Bürgermeisterin Mielke-Westerlage erstattet dem Rat Bericht über die Auswirkungen des Orkans Ela am Pfingstmontag.

Die Feuerwehr habe innerhalb von 72 Stunden nach Beginn des Unwetters mit 120 Frauen und Männern und 30 Einsatzfahrzeugen 215 Einsätze abgearbeitet, davon 200 in den ersten 48 Stunden. Die Zahl der Einsätze entspräche fast der Einsatzzahl nach dem Orkan Kyrill im Oktober 2007.

Am stärksten betroffen von den Folgen des Orkans sei der Stadtteil Büderich mit 186 Einsätzen gewesen, gefolgt von Osterath mit 10 Einsätzen sowie Lank und die Rheingemeinden mit 18 Einsätzen.

In Büderich würden sich große Schäden im Bereich der Niederdonker Straße, der Lessingstraße, aber auch der Bereich rund um die Dorfstraße zeigen. Der Friedhof Büderich hätte für drei Tage geschlossen werden müssen.

Ein Dank gebühre der Feuerwehr für ihren großen Einsatz, alle Aktiven seien ausnahmslos im Einsatz gewesen und hätten körperliche, teilweise schwierige und anstrengende Arbeit leisten müssen.

Der Dank würde aber auch den städt. Mitarbeitern des Baubetriebshofes für ihren engagierten Einsatz gelten. Zeitweilig seien gleichzeitig 50 Mitarbeiter zur Beseitigung von Gefahrenbäumen, dem Freiräumen von Straßen und der Sicherung des Verkehrs im Einsatz gewesen. Allein in den ersten drei Tagen nach dem Sturm seien im SB 11 mehr als 200 Meldungen von Bürgern eingegangen.

Bisher seien 8.700 Einsatzstunden geleistet worden. Zusätzlich seien Aufträge für Unternehmerleistungen und Mietgeräte in Höhe von rd. 20.000 € erteilt worden. Derzeit sei zu erwarten, dass weitere Aufträge in Höhe von rd. 50.000 € nur für die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit an Bäumen (Schnittmaßnahmen, Fällungen) vergeben werden müssten.

In Büderich seien noch mehrere Spielplätze bis auf weiteres gesperrt. Der Abenteuerspielplatz am Badener Weg könne voraussichtlich am 30.06.2014 wieder zur Benutzung freigegeben werden.

 

Bei den derzeitigen Baumkontrollen würden fortlaufend weitere Schäden festgestellt werden.

Mit Stand 25.06.2014 seien 110 umgestürzte bzw. beseitigte Bäume erfasst worden. Insgesamt sei davon auszugehen, dass in Folge des Sturmes ein Verlust von mehr als 200 Bäumen zu verzeichnen sein werde.

Betroffen seien insbesondere Linden, Platanen, Kastanien, Buchen und Tulpenbäume. Dabei käme es teilweise zu einem Totalverlust von sehr alten Bäumen, wie zum Beispiel einer ca. 180 Jahre alten Rotbuche auf dem Friedhof in Büderich.

Das Durchschnittsalter der in Meerbusch vom Sturm zerstörten Bäume beträge rd. 40 Jahre; der Wert der Bäume liege im Durchschnitt bei 5.600 €. Dies ergäbe einen Wertverlust für die Stadt Meerbusch von zunächst überschlägig 1.120.000 €.

Gemeinsam von Stadt, BUND und Umweltförderverein seien die Bürgerinnen und Bürger zu einer Baumspendeaktion aufgerufen worden.

Für vergangenen Freitag habe der Innenminister zu einem Treffen der Oberbürgermeister und Landräte eingeladen. Die Schäden sollten jetzt von den Gemeinden in einem strukturierten Fragebogen abgefragt werden um zu prüfen, ob es Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von EU-Mitteln gäbe. Nach Auskunft des Städte- und Gemeindebundes müsse allerdings eine Gesamtschadenssumme von 2,7 Milliarden € erreicht werden, damit eine Inanspruchnahme überhaupt möglich sei. Dies würde als eher unwahrscheinlich eingeschätzt. Das Land überlege derzeit, ob es einen eigenen Hilfsfonds einrichte, vor einer Entscheidung solle das Ergebnis der Fragebogenaktion abgewartet werden.