StVD Krügel beginnt mit einem Blick auf die Aufbauorganisation des Fachbereichs Kultur, Schule, Sport. Er bezeichnet die damalige Entscheidung, die drei Institute als Abteilungen dieses Fachbereichs zu organisieren als zukunftsweisend. Dadurch sei die Kooperation der Institute bereits auf der fachlich-operativen Ebene gegeben:

-     einheitlicher und abgestimmter Personaleinsatz,

-     einheitliche und abgestimmte Haushaltswirtschaft,

-     fachlich abgestimmte Maßnahmenpriorisierung,

-     konsistente mittelfristige Maßnahmenverteilung in der mittelfristigen Fach- und Finanzplanung,

-     Verzahnung, Abstimmung und gemeinsame Ressourcennnutzung.

Auch wenn die Verwaltungsstruktur polyzentrisch organisiert sei, werde mit dem Ziel einer synergetischen und vorgeplanten Raumnutzung der drei Institute gearbeitet, z.B. Bürgerhaus Lank, Mehrzweckräume.

Durch die Aufbauorganisation in einem Fachbereich müssen die Institute keine eigenen Personalressourcen des gehobenen Dienstes für die herausgehobenen Verwaltungs-, Personal- und Rechtsaufgaben vorhalten. Sie werden zentral auf Ebene des Fachbereichs wahrgenommen.

Eine ins Auge gefasste Kooperation der Volkshochschule mit der Musikschule zum Betrieb eines gemeinsamen front office‘s konnte bisher nicht umgesetzt werden, da die dafür erforderliche gemeinsame Software vom einzigen Anbieter nicht einsatzreif bereit stehe und die räumlichen Voraussetzungen nicht gegeben seien.

Anstelle dessen werde derzeit die Kooperation der Verwaltungen der Musikschulen im Rhein-Kreis Neuss untersucht. Im Rahmen der verbandsweiten Einführung einer neuen Musikschul-Verwaltungs-Software werde festgestellt, ob die gemeinsame Erledigung von Aufgaben wie Bescheiderstellung, -versand oder Inkasso zu Synergien führen könne. Eine in Frage kommende Software werde derzeit bei der Musikschule der Stadt Mönchengladbach getestet.

StVD Krügel konnte das dem Zweckverbandsvorsitzenden und den Geschäftsführern der ITK Rheinland anlässlich einer Sitzung mit den Facharbeitskreisvorsitzenden vortragen.

Die Kooperation der Volkshochschulen in Bezug auf deren Kursangebot finde eh und je statt. Interessenten für an der Wohnort-VHS nicht angebotene Kurse würden aktiv an Volkshochschulen mit entsprechendem Angebot weitervermittelt. Umgekehrt nutzten Einwohner anderer Städte Kursangebote in Meerbusch. Kooperation bei der Entwicklung pädagogischer Konzepte u.ä. finde auf Ebene der Regionalkonferenzen der Volkshochschulen statt.

Erst vor wenigen Tagen habe der Auftakt für das Projekt DIGICIRCLE stattgefunden. Hierbei gehe es darum, beispielhaft an Volkshochschulen unterschiedlicher Größe zeitgemäße Lernmethoden zu entwickeln, um die Möglichkeiten digitaler Lehr- und Lernmittel in der Weiterbildung nutzen zu können. Erprobt werden solle etwa die Kombination aus Präsenzunterricht und Lernphasen, in denen der Teilnehmer selbst Ort, Zeit und Tempo des Lernens bestimmt. Darüber hinaus erwerben die Teilnehmer Medienkompetenz im Umgang mit diesen digitalen Medien. Die Volkshochschule Meerbusch kooperiert in diesem Fall mit der Mönchengladbacher und der Kölner Volkshochschule.

In der Stadtbibliothek finde die Kooperation auf Ebene der immer mehr an Bedeutung gewinnenden digitalen Erfassung und Erschließung der Medien für Benutzer statt. Auch wenn diese Dinge überwiegend „hinter den Kulissen spielen“ gebe es auch Ergebnisse für den Nutzer: Zugriff auf die regionalen, überregionalen, nationalen und internationalen Kataloge mit der Möglichkeit der Fernleihe oder der Zugriff über das hiesige Nutzerkonto auf gemeinfreie Digitalisate (z.B. i.R.d. Projektes Gutemberg eingescannte Bücher).

Im Zusammenhang mit dem deutschen Spracherwerb von Flüchtlingen biete die Stadtbibliothek im Vorfeld der BAMF-Kurse der Volkshochschule die Nutzung des Sprachlernprogrammes „welcome grooves“ auf den PCs in der Stadtbibliothek an.

Alle drei Institute gestalten unter Koordinierung durch die Schulverwaltungsabteilung bzw. die Kulturabteilung das Projekt Kulturrucksack in interkommunaler Zusammenarbeit mit den Städten Kaarst und Korschenbroich. Zielgruppe seien die Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren, also in einem Alter, in dem sie nur schwer für Kultur zu gewinnen seien. Erfolgreiche Programmpunkte seien: Manga zeichnen, Songwriting, Schreibwerkstatt, Theater, die die Jugendlichen auch für eine fortgesetzte Nutzung der Kulturreinrichtungen interessieren bzw. begeistern sollen. Das Projekt mit Landesförderung, an dem gut 200 Jugendliche von knapp 2.000 in der Altersstufe teilnehmen, laufe jährlich und werde fortgesetzt.

Ratsherr Welsch regt eine themenbezogene Zusammenarbeit der drei Institute an. Er könne sich so etwas beispielsweise bezogen auf das bevorstehende Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren vorstellen. Außerdem sehe er die Notwendigkeit eines intensiveren Engagements im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich (MINT-Fächer). StVD Krügel erklärt, es sei beabsichtigt, diese Themenbereiche aufzugreifen.

Sachkundiger Bürger Schleifer und sachkundige Bürgerin Gräfin von Schwerin vermissen Kooperationsformen, die zu Kosteneinsparungen führen. StVD Krügel antwortet, angesichts deutlich gestiegener Anforderungen, beispielsweise durch die sehr arbeitsintensive Organisation von Sprachunterricht für Geflüchtete, dienten die Synergien aus Kooperationen in erster Linie der Aufgabenlösung ohne personelle Mehrkosten. Er weist auf allgemein zugängliche Video Tutorials hin, die Universitäten und Weiterbildungseinrichtungen veröffentlichen.

Ratsherr Banse fragt danach, welchen Effekt die Zusammenarbeit der Volkshochschule mit der Bezirksvertretung des Landesverbandes der Volkshochschulen habe. StVD Krügel sagt dazu, dies sei eine pädagogische Zusammenarbeit, der Austausch diene der Optimierung des Angebots und nicht von Verwaltungsvorgängen.

Sachkundige Bürgerin Buers erinnert an den Beginn der Debatte und stellt fest, ursprünglich sei es um die Zusammenarbeit der Musikschule mit der privaten Musikschule „Music Art“ gegangen. Sie wünscht sich mehr Transparenz bei dem Thema und schlägt vor, eine Liste mit den aktuellen Formen der Kooperation zu erstellen. StVD Krügel antwortet, ein Gespräch zwischen dem Ersten Beigeordneten, Herrn Maatz, und der Musikschule „Music Art“ habe bereits stattgefunden. Er selbst habe an diesem Gespräch nicht teilgenommen, wisse aber, dass „Music Art“ erklärt habe, von sich aus wieder auf die Verwaltung zukommen zu wollen. Dies sei bisher jedoch noch nicht geschehen.