Herr Eule stellt dem Ausschuss sein Generalplanerteam und den aktuellen Entwurf vor, der im Zuge des VOF-Verhandlungsverfahrens neu überarbeitet worden ist. Ebenso geht er in seiner Präsentation auf die neue Grundrissorganisation, die Innenraumgestaltung und die neuen Fassadenansichten ein. Ergänzt wird dieser Vortrag durch Herrn Lahey, der die vorgesehene technische Gebäudeausrüstung bzw. TGA-Planung, präsentiert. Dabei geht Herr Lahey auf die voraussichtlichen Einsparpotenziale ein, die auf Basis der bisherigen Untersuchungen zu erwarten sind. Im Wesentlichen geht er dabei auf die Lüftungs-, Heizungs- und Badewassertechnik ein. Im Zuge der Sanierung wird die Gebäudehülle dahingehend nach aktuellem ENEV-Standard optimiert, sodass ein neues Lüftungskonzept zum Tragen kommen kann. Während die Luftzufuhr bislang entlang der Fassade verlief, um die Gebäudehülle vor Feuchtigkeit zu schützen, kann durch eine energetisch optimierte Außenfassade die Luftzufuhr von oben erfolgen. Bei einer Wärmerückgewinnung von ca. 80 % und wenig Volumenstrom, ergibt sich dadurch ein erhebliches Einsparpotenzial. Das neue Wärmekonzept sieht dabei ein BHKW mit Spitzenlastkessel vor. Im Bereich der Warmwasseraufbereitung befinde sich die Technik auf einem guten Stand, erklärt Herr Lahey, sodass einige Komponenten aus dem Bestand weiterhin verwendet werden können. Die Badewassertechnik sei jedoch veraltet und müsse daher erneuert werden. Herr Lahey ergänzt, dass sich aus der Raumhöhe des Kellerbereiches weitere Synergieeffekte ergeben haben, sodass z. B. der Schwallwasserbehälter im Keller auf Stützen gestellt werden könne, um durch den Verzicht einer Wasserpumpe Energiekosten einsparen zu können.

Maßgebliches Ziel sei es, die Energiekosten zu senken, ohne die Attraktivität des Bades zu mindern. Erste Berechnungen haben ergeben, dass durch die Sanierung der derzeitige  Heizungsverbrauch um ca. 51 % und der derzeitige Stromverbrauch um ca. 38 % gesenkt werden könne. Insgesamt hätte dies eine Einsparung von ca. 80.000 € bis 100.000 € zur Folge.

 

Ratsfrau Niederdellmann-Siemes erklärt, dass sie den Vortrag interessant gefunden habe und dass sie ebenso den neuen Fassadenentwurf  befürworte. Sie sei jedoch auf die nächste Stufe gespannt, wenn die entsprechenden Kosten beziffert werden und wenn der Kostenrahmen wieder in den Fokus rücke.

 

Bürgermeisterin Mielke-Westerlage bekräftigt, dass der Kostenansatz wichtig sei. Im Vergleich zum Ist-Zustand habe man nunmehr ein Kinderplanschbecken mit in die Planung aufgenommen. Dieses ist im bisherigen Kostenrahmen jedoch noch nicht verpreist. Wichtigste Planungsaufgabe sei es daher, sich dem aktuellen Haushaltsansatz weiter zu nähern.

 

Herr Eule erklärt, dass man bei aktuellem Planungsstand derzeit noch nicht sagen könne, ob sich weitere Einsparpotenziale ergeben, dass aber weiter über mögliche Einsparpotenziale ausgiebig diskutiert werden müsse. Es bleibe ohnehin abzuwarten, inwiefern im weiteren Planungsverlauf kostenbeeinflussende Entscheidungen getroffen werden, z. B. ob das Kombibecken nur saniert oder der Beckenkopf aus funktionalen und gestalterischen Gründen hochgesetzt werden soll. Im Zuge dieser Diskussionen werden sich jedoch weitere Einsparpotenziale ergeben.  

 

Bürgermeisterin Mielke-Westerlage erklärt hierzu, dass man sich derzeit in Leistungsphase 2 befinde und sich in der nächsten Leistungsphase die Grundlage schaffe, um derartige Entscheidungen treffen zu können.

 

Herr Klein ergänzt hierzu, dass derartige Punkte zu identifizieren seien, die in den Alternativen berücksichtigt werden müssen. Es gehe dabei um Entscheidungen, wie z. B. die Hochlegung des Beckenkopfes, die Materialauswahl für die Fassade, die Ausstattung der Haustechnik und deren Auswirkungen, die insbesondere im Zusammenhang mit den Folgekosten, zu betrachten seien. Entscheidend sei auch die Auswirkung auf den Betrieb, sodass die Lebenszykluskosten von Bedeutung seien. Dies müsse bei der Entscheidungsfindung als Grundlage dienen.

 

Auf Nachfrage von Ratsfrau Kox erklärt Herr Eule, dass in dem aktuellen Ansatz von 6,7 Mio. € das Kinderplanschbecken bereits enthalten sei.

 

Auf Nachfrage von Ratsherrn Jürgens, ob das Planteam-Ruhr alleiniger Vertragspartner mit der Stadt Meerbusch sei und ob sich in der aktuellen Entwurfsplanung die Fensterfläche verkleinert habe, erklärt Herr Eule, dass das Ing.-Büro Inco als Subunternehmer auftrete und lediglich das Planteam-Ruhr alleiniger Vertragspartner (Generalplaner) sei. Zudem habe man im aktuellen Entwurf die Fensterfassade vergrößert, mit der Absicht, die Sonnenergie intensiver zu nutzen.

 

Ratsherr Quaß bezieht sich auf die Aussage von Herrn Eule, dass er auf die Gestaltungswünsche der Mieter, physikalische Praxis und Friseur, eingehen müsse und erkundigt sich hierzu, inwiefern Gestaltungswünsche entsprechende Berücksichtigung finden, wenn die Stadt die Kosten trage. Herr Eule erklärt, dass sich diese Aussage lediglich auf den Rohbau beziehe und der Innenausbau davon nicht betroffen sei.

 

Ratsherr Jürgens hinterfragt, ob sich durch die physikalische Praxis und den Friseur überhaupt Synergieeffekte ergeben. Hierzu erklärt Herr Eule, dass sich durch den Friseurbetrieb keine unmittelbaren Synergieeffekte für den Hallenbadbetrieb ergeben, allerdings durch die physikalische Praxis sehr deutlich. Herr Kaluza ergänzt hierzu, dass z. B. beim Bau eines Hallenbades in Köln man sich bewusst dazu entschieden habe, den Schwimmbetrieb mit einer physikalischen Praxis zu kombinieren, um die gewünschten Synergieeffekte nutzen zu wollen.

 

Ratsherr Jürgens erkundigt sich hierzu, ob dies möglicherweise ein Zuschussgeschäft für die Stadt sei. Hierzu erklärt Herr Eule, dass hier ein übliches Vermieter-/Mieterverhältnis vorliege und man den zu tätigen Invest mit den zukünftigen Mieteinnahmen gegenüberstellen müsse. In der Regel führe dies aber zu einem positiven Ergebnis.

 

Auf Nachfrage von Ratsfrau Niederdellmann-Siemes, aus welchen Materialien die Außenfassade bestünde, erklärt Herr Eule, dass es mehrere Möglichkeiten gebe. Denkbar wäre z. B. eine Plattenverkleidung oder ein Wärmeverbundsystem. Herr Eule ergänzt hierzu, dass die Entscheidung aber im Zuge der Betrachtung der Lebenszykluskosten getroffen werden könne.

 

Auf Nachfrage von Bürgermeisterin Mielke-Westerlage erklärt Herr Rettig, dass ja bekannt sei, dass sich die FDP-Fraktion bereits von diesem Projekt verabschiedet, den Vortrag aber als interessant empfunden habe.

 

(Anmerkung des Schriftführers: Die in der Sitzung gezeigte Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.)