Sitzung: 26.02.2015 Rat
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Beschluss:
Der Rat beschließt nachstehende Resolution:
Der Rat der Stadt
Meerbusch setzt sich uneingeschränkt für die kommunale Selbstverwaltung, für
den Schutz und Fortbestand der kommunalen Daseinsvorsorge und der kommunalen
Kultur- und Bildungspolitik ein.
Der Rat beobachtet mit großer Sorge die aktuellen Verhandlungen -
teilweise hinter verschlossenen Türen - über das „Transatlantische
Freihandelsabkommen“ (TTIP) zwischen der EU-Kommission und den USA, sowie das
Handelsabkommen mit Kanada (CETA).
Viele Anzeichen deuten darauf hin, dass diese Verhandlungen negative
Auswirkungen für das kommunale Handeln der Stadt Meerbusch nach sich ziehen
könnten, z.B. bei der öffentlichen Auftragsvergabe, bei der kommunalen
Gestaltung der Energieversorgung (WBM), der Wasserversorgung (WNO), der Abwasser-
und Müllentsorgung und des öffentlichen Nahverkehrs, dem kommunalen Umweltschutz, der Förderung
und Unterstützung kultureller Einrichtungen, im Bereich der Gesundheit und sozialer
Dienstleistungen, der Bildung
wie auch für die Tarifgestaltung und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten
der Stadt Meerbusch und ihrer städtischen Gesellschaften.
Der Rat der Stadt
Meerbusch fordert von der EU-Kommission, dem Europaparlament, der
Bundesregierung und der Landesregierung in den Verhandlungen darauf Einfluss zu
nehmen, dass
1.
die
aktuellen Verhandlungen mit größtmöglicher Transparenz und Öffentlichkeit zu
führen sind,
2.
keinerlei
Eingriffe in die kommunale Selbstverwaltung der Städte und Gemeinden
vorgenommen werden,
3.
die
kommunale Daseinsvorsorge nicht Gegenstand der Verhandlungen sein darf.
Der Rat der Stadt Meerbusch unterstützt ausdrücklich den Beschluss des
Hauptausschusses des Deutschen Städtetages vom 12.2.2014 sowie das gemeinsame
Positionspapier des Deutschen Städtetages, des Deutschen Landkreistages, des
Deutschen Städte- und Gemeindebundes und des Verbandes Kommunaler Unternehmen
vom Oktober 2014 in dieser Angelegenheit und schließt sich den darin gestellten
Erwartungen und Forderungen an.
Der Rat der Stadt Meerbusch beauftragt die Verwaltung und die
Bürgermeisterin, sich im Namen der Stadt beim Städte- und Gemeindebund und in
anderen kommunalen Spitzengremien in diesem Sinne gegen die geplanten Abkommen
zu positionieren und entsprechend sowohl bei der Bundesregierung als auch bei
der EU-Kommission zu intervenieren.
Bürgermeisterin
Mielke-Westerlage erläutert, dass der vorliegende Antrag der SPD eine Antwort auf den im letzten
Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschusses diskutierten aber aufgrund
fehlenden örtlichen Bezugs nicht beschlossenen Antrag von ver.di sei.
Ratsherr Damblon
führt aus, dass die CDU-Fraktion sich einer Resolution nicht grundsätzlich
verschließen möchte und regt an, den Teilpunkt 3 auf die kommunale
Daseinsfürsorge zu beschränken.
Ratsherr Welsch
führt aus, dass sich viele Bürger Sorgen machten. Es sei Aufgabe der
Kommunalpolitik eine informierte Debatte zu begleiten und nicht, weitere Ängste
zu schüren. Ratsherr Rettig führt aus, dass es in der FDP-Fraktion keine
einheitliche Haltung zu der Resolution gebe.
Ratsherr Peters
sieht es als indiskutabel an, in welcher Art die Verhandlungen des Abkommens
ablaufen. Die Resolution solle daher eher noch verschärft werden. Im Sinne
einer Konsensfindung verzichtet er auf Ergänzungen zum Entwurf.
Ratsherr Janßen ist
der Auffassung, dass die Resolution nicht weit genug gehe. Anstatt eine mit der
heißen Nadel gestrickte Resolution zu verabschieden, beantrage er Vertagung, um
gemeinsam zu einer gescheiten Formulierung zu finden.
Ratsherr Neuhausen
spricht sich gegen eine Vertagung aus und sieht die Haltung der Grünen in
diesem Sinne als sehr konstruktiv an. Ratsherr Rettig spricht sich gegen eine
Vertagung aus, da die FDP eine weitere Verschärfung nicht mittragen werde.
Vertagungsantrag Fraktion Die Linke/Piraten:
Abstimmungsergebnis:
|
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
|
23 |
|
SPD |
|
7 |
|
FDP |
|
4 |
|
Bündnis
90 / Die Grünen |
|
6 |
|
UWG |
|
2 |
|
Die
Linke/Piratenpartei |
2 |
|
|
Die
Aktiven |
|
2 |
|
Bürgermeisterin |
|
1 |
|
Gesamt |
2 |
45 |
|
Der Antrag auf
Vertagung ist damit abgelehnt.
Abstimmungsergebnis:
|
Ja |
Nein |
Enthaltungen |
CDU |
23 |
|
|
SPD |
7 |
|
|
FDP |
2 |
1 |
1 |
Bündnis
90 / Die Grünen |
5 |
|
1 |
UWG |
2 |
|
|
Die
Linke/Piratenpartei |
|
2 |
|
Die
Aktiven |
2 |
|
|
Bürgermeisterin |
1 |
|
|
Gesamt |
43 |
3 |
2 |