Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung: Ja: 7, Nein: 9, Enthaltungen: 1

Beschlussvorschlag:

 

Der Bau- und Umweltausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt, die Verwaltung zur Aufnahme von Vertragsverhandlungen mit der Freiherr von der Leyen’sche Grundstücksverwaltung und der FriedWald GmbH zur Einrichtung eines Bestattungswaldes im Meerer Busch zu beauftragen.

 


Ratsherr Gabernig unterstützt den Beschlussvorschlag im Namen der FDP-Fraktion und regt an, zusätzlich den Bereich nördlich der K-Bahn (Stadtbahn) mit einzubeziehen. Wanderer würden dort nicht gestört.

 

Ratsherr Meffert informiert über eine positive Tendenz in der CDU-Fraktion nach kontroverser Diskussion; jedoch sei jeder bei der Abstimmung frei.

 

Eine andere Sichtweise vertritt sachkundiger Bürger Schmoll im Namen der UWG-Fraktion. Er befürchtet einen Bestattungstourismus in Meerbusch; zudem würde die Natur leiden. Eine andere Schlussfolgerung wäre natürlich in anderen Städten gerechtfertigt, die über größere Wälder verfügen.

 

Ratsfrau Neukirchen begrüßt im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Einrichtung eines Bestattungswaldes und die Aufnahme der Verhandlungen.

 

Von Ratsfrau Niegeloh wird daran erinnert, dass die SPD-Fraktion bereits seit Jahren andere Bestattungsformen vorschlägt. Für einen Bestattungswald werde jedoch kein Bedarf gesehen, wie dies auch bereits aus der Beschlusslage des Bau- und Umweltausschusses vom 15.09.2012 hervorgeht. Die Meinungsänderung könne nicht nachvollzogen werden. Da Meerbusch nur über ein relativ kleines Waldgebiet verfüge, ginge die Naherholung verloren. Bedenken gebe es auch, da ein Bestattungswald in Meerbusch ein großes Einzugsgebiet bedienen müsse.

 

Auf die Frage des Vorsitzenden, Freiherrn von der Leyen und Herrn Martini Rederecht zu erteilen, äußert der Bau- und Umweltausschuss einvernehmlich Zustimmung.

 

Herr Martini trägt vor, dass die FriedWald GmbH auch weitere Standorte für die Einrichtung eines Bestattungswaldes suche. Die Gegebenheiten wie Natur- und Wasserschutz werden immer berücksichtigt. Der nächste vorhandene Standort sei in Lohmar. Auch hier seien z. B. die großen Städte Köln und Bonn in der Nähe. In Lohmar habe es anfänglich Ängste gegeben, die heute nicht mehr bestehen.

Der FriedWald GmbH sei im eigenen Interesse nicht daran gelegen, Unmut zu stiften, sondern den tatsächlichen und auch steigenden Bedarf der Bevölkerung zu decken. Heute gehe es um das Mandat an die Verwaltung, Verhandlungen aufnehmen zu können. Es sei beabsichtigt, miteinander und für alle sonstigen Bedürfnisse verträgliche Lösungen zu erarbeiten.

 

Ratsherr Gabernig fragt, ob Bebauungspläne und die Friedhofssatzung angepasst werden müssten.

Hierzu informiert Beigeordneter Dr. Gérard über eine erforderliche Widmung. Weitere formaljuristische Aspekte seien zunächst sekundär. Änderungen der städtischen Friedhofssatzung wären nicht erforderlich.

 

Ratsherr Banse kommt auf die mögliche Überlastung des Waldes Meerer Busch sowie ökologische Anforderungen und die zentrale Lage der Stadt Meerbusch zwischen Großstädten zurück und bittet, dies zu berücksichtigen.

 

Die Verpflichtung der Stadt Meerbusch, Aufsicht über einen Bestattungswald ausüben zu müssen und eine damit verbundene Kompensationszahlung der FriedWald GmbH, sind für beratendes Ausschussmitglied Mannes ebenfalls Verhandlungspunkte.

 

Ein großer Unterschied zwischen den Städten Lohmar und Meerbusch ist für sachkundigen Bürger Schmoll alleine durch die „Insellage“ des Meerer Busches gegeben.

 

Auf eine Frage von Ratsfrau Niegeloh wird dargestellt, dass der Meerer Busch über ca. 250 Hektar Fläche verfügt, wobei 35 Hektar Fläche für den Bestattungswald genutzt werden könnten.

 

 


 

Abstimmungsergebnis:

 

 

Ja

Nein

Enthaltungen

CDU

3

5

 

SPD

 

3

 

FDP

2

 

 

Bündnis 90/Die Grünen

2

 

 

UWG

 

1

 

Fraktion DIE LINKE und Piraten

 

 

1

Gesamt:

7

9

1

Der Beschlussvorschlag ist damit abgelehnt.