Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Beschluss:

Der Sozialausschuss beschließt den Aufbau einer Taschengeldbörse in Meerbusch. Er beauftragt die Verwaltung, einen geeigneten Träger für die Taschengeldbörse zu suchen und die Antragstellung bezüglich der EU-Fördermittel im Rahmen des Projektes „Servicebrücken Jugend und Alter“ über den Rhein-Kreis Neuss sicherzustellen.

 


 

Vorsitzender Focken erinnert an die Anfrage der SPD-Fraktion vom 23. April 2015 zur Einrichtung einer Taschengeldbörse in Meerbusch. Infolgedessen habe die Verwaltung für die heutige Sitzung zwei Mitarbeiterinnen des Instituts für soziale Arbeit e.V. (ISA e.V.) eingeladen, die im Rahmen des Projektes Servicebrücken Jugend und Alter den Aufbau von Taschengeldbörsen in NRW initiieren und begleiten.

 

Die Vertreterinnen des ISA e.V., Frau Hilke und Frau Bienek, informieren anhand der als Anlage beigefügten Folienpräsentation ausführlich über das 2014 ins Leben gerufene Förderprojekt „Servicebrücken Jugend und Alter“ und erläutern die Voraussetzungen für eine Projektteilnahme. Ferner verdeutlichen sie die praktische Umsetzung anhand eines Videos über die Taschengeldbörse Solingen.

 

Ratsherr Wartchow kann sich für eine Taschengeldbörse als gesondertes Projekt nicht erwärmen, sondern hält eine Erweiterung des Aufgabenspektrums des Ehrenamtforums für sinnvoll. Ferner kritisiert er die vorgesehene Anschubfinanzierung, die ja stets eine spätere Finanzierung durch den Träger bzw. durch die Stadt nach sich ziehe.

 

Ratsherr Berthold stellt den Bedarf einer solchen Börse in Frage. Verschiedene Internetplattformen hätten ihm den Eindruck einer mangelnden Nachfrage durch die Senioren vermittelt. Diesbezüglich stellen die Unterzeichnerin und die Mitarbeiterinnen der Projektkoordinierungsstelle klar, dass die Senioren weniger das Internet, sondern vorrangig telefonische Kontaktmöglichkeiten nutzen. Die im Internet dargestellten Angebote seien insofern häufig unvollständig und nicht immer aktuell. Im Rahmen des Projektes geförderte Taschengeldbörsen würden daher auch weitestgehend auf die Darstellung von Angebot und Nachfrage im Internet verzichten. Auch wird klargestellt, dass die Taschengeldbörse lediglich als Koordinationsstelle diene; die rechtliche Beziehung bestehe ausschließlich zwischen Jobanbieter und Jobber. Wichtig sei es die jeweiligen Erwartungen im Vorfeld zu klären.

 

Herr Annacker erläutert, dass auch verwaltungsseitig eine Anbindung an das Ehrenamtforum, möglicherweise im Rahmen eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses für zweckmäßig erachtet werde. Für eine dauerhafte Finanzierung könnten möglicherweise anteilig die seit Jahren nicht abgerufenen Projektfördermittel  aus der offenen Seniorenarbeit verwendet werden, da Zielsetzung der Taschengeldbörse ja eine Unterstützung der Senioren im Rahmen eines intergenerativen Projektes sei. Schließlich informiert Herr Annacker, dass auch die Stadt Neuss den Aufbau einer Taschengeldbörse anstrebe. Ein Antrag auf Abruf der Projektfördermittel läge dem Kreis aber noch nicht vor. Sofern der Ausschuss heute der Beschlussempfehlung der Verwaltung folgen werde, solle am nächsten Tag unmittelbar ein entsprechender Antrag an den Kreis gerichtet werden.

 


Abstimmungsergebnis:                    einstimmig