Beschluss: vertagt

Beschluss:

 

Der Tagesordnungspunkt wird vertagt auf die Sitzung am 21. September 2016.

 


Erster Beigeordneter Maatz erläutert die Beratungsvorlage und die Ergebnisse aus dem Arbeitskreis Schulentwicklung anhand einer PowerPoint-Präsentation (Anm. des Schriftführers: der Niederschrift beigefügt).

 

Die Sachkundige Bürgerin Napp fragt nach der Anzahl der Inklusionsschüler an Meerbuscher Schulen.

 

Antwort des Schriftführers: Stichtag für alle derartigen Schulstatistiken liegt in der Woche nach den Herbstferien und wird deshalb Oktoberstatistik genannt. Für das laufende Schuljahr 2015/2016 sind folgende Angaben erfasst: 46 Schüler lernen gemeinsam (bisheriger Begriff: gemeinsamer Unterricht) in den Grundschulen, 65 - davon 35 zieldifferent - in den Sekundarstufen.

 

Die statistische Erfassung der Schüler in den Vorbereitungsklassen unterscheidet nicht zwischen Flüchtlingen und anderen zuwandernden Schülern ohne hinreichende Deutschkenntnisse (z.B. Zuwanderer aus anderen EU-Staaten, Zuwanderer aus beruflichen Gründen aus anderen Staaten), weil sie schulisch gleich zu behandeln sind. Deshalb befinden sich in den Vorbereitungsklassen nicht nur Schüler, die nach Deutschland geflohen sind. Schüler in Vorbereitungsklassen sind stets auch einer Stammklasse zugeordnet, wo sie nach Möglichkeit und in zunehmendem Maße am Unterricht teilnehmen. Anders als beim gemeinsamen Lernen, bei dem die Schüler regelmäßig bis zum Ende ihrer Schullaufbahn bleiben und Klassen regelmäßig nur zum Schuljahreswechsel gewechselt werden, verlassen die Schüler in den Vorbereitungsklassen diese sobald ihr Sprachstand einen ausschließlichen Unterricht in der Stammklasse zulässt.

 

Das bedeutet zum Stichtag der Oktoberstatistik: eine Vorbereitungsklasse in der Realschule Osterath mit 9 Schülern; bei einer Kapazität von maximal zwei Vorbereitungsklassen am Städtischen Meerbusch-Gymnasium eine Vorbereitungsklasse mit 9 Schülern. Zum Schuljahresende stellt sich das Bild wie folgt dar: Realschule Osterath: 23 Schüler; Städtisches Meerbusch-Gymnasium: 6 Schüler. In den Grundschulen befanden sich zum Stichtag der Oktoberstatistik insgesamt 14 Schüler, die einer zusätzlichen Sprachförderung in Deutsch als Fremdsprache bedurften. Zum Schuljahresende hat sich diese Zahl auf 19 verändert.

 

Hier sei noch einmal betont, dass diese Zahlen sich unplanbar sehr kurzfristig ändern können.

 

Frau Weddeling-Wolff trägt die Stellungnahme der Grundschulen zum Ergebnis des Arbeitskreises Schulentwicklung vor, im Anschluss daran verliest Herr Wahner die Stellungnahme der weiterführenden Schulen (Anm. des Schriftführers: der Niederschrift beigefügt).

 

Die Vorsitzende Ratsfrau Kox spricht den Schulleitern den Dank des Ausschusses für die geleistete Arbeit aus und schlägt aufgrund des Beratungsbedarfes der Fraktionen eine Verschiebung des Tagesordnungspunktes in die Septembersitzung vor.

 

Ratsherr Peters beklagt, dass das Ergebnis des Arbeitskreises nicht dem Auftrag des Ausschusses entspräche, es sei klar formuliert gewesen, dass es um ein bedarfsgerechtes Angebot von Gesamtschulplätzen ginge.

 

Ratsfrau Niederdellmann-Siemes bemängelt die fehlenden Alternativen im Beschlussvorschlag. Erster Beigeordneter Maatz antwortet, dass er den Auftrag des Arbeitskreises Schulentwicklung der weiterführenden Schulen in der Stadt Meerbusch so verstehe, lediglich die durch die Bezirksregierung genehmigungsfähigen, gesetzeskonformen Beschlussvorschläge unterbreiten zu können und dies habe er getan.

 

Nach reger Diskussion sagt er zu, dass den Fraktionen die gewünschten zusätzlichen Informationen zu den Themen Gebäudetausch inkl. Kosten und eine Matrix zu den bearbeiteten Alternativen bis zum Ende der Sommerferien 2016 zur Verfügung gestellt werden wird.

 

Ratsfrau Niederdellmann-Siemes fragt, warum die Prognose der Realschule Osterath keinen Zuschlag für die Schulformwechsler enthalte. StVD Krügel antwortet, dass dieser Wert von Schuljahr zu Schuljahr zu unterschiedlich sei, um einen festen Faktor einzusetzen. Zu den Schulformwechslern sei im Textteil das Entscheidende ausgeführt. Um die Zukunftsperspektive und den Bestand einer Schule prognostisch beurteilen zu können, seien die Schülerzahlen in der Eingangsklasse der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II ausschlaggebend. Einmal gebildete Klassen werden nämlich weitergeführt. Insofern bildet die Prognose die erwartete Klassenbildung ab. Die Klassenbildung ist der für den Schulträger besonders maßgebliche Wert, weil davon der Raumbedarf direkt proportional abhänge.

 

Erster Beigeordneter Maatz plädiert dafür, die Meinung der pädagogischen Fachleute, sprich der Schulleiter ernst zu nehmen.

 

Ratsherr Bertholdt betont, dass eine Stärkung des derzeitigen Schulsystems nicht bedeute, dass es schwach sei. Besonders die Zahlen der Schüler, die einen qualifizierten Realschulabschluss machen würden, sei beeindruckend. (Anm. des Schriftführers: 60 in 2014/15; 46 in 2015/16). Herr Wahner berichtet davon, dass ca. 80 % der Schulabgänger nicht in Ausbildungsberufe, sondern an die Oberstufen von Berufskollegs, Gymnasien oder Gesamtschulen wechseln, um einen höherwertigen Schulabschluss zu erreichen.

 

Ratsherr Schoenauer unterstützt die Vorlage der Verwaltung, aus seiner Sicht müsse immer die Rechtmäßigkeit einer Maßnahme im Vordergrund stehen. Der Gestaltungsrahmen des Ausschusses für Schule und Sport sei zudem aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen relativ gering. Ratsherr Billen wendet ein, dass man mit der Begrenzung der Zügigkeit bei den Gymnasien einwirken könne.

 

Herr Gutjahr-Dölls erklärt, dass eine solche Maßnahme das Problem der Schulformwechsler nach der Orientierungsstufe nicht lösen könne, da die Empfehlungen der Grundschulen keinen bindenden Charakter besäßen. Er müsse unter allen Anmeldungen nach Auswahlkriterien, die die Schulformempfehlung nicht berücksichtigen dürfe (z.B. Schulweg, Geschwisterkind, etc.) entscheiden. Aufgrund dieser Problematik müssen viele Schüler nach der Klasse 6 die Schule wechseln, da sie den gymnasialen Anforderungen nicht gewachsen seien. Insbesondere für diese Schüler gewinne die Realschule Osterath an Wichtigkeit hinzu.

 

Auf Nachfrage von Ratsfrau Niederdellmann-Siemes, was mit den Schülern passiere, die auch den Anforderungen an der Realschule nicht gewachsen seien, antwortet Herr Wahner, dass diese Schüler zurzeit an noch bestehende Hauptschulen in Korschenbroich und Düsseldorf gehen würden.

 

Anschließend lässt die Vorsitzende Ratsfrau Kox über ihren Vorschlag, den Tagesordnungspunkt auf die am 21. September 2016 stattfindende Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport zu verschieben, abstimmen. Der Beschluss wird einstimmig gefasst.

 


Abstimmungsergebnis:

 

Einstimmig.