angemessenen Standardisierung und dem remote
Support bis zum Support an Ort und Stelle durch einen Administrator. Es gelte
nach wie vor das Ziel, die Lehrkräfte möglichst von den Dingen der Netz- und
Geräteadministration zu entlasten und eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Zukunft
Für die Zukunft müssen die Schulen ihre schulischen, also pädagogischen
Medienkonzepte fortschreiben. Das gelte in Bezug auf die kommenden
Entwicklungen als auch den Content.
Der Schulträger müsse sich drauf einstellen, dass die drahtgebundenen
schülergenutzten Endgeräte (PC, Laptop) zunehmend ersetzt würden von drahtlosen
Endgeräten in Schülerhand (Tablet, Smartphone) und dass die Präsentation
mittels Tafel, OHP und Projektoren durch Smartboards, Bildschirme, Beamer,
Dokumentenkameras etc. abgelöst würden.
Schule und Schulträger werden sich darauf einstellen müssen, dass
Kommunikation in der Schule weiter digitalisiert sein werde, Daten stärker
digitalisiert gespeichert und abgerufen würden.
Status quo
Es gebe intern gut vernetzte Schulgebäude und ein System, das den
Entwicklungen folgen könne.
Bedarf
An erster Stelle stünden die Breitbandanschlüsse der Schulen. In NRW
hätten 82 % aller Schulen eine geringere Bandbreite als 50 Mbit/sec. In
Meerbusch habe nur eine weiterführende Schule eine Bandbreite von 50 Mbit/sec,
alle anderen lediglich 1.600 kbit/sec. Diese Daten lägen der Schulverwaltung
vor, aber nicht die Angaben, ob es höherwertigere Anschlussmöglichkeiten gebe
und deren Kosten. Dies werde durch die MICUS-Studie erwartet, von deren Veröffentlichung
vor diesem Schulausschuss er bis Anfang dieser Woche ausging. Bereits im Januar
2017 sei die Erstellung abgeschlossen und ihre Veröffentlichung für spätestens
März angekündigt worden. Heute habe er erfahren, dass die Studie Ende dieser
oder Anfang nächster Woche zur Verfügung gestellt werde. Sobald diese Studie
zugänglich sein werde, könne die Schulverwaltung mit deren Auswertung beginnen
und wie in der Informationsvorlage beschrieben, Vorschläge erarbeiten.
Ein weiterer Meilenstein sei die Freigabe von Logineo NRW. Logineo sei
einer von zwei Bausteinen im „Lernen im System“ (LIS), welcher von den
kommunalen IT-Verbänden entwickelt wurde und durch das MSW landesweit an allen
Schulen zur Einführung freigegeben werden solle. Diese Freigabe sei vor 1 ½
Jahren als kurzfristig bevorstehend gegenüber der
Schulverwaltungsamtsleiterkonferenz angekündigt worden. Der letzte
Informationsstand sei, dass die Beteiligungen innerhalb des MSW abgeschlossen
seien, aber eine Freigabeentscheidung noch nicht verfügt sei. Dies bedeutete
auch, dass immer noch die Logineo-Accounts der Lehrer von der Stadt, und nicht
wie versprochen vom Land NRW, bezahlt würden.
Notwendig seien Lernmittel in digitaler Form. Es gebe derzeit überhaupt
nur zwei digitale Schulbücher – quasi als Prototyp in der Erprobung. Der
Städte- und Gemeindebund werde versuchen, hier die Entwicklung im Kontakt mit
den Schulbuchverlagen als Anbieter anzuschieben.
Ratsherr Quaß bemängelt die aus seiner Sicht zu geringe Dynamik in
diesem Thema. Es könne nicht sein, dass die Schüler inzwischen eine höhere
Bandbreite mit ihren Handys vorhalten, als die Schule für den Unterricht nutzen
könne. Auch müsse man sich im Klaren darüber sein, dass die Lösung nicht bei
100 Mbit/sec liegen könne, sondern man müsse jetzt das Maximum möglich machen.
StVD Krügel beschreibt das Hauptproblem, welches die fehlenden
Glasfaserleitungen zu den Schulen seien. Durch die genannte Studie werde man
erfahren, welche Leitungen wo liegen und wie man sie nutzen könne.
Der sachkundige Bürger Dammer bittet die Verwaltung um die Beantwortung
folgender Fragen:
- Durchschnitt der Übertragungsraten je Arbeitsplatz
Antwort: Die Daten sind nicht vorhanden. Sie
werden aber jetzt aufgrund der Anfrage durch das KRZN erhoben. Dies wird jedoch
einige Zeit in Anspruch nehmen.
- Gibt es ein regelmäßiges Feedback durch die Schulen?
Antwort: Auf der operativen Ebene treffen sich quartalsweise die Administratoren der weiterführenden Schulen, die Schulverwaltung und anlassbezogen das KRZN. Auf der strategischen Ebene wird das Thema IT bei Schulleiterbesprechungen mit dem Schulträger behandelt.
- Welche Filterlösungen werden zurzeit benutzt?
Antwort: Es gibt einen vordefinierten
Filter, der einen Zugriff auf jugendgefährdende, pornographische, radikale etc.
Inhalte verhindert. Der Filter kann mehrstufig gelockert oder verschärft
werden. Dies kann sowohl dauerhaft (Unterscheidung der Jahrgangsstufen) als
auch temporär erfolgen. Diese Filtersetzung erfolgt durch den Lehrer mittels
seines Accounts über den LIS-user-desk im Bereich Schulen online oder zentral
durch den Administrator. Dadurch kann auch ein vorübergehender Zugriff auf
sonst grundsätzlich gesperrte Inhalte erteilt werden.
- Welche Software wird zurzeit genutzt?
Antwort: Alle Schulen werden mit einem
standardisierten Softwarepacket (Betriebssystem, Virenschutz, Libro Office –
Schreibprogramm, Tabellenkalkulation, Präsentation - , Adobe Reader usw.)
versorgt. Darüber hinaus kann jede Schule sich individuell mit pädagogischer
Software ausstatten.
Über die eigentliche Software hinaus haben
die Schulen die Möglichkeit, Logineo und Moodle (interaktive Lernplattform für
Bildungseinrichtungen) zu nutzen.
Im Rahmen der Medienentwicklung in
Verbindung mit der Schulentwicklungsplanung sind von den Schulen dazu
entsprechende Angaben über den pädagogischen Einsatz im schuleigenen
Medienkonzept zu machen.
Die sich derzeit in der Erprobung befindlichen digitalen Schulbücher Mbook Geschichte und Biologie werden in den Meerbuscher Schulen nicht eingesetzt.
Abstimmungsergebnis:
Die Abstimmung erfolgt einstimmig.