Sitzung: 27.01.2015 Ausschuss für Planung und Liegenschaften
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: FB4/0048/2014
Fortschreibung des
Regionalplans für die Planungsregion Düsseldorf
Entwurf des neuen
Regionalplanes, Stand August 2014
Die Bürgermeisterin
führt mit einem Power-Point-Vortrag in die Thematik zur Fortschreibung des
Regionalplanes ein. Sie erläutert detailliert den rechtlichen Rahmen sowie die
Auswirkungen und Folgen für die Stadt Meerbusch. Die Präsentation wurde vor
Sitzungsbeginn an die Ausschussmitglieder verteilt.
Anschließend zeigt
Frau Steffens anhand von Folien die vorhandenen Flächenpotenziale im FNP und
die vorgesehenen Potentialflächen im Regionalplanentwurf auf. Strukturiert
erläutert sie die wesentlichen Inhalte und Darstellungen für das Stadtgebiet
Meerbuschs.
Ratsherr Peters
bittet vorab um eine intensive inhaltliche Diskussion. Er hält die Inhalte des
Regionalplanentwurfs für ein Übermaß an Versiegelung und den eigentlichen
Ansatz des Flächensparens für verfehlt. Darüber hinaus würden im
Verwaltungsvortrag als auch in der Informationsvorlage Aussagen zu Themen wie Flug- und
Schienenverkehrslärm, etc., wie diese in der Beratungsvorlage zu den Leitlinien
des Regionalplanes besprochen worden seien, fehlen.
Ratsfrau
Niederdellmann-Siemes sieht einen sinnvollen Ansatz darin, heute über die
weitere Siedlungsentwicklung zu sprechen. Sie verweist auf das zukünftige
Verfahren eines integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, in dem die der Stadt
von der Regionalplanbehörde akzeptierten Flächenpotenziale dezidierter
betrachtet werden können.
Ratsherr Schoenauer
merkt an, dass es sich beim Regionalplan um eine Rahmenplanung handele, die vor
allem das Verhältnis zwischen Siedlungsflächen und Freiflächen angebe.
Unberücksichtigt bliebe zum jetzigen Zeitpunkt die Anzahl der Wohneinheiten
oder gar die Geschossigkeit zukünftiger Siedlungen.
Ratsherr Damblon
erklärt, dass in der abschließenden Stellungnahme der Stadt Meerbusch zum
Regionalplan die Anzahl der Wohneinheiten je Wohnreserveflächen gestrichen
werden sollte, da es sich um geschätzte Angaben handele, die nur in
Abhängigkeit von späteren konkreteren Planungen ermittelt werden könnten.
Ratsherr Rettig kritisiert eine reine Wachstums- und
Stabilisierungsausrichtung nur auf die Ausweisung von neuen Siedlungsflächen im
Außenbereich. Er erklärt, dass alleine, unter Beachtung der steigenden
Sterbefälle, eine größere Anzahl an Wohnraum im Bestand leerfallen werde, die
in Summe die Wohneinheiten in Neubaugebieten übersteige. Hinzu käme eine
kontinuierliche Umwandlung von Altbestand in Neubau durch Abriss. Dies
mehrheitlich bei einer Erhöhung der Grundfläche und der Wohneinheiten pro
Gebäude. Er spricht Wohnraumtauschbörsen an und hinterfragt grundsätzlich, ob
die Kapazität der Stadtbahn überhaupt ein Mehr an Personen befördern könne. Der
Regionalplan enthielte hierzu keine erklärenden Aussagen. Ebenso sieht er durch
die angedachten Siedlungsreserven in und um Osterath eine deutliche Zunahme des
Individualverkehrs und rechnet bei Realisierung aller Flächen mit einem
unvermeidbaren Verkehrschaos auf den Osterather Straßen.
Die Bürgermeisterin verweist noch einmal auf die Flächennutzung in den
Jahren von 1995 bis 2014 von ca. 230 ha. Damit konnte die Bevölkerung stabil
gehalten werden, ohne dass es zu einer Bevölkerungserhöhung gekommen sei. Dies
zeige, dass ohne die Ausweisung von zusätzlichen Siedlungsflächen und
entsprechendem Zuzug die Bevölkerung in Zukunft schrumpfen werde. Der Erhalt
unserer Infrastruktur könnte dann nicht mehr im gleichen Maße gesichert werden.
Ebenso sei es erforderlich neue Wohnformen anzubieten, die die steigende
Nachfrage nach kleineren Wohnungen für ein bis Zweipersonenhaushalten
gewährleistet.
Ratfrau Niederdellmann-Siemes hält es für zielführend beide Strategien
zu verfolgen; Zum Einen den Altbestand zu ertüchtigen und zu aktivieren und zum
Anderen moderne neue Wohngebiete anbieten zu können. Hierbei seien vor allem
auch preiswerte Wohnungen anzubieten, um den Menschen mit geringem Einkommen
Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Die Fraktion der Grünen bezweifelt, dass bei den aktuellen und
weiterhin steigenden Grundstückspreisen ein ausreichendes familienfreundliches
Wohnraumangebot geschaffen werden könne.
Ratsherr Weyen kritisiert, dass keine neuen Standorte für Wald von der Verwaltung vorgeschlagen werden. Es könne nicht sein, dass das Stadtgebiet immer weiter zubetoniert werde und der Charakter einer Stadt im Grünen verschwinde.