Sitzung: 11.09.2014 Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: BM/0032/2014
Bürgermeisterin Mielke-Westerlage erläutert zunächst kurz die Gründe der Informationsvorlage. Die Anfrage der SPD-Fraktion zur Bürgerbeteiligung soll unter diesem Tagesordnungspunkt beantwortet werden.
Anschließend stellen Frau Wiegand und Herr Gorgs anhand der entsprechenden Darstellung auf der städtischen Website dar, wie über das Ratsinformationssystem, der Möglichkeit eines Newsletter-Abonnements sowie Teilnahme an den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter städtische Informationen abrufbar sind.
Bürgermeisterin Mielke-Westerlage geht sodann auf die Anfrage der SPD-Fraktion ein. Ziel sei es, die Bürger besser über Aktivitäten zu unterrichten und sie dadurch besser einzubeziehen. auch wenn eine Beteiligung der Bürger sich bereits jetzt auf vielfältigen Ebenen darstelle, wie z.B. bei Bürgeranhörungen zu Bauleitplanverfahren und Straßenbaumaßnahmen, Einbeziehung in Arbeitskreise, durch den Behindertenbeauftragten, den Seniorenbeirat, Elternräte in Kindertageseinrichtungen, Jugendamtsbeiräte, Stadtsportverband oder auch Schulkonferenzen.
Die Erarbeitung
eines Beteiligungsmodells sei weder in der Antrittsrede noch in der
Informationsvorlage zur heutigen Sitzung thematisiert worden. Ein solcher
Anstoß für die Beteiligung der Bürger an politischen Entscheidungsprozessen
könne ohne entsprechenden politischen Beschluss nicht durch die Verwaltung
vorweggenommen werden, da sie die Arbeit des Rates und seiner einzelnen
Mitglieder unmittelbar betreffe.
Verwaltungsseitig
werde derzeit wie dargestellt daran gearbeitet, die vorhandenen
Informationskanäle zu erweitern und die Inhalte zu verbessern.
Städte, in
denen Bürgerbeteiligung ein Schwerpunkt der politischen Entscheidungsfindung
sei, wie zum Beispiel Heidelberg und Heilbronn hätten zunächst in einem
mehrmonatigen Prozess mit einer Arbeitsgruppe aus Bürgerschaft, Politik und
Verwaltung Leitlinien zur Bürgerbeteiligung erstellt. Bereits während dieses
Prozesses seien Koordinierungsstellen innerhalb der Verwaltung gebildet worden,
die die Bürgerbeteiligung in den einzelnen Entscheidungsphasen planen, organisieren
und begleiten (Heidelberg mit 150.000 Einwohnern 3 Mitarbeiter).
Die
Mitarbeiter der Koordinierungsstellen seien intensiv geschult worden, damit sie
die verschiedenen Methoden (Werkstatt, Bürger-Dialog, runder Tisch) nicht nur
kennen, sondern auch situationsgerecht auswählen und einsetzen können.
Bei der
Nutzung internet-basierter Fertiglösungen (wird von Heidelberg und Heilbronn
nicht in Anspruch genommen) seien Kosten für den entsprechenden Dienstleister
einzuplanen.
Ratsfrau
Niederdellmann-Siemes bedankt sich für diese ausführliche Information.
Im
Anschluss ergibt sich eine rege Diskussion, in der die Mehrzahl der
Redebeiträge zum Ausdruck bringt, dass sich die Stadt mit den bisherigen
Aktivitäten und den vorgestellten Erweiterungen auf einem guten Weg befindet.
Zudem sei festzustellen, dass Bürgerbeteilung auch Grenzen habe, da sich die
Mehrheit der Interessierten lediglich projektbezogen einsetze.
Die
Ratsherren Rettig und Schoenauer kritisieren die geübte Praxis der
Zusammenarbeit mit den Medien über anstehende Sitzungen politischer Gremien. In
der Vorberichterstattung zu diesen Sitzungen werde oftmals der Eindruck
erweckt, die dort genannten Tagesordnungspunkte seien bereits beschlossene
Sache, so dass sich der Bürger möglicherweise frage, aus welchen Grund eine
Debatte hierüber noch geführt werde.
Herr Gorgs
erklärt hierzu, dass dies im Allgemeinen nicht zutreffe und eher gute
Erfahrungen mit der Weitergabe von Sitzungsunterlagen an die Presse zu
verzeichnen seien.
Ratsherr
Peters begrüßt eine frühe Information an Presse und Bürger, regt allerdings an,
zukünftig bei anstehenden Entscheidungen häufiger Alternativen zu erarbeiten
und vorzustellen.