Beigeordneter Dr. Gérard nimmt zunächst zu den unter TOP 1 gestellten Fragen Stellung. Auftraggeber der Ausgrabungen sei der Eigentümer, der auch die Kosten trage. Zweck der Grabungen sei es festzustellen, ob eine Bebauung des Geländes überhaupt infrage komme. Dazu würden nun vier Schürfgrabungen sowie eine Bohrprospektion bis in etwa 2 m Tiefe vorgenommen. Bei den Bohrungen sei vereinzelt Rheinkies und bei den Schürfgrabungen seien Mauerreste gefunden worden, ein Ergebnis der Analyse liege noch nicht vor. Er könne sich daher noch kein umfassendes Bild von der Situation machen. Zurzeit seien die Arbeiten witterungsbedingt unterbrochen. Erste Ergebnisse der Grabungen könne er voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses vorlegen.

Anschließend beantwortet Dr. Gérard die Anfrage der SPD-Fraktion. Das Vorhaben „Archiv in der Remise von Haus Meer“ sei mit dem potentiellen Investor nicht abgesprochen. Im Rahmen kostenreduzierender Maßnahmen sei über eine Zusammenlegung des Meerbuscher Stadtarchivs mit dem Kreisarchiv nachgedacht worden. Am 16.6.2016 habe zu diesem Thema ein Gespräch zwischen Vertretern des Rheinkreis Neuss und der Stadt Meerbusch stattgefunden.

Dr. Gérard stellt klar, würde das Vorhaben weiterverfolgt, könne der Investor seine Pläne nicht verwirklichen, da dessen Planungen von einer Nutzung der gesamten zur Verfügung stehenden Fläche einschließlich der Remise ausgingen.

Den neuen Vorschlägen des BUND, auf dem Gelände ein Integrationshotel zu errichten, steht Dr. Gérard grundsätzlich genauso positiv gegenüber. Er schätzt allerdings die Chancen einer Realisierung als gering ein, da die in dem Vorschlag enthaltene Zahl von 30 Betten weit unter dem liege, was ihm gegenüber bisher als wirtschaftlich vertretbar dargestellt worden sei. Unter diesen Umständen dürfe es schwer werden, für dieses Projekt einen Investor zu finden.

Auf Nachfrage ergänzt Dr. Gérard, dass die Verwaltung keine Bedenken gegen eine Kombination aus Kreisarchiv und Integrationshotel habe. Er weist aber darauf hin, dass in diesem Fall zu klären sei, wer die zusätzlichen Kosten von rund 7 Millionen Euro übernehme, die durch die von der Denkmalbehörde geforderte Instandhaltung bzw. Instandsetzung von Teehäuschen, Eiskeller und Immunitätsmauer anfallen.

Zur Anfrage der UWG-Fraktion erklärt Beigeordneter Dr. Gérard, die Stadt könne sich von diesen Plänen gar nicht verabschieden, da es sich um die Pläne des Eigentürmers handle und die Verwaltung diese nur entgegenzunehmen habe.

Sachkundiger Bürger Schmoll erläutert die Anfrage der UWG-Fraktion und äußert die Auffassung, das Zentralarchiv sei wegen der geringeren Belastung des Geländes die bessere Lösung.

Ratsherr Fischer fragt nach, wie lange die Grabungen dauern werden und ob die Schürfstellen nach Beendigung der Grabungen wieder verfüllt werden. Dr. Gérard antwortet, die Grabungen würden voraussichtlich noch etwa zehn Tage dauern. Er gehe davon aus, dass die Grabungsstellen anschließend wieder zurückgebaut werden.

Sachkundige Bürgerin Buers möchte wissen, ob der Investor nach wie vor interessiert sei und ob die Idee eines Zentralarchivs eine Art „Plan B“ sei, für den Fall, dass der Investor sich zurückziehe. Dr. Gérard antwortet, der Investor sei weiterhin interessiert, die Gespräche mit dem Rheinkreis Neuss würden parallel und hiervon unabhängig geführt.