Herr Klein erläutert, dass die Stadt Meerbusch aufgrund der hohen Anzahl der unterzubringenden Flüchtlinge, seit Mitte 2015 zahlreiche Baumaßnahmen ergriffen habe. Er nennt u.a. die Schaffung der Notunterkünfte in den Turnhallen, die Herrichtung angemieteter Räumlichkeiten (Neusser Feldweg, Paul-Jülke-Straße, Uerdinger Straße), den Umbau der Barbara-Gerretz-Schule und die in Vorbereitung befindlichen vier Flüchtlingsunterkünfte am Hülsenbuschweg. An der Kierster Str. sei nun der Bau von Reihenhäusern zur Unterbringung von Flüchtlingen geplant. Eine schnelle Umsetzung sei geboten, da eine Schließung der Notunterkünfte bevorstehe.

 

Er erinnert an den Beschluss des Rates 25.02.2016. Dieser sei zunächst ein klarer Handlungsauftrag an die Verwaltung gewesen. In der nachfolgenden öffentlichen Diskussion seien dann aus den ursprünglich geplanten 16 Reihenhäusern in einem Block, zunächst 14, dann 12 Reihenhäuser in zwei Blöcken geworden. In der Sitzung des Ausschusses für Planung und Liegenschaften am 05.04.2016 sei nun beschlossen worden, 12 Häuser in 3 Blöcken zu errichten. Diese mehrfache Verkleinerung und Zerstückelung des Bauprojektes werde dazu führen, dass sich der ursprünglich angedachte Kostenrahmen deutlich nach oben orientieren werde. Letztendlich blieben in dieser Frage aber die Ergebnisse des noch durchzuführenden Ausschreibungsverfahrens abzuwarten.

 

Er berichtet, dass die funktionale Ausschreibung nun an den gestrigen Beschluss angepasst werde. Diese beinhalte die Baufeldvorbereitung, die Errichtung der Reihenhäuser in Massivbauweise, den Wärmeschutz entsprechend neuester ENEV und auch Schallschutzmaßnahmen. Die Auswahl der Materialien bliebe dem Unternehmer überlassen. Außerdem gäbe es Vorgaben zur Gründung der Gebäude und zur Fassadengestaltung. Dafür werde ein Wärmeverbundsystem ausgeschrieben, weil dieses preisgünstig sei. Die Häuser sollen ein Satteldach erhalten.

 

Der Innenausbau sei sehr schlicht. Für die Böden sei Estrich geplant. Fliesen seien nur im Nassbereich geplant. Das Material der Fenster bliebe dem Unternehmer überlassen, allerding gäbe es aufgrund der Lage an einer Kreisstraße eine Lärmschutzvorgabe, die eingehalten werden müsse.

 

Herr Klein führt weiterhin aus, dass die Versorgung mit Wasser und Strom und der Anschluss an den Kanal möglichst durch einen Anschluss für alle Häuser realisiert werden soll. Diese Anschlüsse sollen in einem zentralen Hausanschlussraum zusammengefasst werden. Die Beheizung kann z.B. auch über ein Blockheizkraftwerk erfolgen. Von diesen zentralen Anschlüssen sollen die einzelnen Häuser versorgt werden. Der Verbrauch soll für jedes Haus einzeln messbar sein.

 

Die Elektroausstattung sei minimal, ebenso die Gestaltung der Wand- und Deckenoberflächen.

 

Herr Klein erklärt, dass die Außenanlagen eine Zuwegung pro Haus, eine kleine Terrasse und eine Einzäunung pro Baukörper, sowie einen zentralen Kindespielplatz beinhalten.

 

Die Häuser würden zweigeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss, mindestens 140 m2 Wohnfläche, Barrierefreiheit im Erdgeschoss und einer für Reihenhäuser in dieser Größe üblichen Raumaufteilung ausgeschrieben.

 

Für die Fassadengestaltung würden Angebote eingeholt, die eine Verklinkerung beinhalten, um den hierfür notwendigen Mehrpreis feststellen zu können.

 

In der anschließenden Diskussion merkt Ratsherr Bertholdt an, dass auch in anderen Gebieten Meerbuschs Putzfassaden zu finden seien - auch in Gebieten, in denen Klinkerbauten vorhanden seien. Es werde dadurch kein reduzierter Standard geschaffen, sondern bezahlbarer Wohnraum, wenn die Gebäude später auf dem Immobilienmarkt veräußert würden.

 

Ratsherr Fischer ist der Meinung, dass Klinkerbauten in Anbetracht der entfallenden Kosten für regelmäßige Anstriche unter Umständen sogar kostengünstiger sein könnten als verputzte Gebäude.

 

Ratsherr Banse erkundigt sich nach den Mehrkosten, die sich aus dem gestrigen Beschluss des Ausschusses für Planung und Liegenschaften ergeben werden. Herr Klein führt aus, dass die Erhöhung der Anzahl der Giebel und die Unterteilung der Baumaßnahme in mehrere Baublöcke naturgemäß zu höheren Kosten führe, die er aus dem Stegreif jedoch nicht genau beziffern könne. Ferner könne es sein, dass bei drei Baukörpern eine Durchschleifung der Strom-, Wärme- und Wasserzufuhr nicht mehr sinnvoll sei.

 

Sachkundiger Bürger Schmoll spricht sich für eine funktionale Ausschreibung aus, da so kostengünstige Angebote eingeholt und Planungsprozesse verkürzt werden können. Er weist darauf hin, dass ein verputzter Untergrund weich ist und leicht beschädigt werden kann. Aus diesem Grund hält er eine Verklinkerung im Erdgeschoss für angebracht.

 

Vorsitzender Herr Jürgens erkundigt sich, ob die Ausschreibung nur für die Reihenhäuser in Lank erfolgen soll. Technischer Beigeordneter Assenmacher erläutert, dass zunächst die Ratssitzung am 28. April 2016 abgewartet werde und dann die Gebäude an der Kierster Straße ausgeschrieben werden sollen.