Sitzung: 26.08.2015 Sozialausschuss
Erster Beigeordneter Maatz informiert ausführlich
über die in Amtshilfe für das Land Nordrhein-Westfalen erfolgte Einrichtung der
Notunterkunft für Flüchtlinge in der Dreifachturnhalle des städt.
Mataré-Gymnasiums.
Am Donnerstag, 30.07.2015 um 9.41 Uhr habe er den
Anruf durch die zuständige Bezirksregierung Arnsberg und somit den Auftrag
erhalten, bis zum 03.08.2015, 18.00 Uhr, die Unterbringung von 150 Flüchtlingen
im Wege der Amtshilfe sicherzustellen.
Der einberufene „Stab für außergewöhnliche
Ereignisse (SAE)“, besetzt aus Mitarbeitern verschiedener städtischer Bereiche,
der Polizei, der Feuerwehr und der ortsansässigen Hilfsorganisationen, habe
dann umgehend mit der Realisierung des Vorhabens angefangen. Nach der
getroffenen Standortentscheidung sei unmittelbar mit den notwendigen
Beschaffungen und der baulichen Herrichtung begonnen worden. Die Aktivierung
der verschiedenen Akteure und Helfer wie auch die Öffnung notwendiger
Kommunikationswege habe sehr gut funktioniert, so dass schließlich die
Untersuchung, Registrierung sowie Aufnahme und Versorgung der ersten
Flüchtlinge, auch bereits vier Stunden früher als ursprünglich angekündigt,
reibungslos sichergestellt werden konnte. Am Dienstag, 04.08.2015, um 18.00
Uhr, seien die zunächst letzten Ankömmlinge versorgt worden.
Erster Beigeordneter Maatz bedankt sich bei allen
beteiligten Haupt- und Ehrenamtlern für ihr engagiertes Mitwirken. Gemeinsam
habe man diese neue Herausforderung sehr gut bewältigt. Dies sei auch seitens
der Bezirksregierung und des Landrates bestätigt worden. Allerdings gehe er
davon aus, dass man sich unter Berücksichtigung der nach wie vor nicht
quantifizierbaren Flüchtlingsströme noch weiteren Herausforderungen werde
stellen müssen.
Im Anschluss informieren Frau Sonnenburg und Herr
Hermes von der Johanniter-Unfallhilfe e.V., welche die Betriebsträgerschaft der
Einrichtung übernommen hat, über die Organisation und Abläufe vor Ort.
Man habe die Dreifachhalle mittels der Trennwände
in drei Bereiche aufgeteilt. Zwei davon würden durch Familien und eine durch
männliche Einzelpersonen genutzt.
Die Johanniter unterstützten die Bewohner bei allem
was im Alltag in der Einrichtung anfalle und wobei Hilfe benötigt werde. Neben
notwendigen Beschaffungen werde beispielsweise auch im Umgang mit Einmalwindeln
oder bei der Organisation von Arztbesuchen geholfen. Auch die Organisation und
Abwicklung der Essenszeiten sei zunächst eine logistische Herausforderung
gewesen.
Trotz der unterschiedlichen Nationalitäten und
kulturellen Hintergründe sei das Miteinander aber von Anfang an gut und
friedlich gewesen. Dieser Zustand halte auch nach wie vor an.
Anfragen aus dem Ausschuss werden wie folgt
beantwortet:
Eine
Beschäftigung und soziale Begleitung der Kinder und auch Erwachsenen werde
durch den Freiraum e.V. als Träger der Jugendhilfe in Kooperation mit den
Ehrenamtlern sichergestellt. Sprachliche Probleme werden durch mehrsprachige
Mitarbeiter der Johanniter und ehrenamtliche Dolmetscher reduziert. Sämtliche
Kosten für die Einrichtung, mit Ausnahme der städtischen Personalkosten, trage
das Land. Wie lange die Flüchtlinge in Meerbusch bleiben würden, obliege allein
der Entscheidung der Bezirksregierung und sei durch die Stadt nicht
beeinflussbar. Bislang habe es noch keine Fluktuation gegeben. Es sei davon
auszugehen, dass die Notunterkunft auch über den Herbst hinaus benötigt und
insofern auch winterfest gemacht werden müsse. Eine Kontaktaufnahme zu anderen
Religionsgemeinschaften, wie beispielsweise einer Moscheegemeinde, könne aus
zeitlichen Gründen noch nicht erfolgen. Unter den Flüchtlingen in der
Notunterkunft befände sich eine Person, deren Personendaten offensichtlich
unzutreffend gewesen seien und die als unbegleiteter Minderjähriger in Obhut
genommen worden sei. Bei der Zuweisung der Flüchtlinge zu den Notunterkünften werden
im Hinblick auf die Barrierefreiheit die örtlichen Gegebenheiten
berücksichtigt, insofern sei Meerbusch keine Menschen mit nennenswerten
Mobilitätseinschränkungen zugeteilt worden.