Beigeordneter Dr. Gérard berichtet von dem Ergebnis der Probegrabungen auf dem Gelände von Haus Meer. Die denkmalrechtliche Beurteilung durch den LVR liege jetzt vor. Darin würden die Bodenfunde als hochwertig eingestuft und eine Erweiterung der Bebauung in nördlicher Richtung, wie sie die Pläne des Eigentümers bislang vorsahen, als nicht genehmigungsfähig eingestuft.

Ratsherr Fischer fragt nach, ob dies auch Auswirkungen auf den Erhalt des Weyhe-Parks habe. Dr. Gérard antwortet, eine Parkanlage auf dem Gelände sei möglich, ausgeschlossen sei lediglich die Überbauung, da hierdurch das Bodendenkmal zerstört würde. Auf Nachfrage ergänzt er, die Verwaltung habe den Eigentümer über das Ergebnis der Grabungen informiert. Sachkundige Bürgerin Buers möchte, dass die Ausschussmitglieder eine Kopie des Grabungsprotokolls erhalten. Dr. Gérard sagt zu, die Frage, ob dies aus urheberrechtlichen Gründen möglich sei, zu klären. Er werde aber unabhängig davon in der nächsten Sitzung des Ausschusses ausführlich über das Ergebnis der Grabungen berichten.

 

Ratsfrau Schomberg fragt in Bezug auf die Gedenktafel im ehemaligen HJ-Heim am Dr.-Franz-Schütz-Platz nach dem Stand der Angelegenheit. Beigeordneter Dr. Gérard antwortet, vor einer Woche seien bei einer Ortsbegehung die Details eines Gesamtkonzepts für das Haus besprochen worden. Da der LVR ein solches Gesamtkonzept verlange, könnten die Fragen zu einer Gedenktafel nur in diesem Zusammenhang beantwortet werden. Ausschussvorsitzender Neuhausen bittet darum, den Kulturausschuss zu informieren, bevor Tatsachen geschaffen werden. Dies sagt Dr. Gérard zu.

 

Ratsherr Banse fragt nach dem Stand der Renovierungsarbeiten im Altern Kirchturm in Büderich. Dr. Gérard berichtet, dass über den Umgang mit der von Joseph Beuys aufgebrachten Schlämme auf den Wänden beim LVR eine intensive Fachdiskussion stattgefunden habe. Anders als vom Architekturbüro Strauß & Fischer vorgeschlagen, solle die Schlämme nun nicht komplett erneuert sondern nur partiell gereinigt werden. Insbesondere die sichtbaren Staubablagerungen auf den Wänden seien von den Fachleuten als vom Künstler gewollt und somit als erhaltenswert eingestuft worden.

Kulturbeauftragter Cieslik fasst den Inhalt eines Treffens in den Restaurierungswerkstätten des LVR in Brauweiler zusammen. Dorthin wurden die drei Beuys-Objekte aus dem Alten Kirchturm im Januar zur restaurierenden Reinigung transportiert. Bei diesem Treffen erläuterten der Hauptkonservator des LVR, Dr. Sutthoff, und seine Mitarbeiter den anwesenden Vertretern des Museum Kurhaus Kleve und der Stadt Meerbusch das Vorgehen. Nach intensiver Fachdiskussion habe man sich beim LVR für eine „konservative“ Form der Reinigung entschieden. Dabei werde die Verschmutzung durch Taubenkot so weit wie möglich entfernt, ohne die Oberfläche der Objekte zu verändern.