Erster Beigeordneter Maatz informiert ausführlich über die in Amtshilfe für das Land Nordrhein-Westfalen erfolgte Einrichtung der Notunterkunft für Flüchtlinge in der Dreifachturnhalle des städt. Mataré-Gymnasiums.

 

Am Donnerstag, 30.07.2015 um 9.41 Uhr habe er den Anruf durch die zuständige Bezirksregierung Arnsberg und somit den Auftrag erhalten, bis zum 03.08.2015, 18.00 Uhr, die Unterbringung von 150 Flüchtlingen im Wege der Amtshilfe sicherzustellen.

 

Der einberufene „Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE)“, besetzt aus Mitarbeitern verschiedener städtischer Bereiche, der Polizei, der Feuerwehr und der ortsansässigen Hilfsorganisationen, habe dann umgehend mit der Realisierung des Vorhabens angefangen. Nach der getroffenen Standortentscheidung sei unmittelbar mit den notwendigen Beschaffungen und der baulichen Herrichtung begonnen worden. Die Aktivierung der verschiedenen Akteure und Helfer wie auch die Öffnung notwendiger Kommunikationswege habe sehr gut funktioniert, so dass schließlich die Untersuchung, Registrierung sowie Aufnahme und Versorgung der ersten Flüchtlinge, auch bereits vier Stunden früher als ursprünglich angekündigt, reibungslos sichergestellt werden konnte. Am Dienstag, 04.08.2015, um 18.00 Uhr, seien die zunächst letzten Ankömmlinge versorgt worden.

 

Erster Beigeordneter Maatz bedankt sich bei allen beteiligten Haupt- und Ehrenamtlern für ihr engagiertes Mitwirken. Gemeinsam habe man diese neue Herausforderung sehr gut bewältigt. Dies sei auch seitens der Bezirksregierung und des Landrates bestätigt worden. Allerdings gehe er davon aus, dass man sich unter Berücksichtigung der nach wie vor nicht quantifizierbaren Flüchtlingsströme noch weiteren Herausforderungen werde stellen müssen.

 

Im Anschluss informieren Frau Sonnenburg und Herr Hermes von der Johanniter-Unfallhilfe e.V., welche die Betriebsträgerschaft der Einrichtung übernommen hat, über die Organisation und Abläufe vor Ort.

 

Man habe die Dreifachhalle mittels der Trennwände in drei Bereiche aufgeteilt. Zwei davon würden durch Familien und eine durch männliche Einzelpersonen genutzt.

 

Die Johanniter unterstützten die Bewohner bei allem was im Alltag in der Einrichtung anfalle und wobei Hilfe benötigt werde. Neben notwendigen Beschaffungen werde beispielsweise auch im Umgang mit Einmalwindeln oder bei der Organisation von Arztbesuchen geholfen. Auch die Organisation und Abwicklung der Essenszeiten sei zunächst eine logistische Herausforderung gewesen.

 

Trotz der unterschiedlichen Nationalitäten und kulturellen Hintergründe sei das Miteinander aber von Anfang an gut und friedlich gewesen. Dieser Zustand halte auch nach wie vor an.

 

Anfragen aus dem Ausschuss werden wie folgt beantwortet:

 

Eine Beschäftigung und soziale Begleitung der Kinder und auch Erwachsenen werde durch den Freiraum e.V. als Träger der Jugendhilfe in Kooperation mit den Ehrenamtlern sichergestellt. Sprachliche Probleme werden durch mehrsprachige Mitarbeiter der Johanniter und ehrenamtliche Dolmetscher reduziert. Sämtliche Kosten für die Einrichtung, mit Ausnahme der städtischen Personalkosten, trage das Land. Wie lange die Flüchtlinge in Meerbusch bleiben würden, obliege allein der Entscheidung der Bezirksregierung und sei durch die Stadt nicht beeinflussbar. Bislang habe es noch keine Fluktuation gegeben. Es sei davon auszugehen, dass die Notunterkunft auch über den Herbst hinaus benötigt und insofern auch winterfest gemacht werden müsse. Eine Kontaktaufnahme zu anderen Religionsgemeinschaften, wie beispielsweise einer Moscheegemeinde, könne aus zeitlichen Gründen noch nicht erfolgen. Unter den Flüchtlingen in der Notunterkunft befände sich eine Person, deren Personendaten offensichtlich unzutreffend gewesen seien und die als unbegleiteter Minderjähriger in Obhut genommen worden sei. Bei der Zuweisung der Flüchtlinge zu den Notunterkünften werden im Hinblick auf die Barrierefreiheit die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt, insofern sei Meerbusch keine Menschen mit nennenswerten Mobilitätseinschränkungen zugeteilt worden.