Sitzung: 26.06.2014 Rat
Bürgermeisterin Mielke-Westerlage
erstattet dem Rat Bericht über die Auswirkungen des Orkans Ela am
Pfingstmontag.
Die Feuerwehr habe innerhalb von
72 Stunden nach Beginn des Unwetters mit 120 Frauen und Männern und 30
Einsatzfahrzeugen 215 Einsätze abgearbeitet, davon 200 in den ersten 48
Stunden. Die Zahl der Einsätze entspräche fast der Einsatzzahl nach dem Orkan
Kyrill im Oktober 2007.
Am stärksten betroffen von den
Folgen des Orkans sei der Stadtteil Büderich mit 186 Einsätzen gewesen, gefolgt
von Osterath mit 10 Einsätzen sowie Lank und die Rheingemeinden mit 18
Einsätzen.
In Büderich würden sich große
Schäden im Bereich der Niederdonker Straße, der Lessingstraße, aber auch der
Bereich rund um die Dorfstraße zeigen. Der Friedhof Büderich hätte für drei
Tage geschlossen werden müssen.
Ein Dank gebühre der Feuerwehr für
ihren großen Einsatz, alle Aktiven seien ausnahmslos im Einsatz gewesen und
hätten körperliche, teilweise schwierige und anstrengende Arbeit leisten
müssen.
Der Dank würde aber auch den städt.
Mitarbeitern des Baubetriebshofes für ihren engagierten Einsatz gelten. Zeitweilig
seien gleichzeitig 50 Mitarbeiter zur Beseitigung von Gefahrenbäumen, dem
Freiräumen von Straßen und der Sicherung des Verkehrs im Einsatz gewesen.
Allein in den ersten drei Tagen nach dem Sturm seien im SB 11 mehr als 200
Meldungen von Bürgern eingegangen.
Bisher seien 8.700 Einsatzstunden geleistet worden.
Zusätzlich seien Aufträge für Unternehmerleistungen und Mietgeräte in Höhe von
rd. 20.000 € erteilt worden. Derzeit sei zu erwarten, dass weitere Aufträge in
Höhe von rd. 50.000 € nur für die Wiederherstellung der Verkehrssicherheit an
Bäumen (Schnittmaßnahmen, Fällungen) vergeben werden müssten.
In Büderich seien noch mehrere Spielplätze bis auf weiteres
gesperrt. Der Abenteuerspielplatz am Badener Weg könne voraussichtlich am
30.06.2014 wieder zur Benutzung freigegeben werden.
Bei den derzeitigen Baumkontrollen würden fortlaufend
weitere Schäden festgestellt werden.
Mit Stand 25.06.2014 seien 110 umgestürzte bzw. beseitigte
Bäume erfasst worden. Insgesamt sei davon auszugehen, dass in Folge des Sturmes
ein Verlust von mehr als 200 Bäumen zu verzeichnen sein werde.
Betroffen seien insbesondere Linden, Platanen, Kastanien,
Buchen und Tulpenbäume. Dabei käme es teilweise zu einem Totalverlust von sehr
alten Bäumen, wie zum Beispiel einer ca. 180 Jahre alten Rotbuche auf dem
Friedhof in Büderich.
Das Durchschnittsalter der in Meerbusch vom Sturm zerstörten
Bäume beträge rd. 40 Jahre; der Wert der Bäume liege im Durchschnitt bei 5.600
€. Dies ergäbe einen Wertverlust für die Stadt Meerbusch von zunächst
überschlägig 1.120.000 €.
Gemeinsam von
Stadt, BUND und Umweltförderverein seien die Bürgerinnen und Bürger zu einer
Baumspendeaktion aufgerufen worden.
Für vergangenen Freitag habe der
Innenminister zu einem Treffen der Oberbürgermeister und Landräte eingeladen.
Die Schäden sollten jetzt von den Gemeinden in einem strukturierten Fragebogen
abgefragt werden um zu prüfen, ob es Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von
EU-Mitteln gäbe. Nach Auskunft des Städte- und Gemeindebundes müsse allerdings
eine Gesamtschadenssumme von 2,7 Milliarden € erreicht werden, damit eine
Inanspruchnahme überhaupt möglich sei. Dies würde als eher unwahrscheinlich
eingeschätzt. Das Land überlege derzeit, ob es einen eigenen Hilfsfonds
einrichte, vor einer Entscheidung solle das Ergebnis der Fragebogenaktion
abgewartet werden.