Herr Betsch stellt Herrn Wießner vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Niederrhein vor. Dieser erläutert ausführlich die neue Forsteinrichtung für den Wald der Stadt Meerbusch.

 

(Anmerkung der Schriftführerin: Die PowerPoint Präsentation ist als Anlage beigefügt)

 

Ratsherr Peters bittet darum, die Entwicklung der CO2-Senke über einen längeren Zeitraum als nur bis 1998 rückblickend darzustellen.

 

Herr Wießner sagt dieses zu, sofern die erforderlichen Daten hierzu vorliegen.

 

Sachkundiger Bürger Behlen stellt die Frage, was gegen die Ablagerung von Gartenabfällen im Wald unternommen werden könne. Herr Wießner antwortet, dass die Aufklärung der Bevölkerung durch eine Veröffentlich in der Presse ein sinnvolles Instrument sei. Darin sollte darüber aufgeklärt werden, dass die Gartenabfälle keinesfalls dem ökologischen Gleichgewicht des Waldes dienen, sondern schädlich seien, da die Atmung des Bodens behindert werde. Aus diesem Grunde müssen die Gartenabfälle beseitigt werden, was sehr kostenintensiv sei.

 

Sachkundige Bürgerin Brors erkundigt sich danach, warum offensichtlich gesunde Pappeln gefällt und anschließend Eschen gepflanzt würden, sie sehr anfällig gegen Krankheiten seien. Herr Wießner erläutert, dass Pappeln, die älter als 60 Jahre alt seien, vermehrt große Äste fallen lassen. Aus Gründen der Gefahrenabwehr und der Verkehrssicherungspflicht müssen diese Bäume gegebenenfalls gefällt werden. Auf sicheren Flächen könne man die Bäume auch älter werden lassen, wofür es in Meerbusch zahlreiche Beispiele gäbe.

 

Ratsherr Peters fragt nach Flächen, die sich auf dem Stadtgebiet Meerbusch für die Waldflächenentwicklung anbieten. Herr Wießner weist darauf hin, dass die Stadt Meerbusch neben Kaarst und vielen privaten Waldbesitzern Mitglied in der Forstbetriebsgemeinschaft Neuss sei. Diese unterstütze und berate u.a. bei der Entwicklung von Waldflächen. Allerdings sei es im Kreis Neuss schwierig, dafür Flächen zu finden. Herr Betsch erklärt, dass bei jeder sich bietenden Gelegenheit Ausgleichsflächen für die Waldentwicklung genutzt würden.

 

Auf die Frage von Ratsherrn Peters nach Waldschäden, die über die im Vortrag genannten hinausgehen, antwortet Herr Wießner, dass die jährlich durch das Land NRW durchgeführte Waldschadenserhebung noch nicht ausgewertet sei und er deshalb dazu momentan keine Auskunft geben könne.

 

Ratsherr Banse fragt, wem der Erlös aus der Bewirtschaftung des Waldes zufließen würde. Herr Hook, zuständiger Förster, führt aus, dass ca. 2,50 € pro Festmeter Holz an das Land NRW und der Rest an den Eigentümer fließe. Das seien durchschnittlich ca. 30,-€ pro Festmeter. Herr Wießner erläutert, dass die Aufforstung von 2 Hektar Wald 15.000,- € - 16.000,- € kostet, so dass der Erlös gerade reicht, um die Aufforstung zu finanzieren.

 

Ratsfrau Pricken möchte wissen, welche Auswirkung die Zunahme der Neophyten auf Flora und Fauna habe. Herr Wießner erklärt, dass heimische Pflanzen durch Neophyten verdrängt werden und es dadurch zu einem Nahrungsmangel bei heimischen Tierarten kommen könne. Allerdings bieten einige Neophyten z.B. Bienen reichhaltige Nahrung. Die Eindämmung der Ausbreitung gestaltet sich sehr schwierig. Gelegentlich gäbe es Freiwilligen-Aktionen, die von Naturschutzorganisationen organisiert würden.

 

Ratsherr Gabernig fragt, ob die Nutzung eines Waldes als Friedwald Einfluss auf dessen Bewirtschaftung hat. Herr Wießner sagt, dass ihm keine Probleme bekannt seien. Allerdings seien die Friedwälder noch nicht so alt, dass er auf eine langjährige Erfahrung zurückblicken könne. Grundsätzlich würde in einem Friedwald möglichst wenig eingegriffen und nur getan was nötig sei.